Langenberg. Beim Hochwasser 2021 ist auch die Wache der Polizei in Velbert-Langenberg in Mitleidenschaft gezogen worden. Nun sind die Beamten zurück.
Nach gut eineinhalb Jahren sind die beiden Bezirksbeamten der Polizei zurück in Langenberg. Beim Hochwasser im Juli 2021 war auch die Wache am Froweinplatz in Mitleidenschaft gezogen worden, die Polizisten mussten nach Neviges ausweichen.
Die Suche nach einem neuen Quartier hat gedauert, unterschiedliche Standorte kamen in Betracht. „Wir haben uns zum Beispiel die ehemalige Commerzbank-Filiale angeschaut“, sagt Rüdiger Schmidt. Der Polizeihauptkommissar ist ein alter Bekannter für die Langenbergerinnen und Langenberger, war auch schon vor dem Umzug nach Neviges für die Senderstadt zuständig.
Polizei hat verschiedene Standorte in Velbert-Langenberg begutachtet
So ganz entsprach die ehemalige Bankfiliale aber nicht den Vorstellungen der Polizei. „Ich habe dann zufällig mit Heribert Ressing von der katholischen Gemeinde gesprochen“, erzählt Rüdiger Schmidt. Die Gemeinde habe Räume zur vermieten, das Land als Dienstherr stimmte zu. Und so sind Rüdiger Schmidt und Kollege Polizeihauptkommissar Frank Paasch – er ersetzt den in den Ruhestand gegangenen Joachim Heinzelmann – nun in die erste Etage der Begegnungsstätte am Froweinplatz eingezogen.
Geblieben sind auch die Telefonnummern, unter denen die Langenbergerinnen und Langenberger „ihre“ Polizisten erreichen können: Über Festnetz ist das nach wie vor die 02052 962647, per Handy sind Schmidt (0174 6839296) und Paasch (0174 6371825) aber auch erreichbar.
Bezirksbeamten sind viel in Langenberg unterwegs
Über die Rückkehr freuen sich nicht nur die Menschen vor Ort, auch die beiden Beamten sind ganz froh. „Neviges war eine gute Notlösung. Aber jetzt sind die Wege wieder kürzer. Wir sind besser erreichbar.“ Und sie könnten viele Wege nun wieder zu Fuß erledigen.
Überhaupt sollen die beiden viel unterwegs sein, „80 Prozent der Arbeit soll draußen stattfinden“, sagt Frank Paasch. Er ist zuständig „für den anstrengenden Bereich“, sagt er lachend, kümmert sich also hauptsächlich um die Wohngegenden rund um die Nierenhofer- und die Amselstraße.
Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger
Bevor er nach Langenberg gekommen ist, war er auf der Hauptwache in Velbert, ist insgesamt nun schon fast vier Jahrzehnte bei der Polizei. Er ist froh, nun Bezirksdienst schieben zu dürfen. „Man wird ja nicht jünger“, sagt er, „und die Dienstzeiten sind hier wesentlich angenehmer.“ Außerdem könne er nun mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.
An der Arbeit der beiden Bezirksbeamten hat sich unterdessen natürlich nichts geändert. „Wir sind Infobörse für die Menschen in Langenberg: Wo sind Schwerpunkte? Wo gibt es Probleme“, sagt Rüdiger Schmidt. Außerdem sind die Polizisten für die Schulwegsicherung zuständig, besuchen dazu regelmäßig Schulen und Kitas. „Wir führen auch so genannte Aufenthaltsermittlungen durch oder suchen nach Unfallflüchtigen.“
Trinkerszene und Graffiti
Kümmern wollen sich die beiden um die Trinkerszene, die sich zwischen Frowein- und Seidenweberplatz etabliert hat. „Noch ist es zu kalt, da ist hier nicht viel los. Aber sobald es wärmer wird, schauen wir uns genau an, was da passiert.“
Auch um die Graffiti-Schmierereien in dem Bereich wollen sich die beiden kümmern. „Irgendwann kriegen wir die“, sind Schmidt und Paasch überzeugt. „Wir brauchen nur etwas Geduld, aber irgendwann können wir die Signatur einem Sprayer oder einer Sprayerin zuordnen.“
Grundsätzlich aber gelte ab sofort: „Wir sind wieder da. Sprechen Sie uns an, wir sind wieder vor Ort erreichbar.“
>>> Die Flut 2021
Richtig Glück im Unglück hatte Rüdiger Schmidt beim Hochwasser 2021. „Ich bin kurz vor der Überschwemmung noch aus der Tiefgarage gefahren“, erzählt der Langenberger Bezirksbeamte.
Später dann, zu Hause, „habe ich Videos geschickt bekommen“. So etwas habe er zuvor noch nicht gesehen gehabt.