Velbert. Hunderte Velberter jeglichen Alters sind am Wochenende aktiv und tun etwas für das Stadtbild. Unterwegs sind sie alle in einer neuen Mission.

Na gut, von dem absoluten Teilnehmer-Rekord der alten Velberter Dreck-weg-Tage mit sage und schreibe 3350 Mitstreitern anno 2005 ist die aktuelle Marke eine ganze Ecke weit weg. Aber die anfängliche bange Skepsis, ob man für das neue Format namens „Mission: Blitzblank“ zwischen 10 und 14 Uhr an diesem Samstag, 9. März, überhaupt genügend Menschen begeistern und gewinnen könne, die ist mittlerweile abgehakt. Insgesamt rund 750 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich nämlich bereits bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) angemeldet. Und es können noch mehr werden. Gefragt sind alle Schulen, Kitas, Vereine, Einzelpersonen und sonstige Einrichtungen - kurzum: eigentlich die gesamte Bürgerschaft.

Technische Betriebe Velbert stellen Material zur Verfügung

Die eigenen Fahrzeuge dienen schon seit Wochen auch als rollende Werbeträger.
Die eigenen Fahrzeuge dienen schon seit Wochen auch als rollende Werbeträger. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Zunächst sei es lange Zeit wirklich schleppend angelaufen, „aber letzte Woche hat’s jetzt echt richtig stark zugenommen und Fahrt aufgenommen“, berichtet Marius Walther. „Anfang dieser Woche war’s dann genau so“, fügt der fürs Projektmanagement Nachhaltigkeit verantwortliche TBV-Mann hinzu. Die Zeit fürs Ausliefern von Material - z. B. Handschuhe, Westen, Zangen etc. - sei nun schon knapp, meint Irmgard Olberding, TBV-Abteilungsleiterin Abfallwirtschaftsplanung. Selbstabholer könnten sich aber gerne noch melden.

Interesse an dauerhafter Patenschaft

TBV-Vorstand Sven Lindemann ist beim Aktionstag auch selbst noch einmal am Ball und zusammen mit Mitarbeitern im Einsatz. Er wechselt nach Hagen.
TBV-Vorstand Sven Lindemann ist beim Aktionstag auch selbst noch einmal am Ball und zusammen mit Mitarbeitern im Einsatz. Er wechselt nach Hagen. © Velbert | Uwe Möller

Allerdings haben die Leute Am Lindenkamp auch das Feld intensiv beackert und ganz kräftig für die Mission getrommelt. Schon im Vorjahr ging die erste Info raus, verbunden mit der Bitte, sich den Aktionstag vorzumerken. „An Schulen, Kitas und eigentlich alle Vereine und bekannten Gruppen.“ Im Januar folgte der erste formelle Aufschlag nebst Einladung, wenige Tage darauf ging’s an die Öffentlichkeit; Mitte Februar dann noch ein Erinnerungsschreiben, „weil es arg zäh anlief“. Als Erfolg verbuchen es die Organisatoren - „Viel telefoniert, viel geschrieben“ -, dass so manche Schule zwar am Aktionstag nicht dabei sein könne, aber dauerhaft eine Patenschaft übernehmen wolle.

Aufräumen rund ums Betriebsgelände

Sven Lindemann knöpft sich Samstag mit Kollegen vom Service-Center und weiteren TBV-Leuten Am Lindenkamp den Bereich ums Betriebsgelände und den großen Parkplatz schräg gegenüber vor. Für den TBV-Vorstand ist es nach 15 Jahren der letzte Arbeits- bzw. Einsatztag hier in Velbert; er geht nach Hagen und übernimmt die Geschäftsführung der dortigen Entsorgungsbetriebe.

Zuspruch und gesammelte Mengen gingen zurück

Man sei vom Dreck-weg-Tag, der letztmals in 2016 zusammen mit dem Klimatag als „Umwelttag“ gelaufen ist, weggekommen, weil auch der Zuspruch nachgelassen habe, sagt er. Anfangs war es vor allem ein Kampf gegen wilde Kippen; die gesammelte Abfall-Menge ging von 26 Tonnen beim Beginn 2004 auf zuletzt nur noch zwei zurück. Die Technischen Betriebe hätten seither Gruppen ganzjährig unterstützt, „die was machen wollten und sich engagiert haben“. Nunmehr sei aus der Politik, und zwar nicht nur aus dem TBV-Verwaltungsrat, der Wunsch gekommen, noch einmal einen „großen Aufschlag“ zu machen. Eine Neuauflage der Mission sei nicht ausgeschlossen.

Hoffnung auf ganzjährige Fortführung und Umsetzung

„Mission: Blitzblank“ soll als Initialzündung dienen, nachhaltig wirken und die gemeinsame Verantwortung für eine saubere Stadt verstärkt in den Blick rücken. Ganz im Sinne einer Mission, die wohlgemerkt alles andere als eine Eintagsfliege ist, vielmehr ganzjährig Alltag werden soll. „Unsere Stadt ist lebenswert“, heißt es in der Einladung, „Dreck-Ecken gibt es aber natürlich auch hier. Damit das nicht so bleibt, müssen alle an einem Strang ziehen und dem Schmutz zu Leibe rücken.

Kitas ziehen klasse mit

Irmgard Olberding (li.) und Marius Walther (re.) von den TBV - hier zusammen mit ihrer langjährigen Kollegin Britta Nelles - haben für „Mission: Blitzblank“ kräftig die Werbetrommel gerührt und eine Menge Arbeit reingesteckt.
Irmgard Olberding (li.) und Marius Walther (re.) von den TBV - hier zusammen mit ihrer langjährigen Kollegin Britta Nelles - haben für „Mission: Blitzblank“ kräftig die Werbetrommel gerührt und eine Menge Arbeit reingesteckt. © TBV | Elli Tessadri

„Wir haben am Samstag 43 Trupps, die unterschiedlich agieren“, kündigt Irmgard Olberding an. Die meisten hätten eigene Ideen, wüssten genau, wo sie loslegen wollten. Einsatzorte seien in ganz Velbert, Langenberg sei dabei, „sehr viel“ laufe in Tönisheide und „recht viel“ passiere längs des Panorama-Radwegs Niederbergbahn. Er habe sich von den Schulen, und hier insbesondere von den Grundschulen, aber doch deutlich mehr erhofft, kommentiert Sven Lindemann enttäuscht. Gerade in diesem Alter sei Umweltbildung doch in jeglicher Hinsicht enorm wichtig. „Allerdings ziehen die Kitas wirklich großartig mit.“

Anmelden, auch für die Abschlussfeier

Anmeldungen zur „Mission: Blitzblank“ sind auf folgenden Wegen möglich: telefonisch unter 02051-262711, per E-Mail an abfallwirtschaft@velbert.de oder über das Kontaktformular auf der Homepage www.tbv-velbert.de. Zur besseren Planung ist für die Teilnahme an der Abschlussfeier von 14 bis 17 Uhr in der Kantine der TBV, Am Lindenkamp 33, ebenfalls eine Anmeldung erforderlich.