Langenberg. In Velbert-Langenberg hat am Samstag ein Wohnhaus gebrannt. Ermittler der Polizei haben nun erste Spuren gefunden, die auf die Ursache hindeuten.

Mit Dutzenden Einsatzkräften waren Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst am Wochenende in Langenberg im Einsatz, denn am Kleffmannsweg hat ein Wohnhaus gebrannt. Nach Abschluss der Löscharbeiten sind nun Experten der Kreispolizei vor Ort um zu ermitteln, warum das Feuer überhaupt ausgebrochen war.

Nun haben die Brandermittler erste Ergebnisse ihrer Arbeit bekannt gegeben: Sie gehen stark davon aus, dass das Feuer absichtlich gelegt worden ist. Das würde auch Gerüchte bestätigen, die seit dem Unglückstag die Runde machen.

Ermittlungen deuten auf Hausbesitzer als Täter

Täter könnte der 74-jährige Hausbesitzer sein, auch das geht aus den Ermittlungen hervor. Warum er sein Haus angezündet haben soll, ist allerdings noch unklar, teilt die Polizei mit – und hat den Fall der Kriminalpolizei zur weiteren Untersuchung übergeben.

Auch am Sonntagmorgen, gut 20 Stunden nach Alarmierung, war die Feuerwehr am Brandhaus in Velbert-Langenberg im Einsatz.
Auch am Sonntagmorgen, gut 20 Stunden nach Alarmierung, war die Feuerwehr am Brandhaus in Velbert-Langenberg im Einsatz. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Der Hausbesitzer hatte sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs im Obergeschoss des Hauses aufgehalten und war schwer verletzt gerettet worden: Zwei Mitarbeitende des Rettungsdienstes zogen sich dabei Rauchgasvergiftungen zu. Die beiden durften aber bereits am Samstag das Krankenhaus wieder verlassen, das bestätigte die Feuerwehr Velbert auf WAZ-Nachfrage – und sind auch schon wieder im Dienst.

Nachrückenden Feuerwehrkräften gelang es schließlich unter schwerem Atemschutz, den Wohnungsinhaber aus dem Haus zu retten. Aufgrund der schweren Verletzungen wurde er mit einem Rettungshubschrauber, der auf der Bökenbuschstraße landete, in eine Spezialklinik geflogen.

Clevere Katzen entkommen dem Brand

Zwei weitere Bewohner des Hauses sind hingegen unverletzt geblieben: In der Einliegerwohnung lebten bislang auch zwei Katzen und zunächst hatten Feuerwehr und Anwohner befürchtet, dass die beiden das Feuer nicht überlebt hatten.

„Aber da haben wir gute Neuigkeiten“, sagt Feuerwehr-Sprecher Marcel Borowski. „Den Tieren ist nichts passiert, wir haben die zwei in einem Briefkasten gefunden. Dort hatten die sich versteckt.“

Dutzende Kräfte im Einsatz

Kurzer Rückblick: Die Feuerwehr Velbert war allein mit 80 Kräften aus Langenberg, Neviges und der hauptamtlichen Wache im Einsatz, auch die Feuerwehren aus Ratingen und Haan halfen aus. Bis in den Sonntagmorgen hinein dauerten die Nachlöscharbeiten. Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) und die Umweltbehörde waren nach Auskunft der Feuerwehr ebenfalls an dem Einsatz beteiligt.

Die Wasserversorgung am Kleffmannsweg in Velbert-Langenberg bereitete zunächst Schwierigkeiten. Der Versorger Gelsenwasser erhöhte daraufhin den Druck in den Leitungen, weiteres Wasser kam im Pendelbetrieb per Löschfahrzeug an den Brandort.
Die Wasserversorgung am Kleffmannsweg in Velbert-Langenberg bereitete zunächst Schwierigkeiten. Der Versorger Gelsenwasser erhöhte daraufhin den Druck in den Leitungen, weiteres Wasser kam im Pendelbetrieb per Löschfahrzeug an den Brandort. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Probleme bereitete bei dem Einsatz zunächst die Wasserversorgung: Gelsenwasser als für Langenberg zuständiger Versorger erhöhte daraufhin den Wasserdruck in den Leitungen. Und die Feuerwehr Haan schickte einen Wechsellader mit einem 5000 Liter Wasserbehälter mit Pumpe. Den wiederum befüllte im Pendelverkehr ein 8000 Liter fassendes Löschfahrzeug der Feuerwehr Ratingen. Aus diesem Grund sperrte die Polizei die Bökenbuschstraße stundenlang für den Autoverkehr.

Statik bereitet Probleme

Ein weiteres Problem ergab sich aus der Statik des Hauses: „Die erste Idee war, das Haus abzustützen. Aber dann hat man sich nach Einschätzung einer Bau-Sachverständigen für eine andere Lösung entschieden“, erläuterte Manuel Schoch, der Leiter der Velberter Feuerwehr am Sonntagmorgen.

Nach Rat der Expertin habe das THW am späten Abend bzw. in der Nacht zu Sonntag einen Teil des Hauses abgerissen, um einen unkontrollierten Einsturz zu vermeiden. „Denn der bedeutet auch immer eine Gefahr für die Häuser in der Nachbarschaft.“

Großes Lob gab es vom Feuerwehr-Chef für die Nachbarn am Kleffmannsweg, denn die hätten „diesen anstrengenden Einsatz ein wenig erleichtert“: So stellten Anwohner ihren Garagenhof als Platz für den Verpflegungsstand zur Verfügung, für andere war es selbstverständlich, dass die Feuerwehr-Mannschaft die Toilette benutzen konnte.

>>>Tage der offenen Tür<<<

Einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr gibt es am Wochenende 6. und 7. Mai. Dann öffnet der Einsatzbereich Neviges seine Tore an der Siebeneicker Straße.

Rund um die Tage der offenen Tür gibt es Programm für alle Besucherinnen und Besucher, unter anderem mit dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr und DJ Krügix sowie Hüpfburg, Kistenklettern und Rundfahrten mit einem Löschfahrzeug für die Kinder.