Langenberg. Am Rand der Altstadt von Velbert-Langenberg wird bald gebaut. Investoren müssen aber einiges beachten – unter anderem die Denkmalsatzung.

Wer von der Altstadt in Richtung Eventkirche schlendert, kommt unweigerlich an dem Garagenhof gegenüber der Stadtbücherei an der Donnerstraße vorbei. Zwar wird der genutzt, sieht jetzt aber nicht unbedingt einladend aus. Oberhalb, zwischen Donner- und Wiemerstraße, erstreckt sich den Hang hinauf wildes Grün, einige Bäume stehen da auch. Sonst nichts.

Und genau dieses Grundstück – die Villa Wiemerstraße 11 gehört nicht mehr dazu, auch nicht das Haus Donnerstraße 8 mit seinen Grünanlagen – steht nun zum Verkauf. Vermarktet werden die rund 2500 Quadratmeter Grund von Kartheuser Immobilien in Velbert-Mitte.

Es gibt erste Interessenten

„Das ist ein sehr interessantes Grundstück“, sagt der zuständige Mitarbeiter, „ein spannendes Fleckchen.“ Und es wäre sehr schön, „wenn es wieder richtig genutzt würde.“ Eingeteilt ist das Gelände in drei Parzellen – zwei sind aktuell unbebaut, auf der dritten stehen die 20 Garagen.

Es gibt auch schon Interessenten, sagt der Makler, „die Gespräche laufen und es gibt bereits jetzt einige Planungsideen.“ Allerdings: Einfach loslegen können die potenziellen Investoren nicht – es gibt bei der Planung einige Besonderheiten zu berücksichtigen.

Denkmalsatzung muss beachtet werden

„Das Grundstück liegt noch im Denkmalbereich der Altstadt“, erläutert der zuständige Makler. Heißt: Wer dort bauen will, muss sich unter anderem an die Orts- und an die Denkmalsatzung halten. „Die Neubauten müssen zum Umfeld passen und sich einfügen.“

Sorgen, dort könnte ein Geschossbau entstehen, sind also grundlos. „Die Neubauten werden sicherlich modern, aber sie werden sich auch in die Umgebung einfügen“, führt der Makler weiter aus. Und: „Es wird mit Sicherheit eine wohnwirtschaftliche Nutzung geben.“

Zwar schränken die Hanglage und die Satzungsvorgaben die potenziellen Investoren in ihrer Planung ein wenig ein – aber laut Dossier der Makler überwiegen die Vorteile des Standortes: die Lage am Rande der Altstadt, umgeben von Jugendstil-Villen, Kindergärten und Grundschulen in relativer Nähe, die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und – nicht zu vergessen – die Umgebung von Langenberg, die sich optimal zur Naherholung eignet.

Weitere Bauprojekte in Langenberg

Gebaut wird in Langenberg derzeit – und in naher Zukunft – an verschiedenen Ecken. Die Wobau errichtet an der Heeger Straße, in der Kurve in Richtung Bonsfelder Straße, ein Mehrfamilienhaus, das zunächst von Flüchtlingen genutzt werden soll.

Das Gelände ist schwierig, berichtete der zuständige Abteilungsleiter Technik der Wobau, Daniel Giuliani, im Gespräch mit der WAZ Langenberg. „Wir sind direkt an der Bahnstrecke“, sagt er, „außerdem liegen da noch Leitungen vom Ruhrverband und Richtung Straße ist massiver Fels.“ Die Arbeiten laufen bereits.

Neuer Seniorenpark in Bonsfeld

„Die Lage ist top“, freut sich auch Rebecca Bernsdorf. Sie ist Leiterin der Projektabteilung bei Convivo, einem Unternehmen, das in ganz Deutschland Seniorenparks betreibt und nun zwischen Hüser- und Bonsfelder Straße baut – dort, wo einst Tennisplätze zu finden waren.

Das plant das Unternehmen Convivo in Velbert-Langenberg: Auf dem ehemaligen Tennisplatz soll ein Seniorenwohnpark entstehen.
Das plant das Unternehmen Convivo in Velbert-Langenberg: Auf dem ehemaligen Tennisplatz soll ein Seniorenwohnpark entstehen. © funkegrafik nrw | Marc Büttner

Zunächst baut Convivo direkt auf der Ecke – wo heute eine kleine Baumgruppe steht. Hier soll bis 2024 eine Tagespflege samt ambulantem Pflegedienst entstehen „Dort gibt es dann 21 ,Sorglos-Wohnungen’, die natürlich barrierefrei sind“, erläutert Rebecca Bernsdorf.

Fertigstellung für 2025 geplant

Der wesentlich größere Brocken steht dann im zweiten Bauabschnitt an. Laufe alles nach Plan, erlange der Bebauungsplan im zweiten Quartal 2023 Rechtskraft, bis alle Genehmigungen zusammen seien, werde es 2024. Die Fertigstellung solle dann im dritten Quartal 2025 erfolgen.

Dann stehen hinter der ehemaligen Gaststätte drei Häuserblocks, die sich in ihrer Höhe der Umgebung anpassen sollen. Zwei so genannte Sorglos-Wohngemeinschaften (WGs) und zusätzliche „Sorglos-Wohnungen“ – „an die 60“, sagt Rebecca Bernsdorf – sieht Convivo hier vor.