Velbert. Immer mehr Fellnasen landen auch in Velbert im Tierheim. Darum ist es wichtig, Neuankömmlinge erst einmal zu separieren.

Wer im Tierschutz arbeitet, weiß: Irgendwann im Frühsommer kommen sie – die tragenden Katzen, Mütter mit ihren Kitten oder auch Kitten ohne Mutter. Oft sind die ausgesetzten, abgegebenen oder sichergestellten Tiere in einem sehr schlechten Zustand: geschwächt und krank, verletzt, ausgetrocknet oder unterkühlt.

Oftmals müssen die Neuankömmlinge im Tierheim erstmal aufgepäppelt werrden.
Oftmals müssen die Neuankömmlinge im Tierheim erstmal aufgepäppelt werrden. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Auf der Tierheim-Homepage ist nun von einer „Katzenschwemme“ die Rede, die die Velberter Einrichtung und auch andere Tierheime im vergangenen Jahr überrollt habe. Die eigentliche Aufnahmekapazität von 60 Tieren sei sehr deutlich überschritten worden, um alle Tiere unterbringen zu können.

In Corona-Zeiten sind viele Katzen auch in Heiligenhaus und Velbert angeschafft worden

Es dränge sich der Eindruck auf, so die Verantwortlichen des Tierschutzvereins Velbert-Heiligenhaus, „dass diese herausfordernde Situation darauf zurückzuführen sein könnte, dass Katzen zu Corona-Zeiten angeschafft wurden und dann, als sie nicht mehr ins Leben passten, ausgesetzt wurden, und sich nun als ,Straßenkatzen‘ unkontrolliert vermehren“. Vor dieser Situation hätten Tierschützer schon seit Jahren gewarnt.

Viele Tiere warten nun im Tierheim auf ein neues Zuhause.
Viele Tiere warten nun im Tierheim auf ein neues Zuhause. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Weil sämtliche Stuben und die vorhandene Katzen-Quarantänestation im Tierheim schnell belegt waren, mussten überall dort, wo sich noch ein kleiner vertretbarer Freiraum fand, weitere Boxen und provisorische Gehege aufgestellt werden – zum Beispiel bei den Kleintieren, im Flur oder im Aufenthaltsraum der Mitarbeiter. „Diese extremen Zeiten waren vor allem für die Mitarbeiter emotional und vom Arbeitsaufwand her sehr belastend, aber auch für viele von unseren Ehrenamtlichen, die unterstützt haben, war die Situation oft nicht leicht zu ertragen“, heißt es auf der Homepage.

Schutz der anderen Tiere sicherstellen

Weil zu befürchten sei, dass sich die Situation in den nächsten Jahren durchaus wiederholen könnte, wurde entschieden, die große und nie voll belegte Kleintier-Isolierstation innerhalb des Tierheimes an eine andere Stelle zu verlegen und an dieser Stelle eine zweite Katzen-Quarantäne-Station einzurichten.

„Und wie erleichternd und hilfreich diese Investition war, sollte sich auch gleich zeigen“, berichtet das Tierheim: „Denn bei drei Katzen, die dort als erste einzogen, bestand der Verdacht auf Pilzbefall, eine hochansteckende Krankheit. Zum Glück waren es dann doch ,nur‘ seltene Milben, aber der Fall zeigt, wie wichtig es ist, durch eine separate Unterbringung erkrankter Tiere den übrigen Tierbestand zu schützen und zu verhindern, dass Keime oder Viren den Weg in andere Bereiche des Tierheims finden.“