Langenberg. . „Soko Langenberg“ und der Landtagsabgeordnete Volker Münchow mobilisieren Bürger in fünf Gruppen zum Großreinemachen
„Wir machen doch nicht anderer Leute Dreck weg“ – manche reagierten ungehalten auf die Frage, ob sie denn beim ersten „Langenberg besenrein“ mitarbeiten wollten. Es würde auch schon reichen, wenn jeder vor der eigenen Haustür kehren würde, darüber waren sich die fleißigen Helfer am Samstag einig. Pünktlich um 10 Uhr trafen sich rund 30 Langenberger zum Saubermachen am Mühlenplatz. Dorthin hatten die „Soko Langenberg“ und der SPD-Landtagsabgeordnete eingeladen.
Volker Münchow hatte uns in fünf Gruppen eingeteilt und gab Pläne aus, wer wo Grün schnitt, Dreck sammelte und fegte. Gartenscheren hatten einige mitgebracht, Handschuhe, Müllsäcke und -tonnen hatten die Technischen Betriebe Velbert (TBV) gestellt. Eine Gruppe säuberte die Bäche: Mit festem Schuhwerk ausgestattet schloss ich mich dort an und machte mich mit TBV-Chef Ralph Güther sowie Alldiemarktleiter Nobert Bauer auf ins Bachbett.
Was es da alles zu finden gab! Stangen und Rohre, der Handlauf eines Einkaufswagens, Schirmständer, Radkappen und Metallreifen, Unmengen Kronkorken, Bierflaschen und Verpackungen. Ich sammelte alles, was im Wasser glitzerte. So habe ich tatsächlich einen – wenn auch kleinen – Schatz im Hardenberger Bach geborgen: einen Silberring. Fand eine Kette und wir witzelten, dass wir mit dem gefundenen Kinderwagen, dem Schmuck und drei vollen Einkaufstaschen aussähen, als kämen wir von einem erfolgreichen Samstags-Familieneinkauf. Am Mühlenplatz zurück, zeigte mir Renate Thien verärgert eine Kehrschaufel mit zahllosen Zigarettenstummeln: „Die Kippen verrotten nicht, und man bekommt sie auch nicht aus den Fugen zwischen den Pflastersteinen.“
Für alle Fleißigen war es eine runde Sache, auch wenn man manche Sprüche von Mitbürgern wirklich nicht braucht. Norbert Bauer wurde von einer Frau angemeckert: „Sie wollen doch nicht im Ernst den Scheiß’ hier liegen lassen?“. Nein, er hat ihn weggeräumt, werte Dame. Münchow resümierte: „Es macht mir nichts aus, den Dreck anderer Leute weg zu machen, aber mir noch dumme Sprüche anzuhören, wo ich denn besser auch noch sauber machen soll, das brauche ich nicht.“
Doch es gab auch positive Resonanz: Manch einer ließ sich anstecken, selbst den Besen zu schwingen – zunächst vor der eigenen Tür. Nach gut drei Stunden kamen die Helfer von ihren Routen zurück, gab es Essen und Trinken am Mühlenplatz. Die Aktion zeigte mal wieder, was Langenberger alles auf die Beine stellen können.