Velbert. Ein ganz besonderer Gast hatte sich im Velberter Tierheim angekündigt. TV-Promi Detlef Steves hatte bei seinem Besuch einiges mit im Gepäck.
Eigentlich hatten sie sich ja für die Teilnahme an der Fernsehshow „Die Welpen kommen“ beworben. Dass das Tierheim Velbert nun aber Gewinner einer Verlosung wurde, damit hatten sie nicht gerechnet.
Das Aufgebot ist an diesem Morgen ist im Tierheim groß, denn nicht nur der Gewinn wird geliefert, sondern Detlef „Deffi“ Steves, bekannt unter anderem von dem TV-Format „Hot oder Schrott“, übergibt die Preise.
Doch von Anfang an: Das Velberter Tierheim nimmt vor einigen Wochen vier Welpen aus Griechenland auf. Kurz darauf trifft eine Mail des Privatsenders ein, die an alle Tierheime Deutschlands geht – es werden für eine Sendung mit Martin Rütter neue Teilnehmer gesucht.
Für Ralf Hennig, erster stellvertretender Vorsitzender des Tierheims, ist sofort klar: „Da nehmen wir teil.“ Vier Wochen später dann der Anruf: „Ich war völlig überrascht, als es hieß, ihr seid zwar nicht bei der Show dabei, aber ihr habt bei der Verlosung gewonnen.“
Die Mitarbeiter vom Velberter Tierheim freuen sich über den Besuch von Detlef Stevens
Für das Tierheim, das auf Spenden angewiesen ist, ein absoluter Hauptgewinn. Immerhin werden Sachpreise von Hunderatgeber bis Hundekörbchen im Wert von 5000 Euro an diesem Tag überreicht, sowie eine Palette voll mit Kaustangen und Trainingsdrops von Fresco und zudem eine Palette Hundefutter von Mera mit 48 Säcken á 2,5 Kilo.
Aufgeregt bereiten die Mitarbeiter und Ehrenamtler alles vor. Die Sponsoren sind schon da – und als Detlef Steves kommt, winkt er ab: „Zuerst will ich die Hunde sehen.“ Das geht vor. In Turnschuhen, mit Jogginghose und Hoodie samt Kapuze über dem Kopf, geht er von Zwinger zu Zwinger.
Bildergalerie: Detlef Steves zu Gast im Tierheim in Velbert
Detlef Steves ist im Tierschutz aktiv und mit Martin Rütter befreundet
Seit vielen Jahren ist der TV-Reality Star schon aktiv im Tierschutz und mit Hundeprofi Martin Rütter gut befreundet. Er selbst hat zwei Hunde: Kai-Uwe und Minki. Und auch wenn er sich im Tierheim Bullterrier-Dame Rosi schockverliebt: „Wir haben als Tierbesitzer immer eine Verantwortung unseren Tieren gegenüber und Kai-Uwe ist alt, ich kann ihm da niemanden mehr vorsetzen, der ihm seinen Königsstatus wegnimmt.“ Er liebt „solche“ Hunde wie Rosi. „Sie sind so still und aufmerksam. Die sind von sich aus nicht schlecht oder böse, das machen wir Menschen aus ihnen.“
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Detlef Stevens verliebt sich im Tierheim Velbert
Ohnehin hat Rosi bereits Interessenten, Glück für Steves. Denn: „Gerade nach solchen Tagen wie heute, sitze ich abends auf der Couch, dann denke ich daran, wie die Hunde sich wohl in den Tierheimen fühlen, allein in ihren Zwingern, während es meine Beiden genießen, gekrault zu werden.“ Er betont: „Ihr macht Eure Arbeit toll, aber die Liebe, die eine Familie einem Hund gibt, die kann einfach niemand ersetzen.“
Bei Besuchen im Tierheim, so wie heute, habe er „oft Pipi in den Augen“, aber man dürfe nicht wegsehen, wirbt der sonst so aufbrausende Promi für den aktiven Tierschutz. Jeder könne da etwas tun. „Auch, wenn es nur einmal in der Woche Gassigehen ist.“ Er selbst nutzt seine große Reichweite, um auf die Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen.
Derweil kuschelt „Deffi“ mit den Welpen aus Griechenland. Fröhlich schleckt ihm einer der jungen Hunde übers Gesicht, der engagierte Tierschützer ist völlig in seiner Welt. Zwei der jungen Tiere sind bereits vermittelt und sicher finden auch die anderen Beiden schnell ein neues Zuhause.
Viel mehr Sorgen machen ihm „die alten, kranken und schwierigen Hunde“. Kai-Uwe, das erzählt Detlef Steves „habe ich vor zwölfeinhalb Jahren von einem Züchter gekauft, das würde ich heute nie wieder machen“. Minki hingegen habe er aus schlechter Haltung übernommen.
Detlef Stevens hat für das Velberter Tierheim eine große Spende im Gepäck
Welcher Hund ihn „catchen“ würde, da hat der Tierschützer kein konkretes Bild vor Augen. „Ich würde einfach schauen, bei wem es Klick macht.“ Aber „natürlich bin ich bei so einem Regenwetter wie heute nicht scharf darauf, vier Stunden Gassi zu gehen, sondern würde mir lieber mit meinem Hund eine Tüte Chips auf der Couch teilen und einen Krimi schauen“, er ist sich aber sicher: „Vielleicht würde man da auch einen Kompromiss finden, das ist ja wie in einer Ehe. Ich habe eine gemeinsame Schnittmenge an Interessen mit meiner Frau, das machen wir gemeinsam. Den Rest eben nicht.“
Die TV-Bekanntheit nimmt sich an diesem Vormittag viel Zeit, hört sich die Schicksale, die die Hunde hinter sich haben, an, genauso die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter und der Ehrenamtler. Diese Wertschätzung ist mit Sicherheit neben den großzügigen Futter- und Sachspenden das größte Geschenk für das Velberter Tierheim.