Langenberg. Convivo betreibt in Velbert bereits mehrere Einrichtungen für Senioren. In Langenberg sollen nun bis Ende 2025 drei neue Wohnblöcke entstehen.
„Die Lage ist top“, freut sich Rebecca Bernsdorf. Sie ist Leiterin der Projektabteilung bei Convivo, einem Unternehmen, das in ganz Deutschland Seniorenparks betreibt. Und Rebecca Bernsdorf ist in Langenberg fündig geworden. „Von einem Partner wurde uns zugetragen, dass dort eine Fläche zur Verfügung steht“, berichtet sie. „Wir haben eine umfangreiche Analyse gemacht, und es passt einfach.“
Das Gelände, das sie meint, erstreckt sich zwischen Hüser- und Bonsfelder Straße, liegt hinter der ehemaligen Gaststätte Schützenhof. Dort, wo einst Tennisplätze zu finden waren. „Insbesondere für ambulantes betreutes Wohnen gibt es in Langenberg Bedarf, und die Fläche eignet sich sehr gut, um dort altengerecht zu bauen.“
Gute Anbindung des Standortes
Was ihr an dem Standort besonders gut gefällt: die gute Anbindung. Der Bus halte direkt vor der Tür, bis zu den Bahnhöfen sei es nicht weit, zum Einkaufen könne man sogar zu Fuß gehen. „Das geht fast nicht besser“, schwärmt die Leiterin der Projektabteilung im Gespräch mit der WAZ.
„Wir suchen immer nach Standorten, die voll integriert sind“, erläutert sie. Nicht auf der grünen Wiese, „sondern mittendrin“. Denn die Bewohner sollen später so selbstständig wie noch möglich dort leben können, also einkaufen oder zum Arzt gehen. „Wir wollen die Selbstständigkeit fördern“, bekräftigt Rebecca Bernsdorf.
Zwei Bauabschnitte sind vorgesehen
Und das ist geplant: Convivo hat das gesamte Projekt in zwei Bauabschnitte geteilt. Die Genehmigungen für den ersten Teil erwarte sie bis zum vierten Quartal diesen Jahres, sagt Rebecca Bernsdorf. „Ab da kalkulieren wir etwa 18 Monate Bauzeit“ – also bis etwa ins erste Quartal 2024.
Zunächst baut Convivo direkt auf der Ecke – dort wo heute eine kleine Baumgruppe steht – eine Tagespflege samt ambulantem Pflegedienst. „Dort gibt es dann 21 ,Sorglos-Wohnungen’, die natürlich barrierefrei sind.“ Die Menschen, die dort einzögen, seien rund um die Uhr versorgt, dazu sei noch der Pflegedienst direkt im Haus.
Lokale Dienstleister einbeziehen
„Wir planen dort auch ein Café“, sagt die Leiterin der Projektabteilung. Übrigens ein öffentliches, „das gehört zu unserem Konzept“. Das Unternehmen achte darauf, dass „wir keine geschlossenen Wohnanlagen schaffen, sondern die Nachbarschaft einbeziehen“.
Lokale Dienstleister und Händler sollen mitwirken, „ein örtlicher Bäcker oder Fleischer könnte zum Beispiel das Café beliefern“, sagt Rebecca Bernsdorf. „Regionalität zu fördern ist schon unser Anspruch.“
Drei Häuserblocks im zweiten Abschnitt
Der wesentlich größere Brocken steht dann im zweiten Bauabschnitt an. Laufe alles nach Plan, erlange der Bebauungsplan im zweiten Quartal 2023 Rechtskraft, bis alle Genehmigungen zusammen seien, werde es 2024. Die Fertigstellung solle dann im dritten Quartal 2025 erfolgen.
Dann stehen hinter der ehemaligen Gaststätte drei Häuserblocks, die sich in ihrer Höhe der Umgebung anpassen sollen. Zwei so genannte Sorglos-Wohngemeinschaften (WGs) und zusätzliche „Sorglos-Wohnungen“ – „an die 60“, sagt Rebecca Bernsdorf – sieht Convivo hier vor.
Kritik aus dem BZA
Für die Mitglieder des Langenberger Bezirksausschusses gab es zu dem Projekt lediglich zwei Kritikpunkte: Die Zahl der vorgesehenen Stellplätze und die Frage der Energieversorgung.
„Unser Mobilitätskonzept ist in Arbeit“, verspricht Rebecca Bernsdorf. „Wir wissen, dass die Anzahl der Stellplätze immer ein Gesprächsthema ist.“ Deswegen könne sie sich vorstellen, Car-Sharing einzubinden. „Und jeder Wohnung fest zugeordnete Plätze brauchen wir auch nicht“, stellt sie fest. Denn je nach Pflegestufe der Bewohnerinnen und Bewohner würden die ja gar nicht mehr selber Auto fahren.
Tiefgarage mit 40 Stellplätzen
Laut Beschlussfassung zur „Einleitung des Bebauungsplanverfahrens zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ – so heißt die Vorlage für den BZA im Amtsdeutsch – gehört zu der Anlage eine Tiefgarage mit 40 Stellplätzen, ergänzt durch neun oberirdische. Doch da sei das letzte Wort noch nicht gesprochen, war aus dem Gremium auf der letzten Sitzung zu hören.
Schließlich der letzte Punkt – ein angesichts der aktuellen Lage am Gas- und Strommarkt durchaus relevanter: die Energieversorgung. Ein genaues Konzept lag zum Zeitpunkt des Gesprächs mit Rebecca Bernsdorf noch nicht vor, nur so viel konnte die Leiterin der Convivo-Projektabteilung sagen: „Bei unseren Projekten haben wir eigentlich immer entsprechende Maßnahmen vorgesehen, etwa eine Photovoltaik-Anlage oder ein begrüntes Dach.“