Velbert. In mehreren Ländern ist die Polizei gegen Mitglieder der italienischen Mafiaorganisation ‘Ndrangheta vorgegangen – ein Ziel war Velbert.

Mehr als 1000 Polizisten sind am frühen Mittwochmorgen gegen Mitglieder der italienischen Mafiaorganisation ‘Ndrangheta in Deutschland ausgerückt, auch in NRW waren 500 Polizeibeamte unterwegs. Auch in Velbert-Langenberg waren Polizisten im Einsatz, so das Landeskriminalamt auf Anfrage. Hier wurden eine Wohnung und eine Firmenadresse durchsucht. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.

Die ‘Ndrangheta ist nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes (BKA) derzeit die „relevanteste Mafia-Gruppierung“ mit einer dominanten Stellung auf dem europäischen Kokainmarkt. „Sie versucht, ihr Territorium auszuweiten und Einfluss auf kalabrische Migrantengemeinschaften auszuüben“, erklärte das BKA. Den Verdächtigen wird unter anderem Geldwäsche, bandenmäßige Steuerhinterziehung, gewerbsmäßiger Bandenbetrug sowie Rauschgiftschmuggel vorgeworfen.

Gemeinsame Ermittlungsgruppe

Das Verfahren werde durch eine gemeinsame Ermittlungsgruppe geführt, an der Europol und Eurojust, die Agentur der EU für Zusammenarbeit in Strafsachen, beteiligt seien. Neben Italien seien auch Behörden aus Belgien, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien dabei. Insgesamt wurden laut italienischen Behörden 108 Haftbefehle vollstreckt, hieß es.

Wurzeln in Kalabrien

Die ‘Ndrangheta hat ihre Wurzeln im italienischen Kalabrien, die Mafia ist aber auch in Deutschland aktiv. Laut BKA hat sie eine hierarchische Struktur. Demnach hat sie wiederholt gezeigt, dass sie fähig sei, Wirtschaft und Politik in Italien zu infiltrieren.

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