Langenberg. Als Nachwuchskünstler bekannt zu werden, ist gar nicht so einfach. Das Alldiekunst-Haus in Velbert-Langenberg hilft jetzt dabei.
„Mein Kindheitstraum war es immer, einen eigenen Song zu schreiben“, sagt Jan (21) aus Sprockhövel, der am Sonntag seinen ersten richtigen Live-Auftritt hatte. Im Alldiekunst-Haus war Premiere der „Offenen Bühne“ und sich vorstellen durften Künstler aller Altersklassen, ganz gleich, ob schon vertraut mit der Bühne oder noch ganz unerfahren damit, im Rampenlicht zu stehen.
Jan und sein Zwillingsbruder Pascal haben „ein eigenes Lied produziert“ und der Auftritt am Sonntag sei das „nächste kleine Ziel“ gewesen. Die beiden erzählen davon, sich kleine Etappenziele zu setzen, um häufig ein Erfolgserlebnis zu haben. Sie spielen Handball „mit Leidenschaft“ und wollen zukünftig neben Ausbildung und Beruf der Musik noch mehr Zeit widmen.
Erster Auftritt „einfach krass“
Es ist fast 17 Uhr, kurz vor dem Auftritt. Eine „Grundnervosität“ sei da, aber das Gefühl, gleich ihre Songs zu präsentieren „einfach krass“ wie Pascal es zusammenfasst. „Man hat immer im Kopf, dass man entdeckt wird“, führt sein Bruder weiter aus, „das hier öffnet die Tür in eine ganz neue Richtung“, aber „wir sind offen und gespannt wie es demnächst weitergeht“.
Viele aus dem Publikum sind ihnen vertraut: Familie, Freunde, Bekannte und ihr Filmteam, das sie bei ihren Musikvideos unterstützt, sind dabei. Dann geht es auch schon los: „Ihr seid unser Premierenpublikum“, werden die Zuschauer von Moderator Martin Erlewein begrüßt.
Zugabe-Wunsch wird erfüllt
Nachdem einige Musikstücke und Texte vorgetragen wurden, sind Jan und Pascal dran. Insgesamt präsentieren sie drei verschiedene Stücke, zwei selbst geschriebene und als drittes ein Cover von „Ich will nur, dass du weißt“. Bei diesem Stück begleitet sie ein Freund auf der Gitarre und beim Singen.
Nach dem Auftritt gibt es laute „Zugabe“-Rufe – und auf Wunsch des Publikums spielen Jan und Pascal das letzte Lied noch ein weiteres Mal. Schon in der Grundschule hätten sie auf kleiner Bühne gerne etwas vorgesungen und Jan meint: „Ich bin froh, dass ich angefangen habe meinen Traum zu leben“.
Bewerbungsverfahren oder spontaner Auftritt
Vor der Premiere hatte es ein Bewerbungsverfahren für die Künstler gegeben, dennoch gab es auch die Möglichkeit, ganz spontan etwas auf der Bühne zum Besten zu geben. Diese Chance nahm Indra wahr, die in einer der Umbaupausen ihren Auftritt beim Moderator ankündigte.
„Ich sollte vielleicht noch einmal meinen Text durchgehen“, sagt sie und zieht ihr Handy aus der Tasche. Sie trug einen Poetry Slam vor, für den sie begeisterte Zurufe und Jubel erntete. „Ich schreibe Slamtexte in meiner Freizeit“, erzählt sie.
Offene Bühne soll regelmäßig öffnen
Für Essen und Getränke ist gesorgt und dem Publikum wird bei freiem Eintritt ein buntes Programm von mehr als drei Stunden geboten. Gefallen haben der 18-Jährigen Laura-Marie Linke „alle Auftritte, da sie unterschiedlich und besonders waren“.
Das Alldiekunst-Haus würde gerne jedes Vierteljahr solch eine Veranstaltung machen und wird den genauen Termin für die nächste Offene Bühne bald bekanntgeben.
Über info@kunsthaus-langenberg.de kann man sich für einen etwa zwölfminütigen Auftritt bewerben – egal ob Comedy, Musik, Lesung, Poetry oder Zauberei. Möglich ist Vieles, ganz gemäß dem Motto: „Wenn’s unterhaltsam ist, gehört die Bühne dir“.
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