Mülheim. Mit Sorge und Erleichterung betrachtet das Mülheimer Gesundheitsamt die Entwicklung im Krätzeausbruch. Bislang sind mehr als 30 Fälle bekannt und die Öffentlichkeit ist sensibilisiert. Der Amtsarzt spricht von einer “diffusen Welle“, die sich ausbreite und bei der ein Herd nicht auszumachen ist.

Mit Sorge und Erleichterung zugleich betrachtet das Gesundheitsamt die Entwicklung im aktuellen Krätzeausbruch. Wie der zuständige Amtsarzt Dr. Dieter Weber auf Anfrage bestätigte, mehren sich vereinzelte Meldungen über bestätigte Krankheitsfälle.

Die Zahl der in Mülheim Erkrankten liegt damit inzwischen über 30 und hat damit ein sorgenvolles Maß erreicht; nicht wegen des bedrohlichen Verlaufs der Krankheit, sondern hinsichtlich des Zeitpunkts, zu dem man Entwarnung geben kann. Weber spricht von einer „diffusen Welle“, die sich da ausbreite und bei der, was hilfreich wäre, ein Herd nicht ausgemacht werden kann.

Krankheit ist im Bewusstsein angekommen und wird erkannt

Gleichzeitig erkennt Weber aber auch, dass die Infektionskrankheit mittlerweile im öffentlichen Bewusstsein angekommen ist; eine Grundvoraussetzung, um sie wieder aus der Stadt herauszubekommen. „Ich habe den Eindruck, dass Lehrer, Eltern, aber auch Ärzte diese Erkrankung nun auf dem Schirm haben. Deswegen erhalten wir nun auch die Hinweise und können reagieren.“ Wie berichtet, war das Auftreten dieser sehr unangenehmen und überaus robusten Milben zuerst im städtischen Altenheim Haus Kuhlendahl bemerkt worden, allerdings recht spät.

Seit vier Wochen handelt die Altenheimleitung nun nach einem strikten Aktionsplan, der Schutzkleidung, Desinfektion, Kontaktvermeidung, selbstverständlich die Behandlung erkrankter, aber auch die vorsorgliche Behandlung aller Bewohner und Beschäftigten umfasst.

Erste Anzeichen im Frühjahr nicht richtig diagnostiziert

Die Seuchenhygieniker gehen heute davon aus, dass die ersten Anzeichen schon im späten Frühjahr aufgetreten, damals aber nicht zutreffend diagnostiziert worden sind. Im Kuhlendahl lagen bislang elf bestätigte Krankheitsverläufe bei Bewohnern und Beschäftigten vor, inzwischen ist der erste Fall eines infizierten Angehörigen dazugekommen.

Weber betonte daher erneut, wie wichtig die breite und frühzeitige Information aller in Frage kommenden Personen ist, ob es sich nun um das Altenheim oder um Kindergärten und Schulen handelt. Auch dort waren bereits vor den Herbstferien 12 Erkrankungen festgestellt worden.