Velbert. . An der Schule Am Thekbusch in Velbert sind bislang acht Kinder und zwei Pflegekräfte an Krätze erkrankt. Die Milben werden vor allem durch Hautkontakt übertragen. Auch andere Schulen sowie Altenheime sind betroffen. Sie mussten aber noch nicht vorübergehend dicht machen.

Die Stadt und das Gesundheitsamt haben auf die hohe Zahl von Krätze-Erkrankungen in Velbert reagiert: Am Donnerstag wurde die Förderschule Am Thekbusch in Abstimmung mit der Schulleitung vorübergehend geschlossen. „Nach dem letzten Stand sind dort acht Kinder und zwei der drei Pflegekräfte an Krätze erkrankt“, sagte Daniela Hitzemann, Sprecherin des Kreises Mettmann.

Auch am Geschwister-Scholl-Gymnasium wurden drei Fälle und an der städtischen Gesamtschule eine Erkrankung gemeldet. Zudem hätten sich in Altersheimen drei Senioren mit Krätze angesteckt. Diese Einrichtungen blieben aber alle geöffnet.

Krankheit ist meldepflichtig, wenn sie in öffentlichen Einrichtungen auftritt

Bei der Krätze handelt es sich um eine parasitäre Krankheit, die durch die Krätzemilbe ausgelöst wird. Die Milben graben sich in die Haut des Menschen, legen dort Eier und sondern Kot ab, was unter anderem starken Juckreiz verursacht. Die Übertragung erfolgt meist über Hautkontakt. „Das ist auch der Grund, warum die Förderschule besonders betroffen ist. Dort sind Kinder mit Behinderungen, die Körperkontakt suchen“, so Daniela Hitzemann. Und: „Krätze ist eine meldepflichtige Erkrankung, wenn sie in einer öffentlichen Einrichtung auftritt.“

Die Zahl der Fälle in der Stadt ist derzeit auch ungewöhnlich hoch, wie der Velberter Hautarzt Dr. Oliver Mainusch bestätigt. Genaue Gründe für den Anstieg bei den Erkrankungen könne man nicht benennen. „Das sind Zufallsdaten“, so Dr. Mainusch. Für eine Ansteckung reiche es aus, wenn eine Person viele Milben auf der Haut hat und diese auf andere überträgt. Die Krätze-Inkubationszeit betrage zwei bis fünf Wochen. „Zur Behandlung wird bei leichtem Befall meist einmalig eine Permethrin-Salbe aufgetragen“, sagt Dr. Mainusch. In schweren Fällen sei eine Tablettenbehandlung nötig. Menschen mit Krätze würden bis zu fünf Wochen krank geschrieben.