Duisburg. Im Duisburger Tierheim ist im Dezember das Parvovirus ausgebrochen. 15 Katzen sind verstorben. So hat sich die Lage seit dem Ausbruch entwickelt.

„Wir können leicht durchatmen“, sagt Lutz Kaczmarsch. Der Leiter des Tierheims in Duisburg ist spürbar erleichtert: Seit dem 17. Dezember habe es in der Einrichtung keinen neuen Fall der für Katzen lebensbedrohlichen Krankheit Parvovirose gegeben. Anfang Dezember war es an der Lehmstraße in Neuenkamp zu einem Ausbruch der als Katzenseuche bekannten Krankheit gekommen (wie berichtet).

Die Infektionskette der Krankheit, die vor allem für Kitten, Jungtiere und ungeimpfte Katzen gefährlich ist, scheint durchbrochen. „Wir sind vorsichtig optimistisch“, sagt der Tierheimleiter. Für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen war es ein Kraftakt: „Wir haben die Hygienemaßnahmen massiv hochgefahren.“ Bei der Versorgung der Tiere wird etwa besondere Schutzkleidung getragen, für jede Katze werden Einweghandschuhe gebraucht. Zwar ist das Virus auf den Menschen nicht übertragbar, doch etwa über die Kleidung werden Beschäftigte zu Überträgern für andere Katzen.

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Nach Virusausbruch im Tierheim: 15 Katzen sind verstorben

„Wir haben das gut gemanagt“, sagt er über die umfangreichen Desinfektionsmaßnahmen. Dabei muss das Tierheim mit erschwerten Bedingungen kämpfen: Die bauliche Situation macht eine angemessene Quarantäne nahezu unmöglich, denn zahlreiche Bereiche des Tierheims sind in einem schlechten und veralteten Zustand. Zudem ist das Tierheim ausgelastet – alleine mehr als 150 Katzen warten auf ein neues Zuhause. Erst jüngst seien zehn Tiere aus einer Sicherstellung hinzugekommen.

Jedes Tier ist ein Schicksal und jedes Tier berührt uns stark.
Lutz Kaczmarsch - Tierheimleiter in Duisburg

15 Katzen hat das Tierheim seit dem Virusausbruch verloren. „Jedes Tier ist ein Schicksal und jedes Tier berührt uns stark“, sagt der Leiter über die emotionale Belastung. Höchstwahrscheinlich sollen vier verwilderte Kitten den Ausbruch in der Einrichtung verursacht haben. Nach dem Einzug sei es zu Symptomen wie Fressunlust, Durchfall und Erbrechen gekommen. Die hochansteckenden Viren werden etwa über den Kot ausgeschieden.

Als Vorsichtsmaßnahme habe das Tierheim in Absprache mit dem Veterinäramt beschlossen, bis Ende des vergangenen Jahres mit der Abgabe von Katzen zu pausieren. Die Vermittlung solle nun zeitnah wieder beginnen, sofern es, wie erhofft, zu keinen weiteren Fällen kommt. Für neue Fundkatzen sei ein provisorischer, separater Bereich geschaffen worden. „Wir wollen unsere Zeit wieder nur den Tieren widmen und nicht auch noch der Seuchenbekämpfung“, sagt Lutz Kaczmarsch hoffnungsvoll.

Im Tierheim in Duisburg sind mehr als 150 Katzen. Die Einrichtung ist komplett ausgelastet. (Archivfoto)
Im Tierheim in Duisburg sind mehr als 150 Katzen. Die Einrichtung ist komplett ausgelastet. (Archivfoto) © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND