Velbert. Der Fachbereich Stadtentwicklung hat einen neuen Leiter. Eine aktuelle Übersicht, was auf Sicht und langfristig in den drei Bezirken passiert.

Für die Stadtplaner im Velberter Rathaus besteht eine der Hauptaufgaben in den nächsten Jahren darin, die städtebauliche Entwicklung von Neviges - und zwar möglichst zum Großteil mit entsprechenden Fördermitteln - tatkräftig voranzubringen. „Die Schlossanlage Hardenberg ist dabei erst einmal ein klarer Schwerpunkt“, erklärte Robert Wild im Gespräch mit der WAZ. „Das ist einfach ein wichtiges Projekt für ganz Neviges.“ Weiter hat der neue Fachbereichsleiter Stadtentwicklung Velbert-Mitte im Fokus.

Gerade im Norden gebe es hier wirklich noch einiges zu tun, meint der 43-Jährige und kündigt an, für diesen Stadtbezirk ebenfalls Mittel akquirieren zu wollen. Zumal das aktuelle Förderprogramm - Stichwort „Integriertes Handlungskonzept für die Innenstadt“ - auslaufe. „Es wird jetzt abgerechnet.“

Der Schlossanlage wird eine hohe Bedeutung für ganz Neviges beigemessen.
Der Schlossanlage wird eine hohe Bedeutung für ganz Neviges beigemessen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Auch für Velbert-Mitte neue Fördermittel akquirieren

„Wir werden dabei den Raum zwischen der Kolpingstraße und dem Panorama-Radweg Niederbergbahn besonders in den Blick nehmen“, umreißt Jörg Ostermann den Bereich. „Das wird ein langer Prozess und geht selbstverständlich unter Einbeziehung der Kommunalpolitik und der Bürgerschaft vonstatten“, so der Fachdezernent. Ein solches Handlungskonzept, wie es übrigens auch speziell für Neviges existiere, sei ein Pfund, mit dem man wirklich über Jahre arbeiten könne, fügt Ostermann hinzu. Und das man auch vorzuweisen habe, wenn man z. B. in Düsseldorf wegen Förderung anklopfe.

Fachbereichsleitung nach gut einem Jahr wieder besetzt

Robert Wild leitet den Fachbereich Stadtentwicklung. Dazu gehört ein Team von 40 Mitarbeitern.
Robert Wild leitet den Fachbereich Stadtentwicklung. Dazu gehört ein Team von 40 Mitarbeitern. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Robert Wild leitet den Fachbereich seit November. Diese Position war seit dem Weggang seiner Vorgängerin Heike Möller, die ziemlich genau ein Jahr zuvor in Bochum Leiterin des Amts für Stadtplanung und Wohnen geworden ist, vakant. Der gebürtige Leverkusener hat in Aachen Architektur studiert, anschließend in Büros in Brisbane (Australien) und München gearbeitet. Dann absolvierte er ein Referendariat für den höheren Verwaltungsdienst. Warum? „Als öffentliche Hand kann man einfach superspannende Sachen machen.“ Die beruflichen Stationen vor Velbert waren die Stadtverwaltungen von Lüdenscheid und Remscheid; Remscheid ist auch Wohnsitz.

Bebauungsplan im Bereich der AOK wird überarbeitet

In der nächsten oder übernächsten Sitzungsrunde wollen Wild und sein Team den Ratsgremien den Bebauungsplan Nummer 663.03 „Friedrich-Ebert-/Poststraße“ zum Beschluss vorlegen; in der zweiten Jahreshälfte ist das auch für den überarbeiteten Bebauungsplan Nummer 666.01 „Friedrich-Ebert-/Dürerstraße - in dem Bereich sitzt noch die AOK - und für den Bebauungsplan für das Areal nördlich der unteren Friedrichstraße (Gewerbegebiet Unterstadt mit vormals Fingscheidt etc.) vorgesehen.

Gutachten zum Gewerbegebiet „Große Feld“

Noch vor der Sommerpause, kündigt Ostermann an, werde man die Politik mit einem Verkehrs- und einem Lärmgutachten befassen. Das sind die nächsten beiden Schritte, um den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet „Große Feld“ perfekt zu machen. Als Konsequenz aus dem Urteil des OVG Münster muss die Stadt mehr Verkehr - gerade auch nachts - als bisher unterstellen. Entsprechend sind Immissionsschutzfragen zu klären.

Qualitäten stärken und fördern

Nicht zuletzt gehört der Denkmalschutz zu Wilds Fachbereich, womit er im Handumdrehen auf Langenberg zu sprechen kommt. Man wolle den Schwerpunkt auf die historischen Qualitäten legen, sagt er. „Wir haben schließlich auch als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne, zu denen ja Langenberg zählt, die Verpflichtung“, betont der Beigeordnete Ostermann, „dort die baulichen und inhaltlichen Qualitäten zu sichern, zu stärken und zu fördern.“

Leerstandsquoten von sechs bis hoch zu 18 Prozent

Kurzfristig müssten jedoch in Langenberg vor allem die Hochwasser-Folgen und -Schäden vom Sommer 2021 - Tiefgarage, Froweinplatz etc. - bewältigt werden. Hinsichtlich der Leerstandsquote bei Ladenlokalen ist Langenberg übrigens angesichts derzeit lediglich sechs Prozent gegenüber Velbert-Mitte (13) und Neviges (18) vergleichsweise recht gut dran.

Das neue Jahr wird auch digitaler

Zum Abschluss noch ein Ausblick: In diesem Jahr soll die digitale Baugenehmigung gängige Praxis in Velbert werden. Die Antragsteller haben dann aber die Wahl und können das auch weiterhin wie gehabt machen.

>>> 40 Mitarbeiter für drei Bereiche

Der Fachbereich Stadtentwicklung gliedert sich auf in Bauleitplanung, Bauordnung und Stadterneuerung. Dazu gehören insgesamt 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Aktuell sind lediglich zwei Stellen unbesetzt. Beide gehören zum Bereich Bauordnung.