Velbert. Der Ansturm von i-Dötzchen auf Velberts Grundschulen ist riesig. Es müssen Mehrklassen gebildet und im Stadtnorden sogar Kinder abgelehnt werden.

Die Entwicklung ist seit Jahren ungebrochen und hält auch weiter an: Die Zahl der Schulneulinge in Velbert steigt und steigt. „Wir sind froh und glücklich, dass die neue Grundschule an der Grünstraße im Plan ist und zum Schuljahr 2024/25 zur Verfügung stehen wird“, sagt denn auch Gerno Böll und erläutert postwendend den Hintergrund. „Die Anmeldezahlen zum Schuljahr 2023/24 haben jetzt nämlich gezeigt“, so der Erste Beigeordnete und Fachdezernent auf Anfrage der WAZ weiter, „dass die Velberter Grundschulen erneut sehr stark gefragt sind.“

An der fünfzügigen Grundschule Birth (im Bild oben rechts, links davon das Geschwister-Scholl-Gymnasium) sind mehr Kinder mit einem Rechtsanspruch angemeldet worden als dort überhaupt Plätze zur Verfügung stehen. Es werden Ablehnungen fällig.
An der fünfzügigen Grundschule Birth (im Bild oben rechts, links davon das Geschwister-Scholl-Gymnasium) sind mehr Kinder mit einem Rechtsanspruch angemeldet worden als dort überhaupt Plätze zur Verfügung stehen. Es werden Ablehnungen fällig. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

„Wir haben es in den letzten Jahren immer geschafft, die Eingangsklassen auf 25 Kinder zu begrenzen“, bilanziert Böll. Das werde Velbert auf Dauer nicht halten können: „Damit sind wir jedoch nicht alleine, das beobachten wir zum Beispiel auch hier im gesamten Kreis.“ Die offiziellen Anmeldetage für die künftigen i-Dötzchen waren vom 24. bis 28. Oktober 2022. Und die nun komplett vorliegende Auswertung zeigt: Wegen des Andrangs müssen zwei Mehrklassen aufgemacht werden: Eine dritte in der Grundschule Nordstadt, die ja eigentlich generell zweizügig ist. Die Gerhart-Hauptmann-Schule – dort am Bartelskamp ist vor noch nicht einmal zwei Jahren ein Erweiterungsbau fertig und in Betrieb genommen worden – startet sogar mit fünf i-Dötzchen-Klassen; sie war vor wenigen Jahren noch dreizügig. Der städt. Immobilienservice hatte im Sommer letzten Jahres auf dem Grundschul-Gelände Am Schwanefeld als Interimslösung eine fabrikneue Containeranlage aufstellen lassen. Eine Klasse wird dort bereits im laufenden Schuljahr unterrichtet, die zweite startet zu 2023/24. Mit den drei Zügen im Neubau Grünstraße, so Böll, werde man – soweit absehbar – keine weiteren Mehrklassen bilden müssen.

In Velbert-Langenberg und -Neviges sind die Grundschulen ausnahmslos zweizügig

Auch Velbert werde es auf Dauer nicht schaffen, die Eingangsklassen wie bisher auf 25 Kinder zu begrenzen. Das ist für den Fachdezernenten Gerno Böll absehbar.
Auch Velbert werde es auf Dauer nicht schaffen, die Eingangsklassen wie bisher auf 25 Kinder zu begrenzen. Das ist für den Fachdezernenten Gerno Böll absehbar. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Beate Wosimski bietet den weiteren Überblick: In den Stadtbezirken Langenberg und Neviges haben die Grundschulen ausnahmslos zwei Züge mit neuen Schulkindern. Das gilt also nach Auskunft der Abteilungsleiterin Schulverwaltung für die Max und Moritz-, die Wilhelm-Ophüls- und Schule Kuhstraße bzw. für die Sonnen-, Regenbogen- und ev. Grundschule sowie die Schule Tönisheide.

Zwei Schulen haben noch Kapazitäten

In Velbert-Mitte ist an der Bergischen Straße ebenfalls Zweizügigkeit angesagt; die beiden größten Grundschulen sind die jeweils fünfzügigen an der Kastanienallee und in Birth. Letztere mit der Besonderheit, merkt Wosimski an, dass es dort mehr Kinder mit einem Rechtsanspruch gebe als Plätze vorhanden seien und deshalb jetzt einige angemeldete Kinder abgelehnt werden (müssten). Zur Erklärung: Der Rechtsanspruch bezieht sich auf die jeweils nächstgelegene Grundschule; er besteht allerdings nur im Rahmen der tatsächlichen Aufnahmekapazitäten. Die gesetzlich vorgesehene Obergrenze hinsichtlich der Klassengröße beträgt bei einer fünfzügigen Schule 25 Kinder, sie steigt mit abnehmender Zügigkeit jeweils um ein weiteres bis auf 29 Mädchen und Jungen. Plätze gibt es der Fachverwaltung zufolge aktuell noch in der Gerhart-Hauptmann- und der Grundschule Kastanienallee. „Beide haben noch Kapazitäten.“

Insgesamt 34 Eingangsklassen in Velbert

Die Zahl der Säumigen, die ihre schulpflichtig werdenden Kinder bisher noch nicht angemeldet haben, ist nach Auskunft der Abteilungsleiterin Beate Wosimski überschaubar und im gewohnten Rahmen.
Die Zahl der Säumigen, die ihre schulpflichtig werdenden Kinder bisher noch nicht angemeldet haben, ist nach Auskunft der Abteilungsleiterin Beate Wosimski überschaubar und im gewohnten Rahmen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Man habe zum 15. Januar die per Gesetz vorgeschriebene Klassenbildung vorgenommen, berichtet die Chefin der Schulverwaltung weiter, es seien zum kommenden Schuljahr stadtweit 34 Eingangsklassen geworden. Die Anmeldebestätigungen würden in diesen Tagen verschickt.

Verfahren ist noch weiter offen

Aber grundsätzlich sei das Anmeldeverfahren ja noch offen, gehe es im Prinzip bis zum Beginn des Schuljahres: „Wir haben schließlich Schulpflicht.“ Und selbst später würden etwa neu Hinzugezogene noch in den bereits gebildeten Klassen aufgenommen. Aktuell gebe es noch einige Säumige, jedoch sei die Zahl der zu 2023/24 schulpflichtig werdenden, aber bisher noch nicht angemeldeten Kinder „überschaubar. Zu diesem Zeitpunkt also absolut nichts Ungewöhnliches“.

Abstimmung über die Schulart an der Grünstraße in Velbert

Eltern, deren Kinder mit Schuljahresbeginn 2024/25 für die Grundschule Grünstraße in Frage kommen, können aktuell über die Schulart abstimmen. Soll es eine Gemeinschaftsgrundschule, eine konfessionelle (evangelische oder katholische) Bekenntnis- oder eine Weltanschauungsschule werden? Die Abstimmung findet bei der Schulverwaltung im Raum 225 (Rathaus, Thomasstraße 1) statt: an diesem Dienstag, 24., und Mittwoch, 25. Januar, jeweils von 8 bis 15 Uhr sowie Donnerstag, 26. Januar, von 8 bis 17 Uhr. Zum Nachweis der Berechtigung muss ein Lichtbildausweis vorgelegt werden.

>>>Büro stellt Eckpunkte der Entwicklungsplanung vor

Die nächste reguläreSitzung des Ratsausschusses für Schule und Bildung findet am Donnerstag, 2. März, um 17 Uhr im Saal Velbert (Rathaus, Thomasstraße 1) statt.

Zu den bislang vorgesehenen Themen gehören der Errichtungsbeschluss zur neuen Grundschule an der Grünstraße und die Etat-Beratungen. Außerdem wird Ulrike Lexis von dem Fachbüro „Dr. Garbe, Lexis & von Berlepsch“ Eckpunkte der Schulentwicklungsplanung für den Zeitraum 2022/23 bis 2027/28 darlegen und erläutern. Dabei geht’s sowohl um den Primarbereich als auch um die weiterführenden Schulen.