Velbert-Neviges. In den Stadtteilbibliotheken legen die Leser nun selbst Hand an. Mit einem elektronischen Ausleihsystem gibt es nun mehr Platz in der Bücherei.

Eifrigen Leseratten ist es schon aufgefallen: Bereits vor Weihnachten konnten sie in den Stadtteilbibliotheken Neviges und Langenberg Bücher und andere Medien eigenständig an neuen Selbstverbuchungsgeräten ausleihen.

„Die Zentralbibliothek in Velbert-Mitte hatten wir bereits 2011 mit ähnlicher Technik ausgestattet, aber es gab zunächst Berührungsängste“, berichtet Ulrike Motte. Die Leiterin der Velberter Stadtbücherei begrüßt, dass die Akzeptanz steigt, weil der Umgang mit solchen Systemen immer vertrauter wird, weil sie inzwischen auch im Einzelhandel immer mehr Einzug halten. Ulrike Motte verweist darauf, dass mit der Aufstellung der beiden Selbstverbuchungsgeräte in der Nevigeser Stadtteilbibliothek die Theke verkleinert wurde. „Wir haben jetzt mehr Platz, um Neuerscheinungen präsentierten zu können, dazu wurde der Wartebereich vor dem Bürgerservice vergrößert und neu gestaltet.“

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Mitarbeiter der Velberter Büchereien haben mehr Zeit für Beratungen

Die digitale Technik beschert den sechs Mitarbeitern, die abwechselnd in Neviges und Langenberg tätig sind, mehr Zeit für Beratung, die sich unter anderem um die digitalen Angebote dreht. „Außerdem haben wir mehr Zeit, Kindertagesstätten und Schulen durch die Bücherei zu führen“, so Ulrike Motte, der die Leseförderung sehr am Herzen liegt und die ein wenig Stolz darauf ist, dass in diesem Jahr trotz der pandemiebedingten Einschränkungen in ganz Velbert 64 Klassenführungen für 1713 Kinder durchgeführt wurden.

Die neuen Selbstverbuchungsgeräte in der Stadtteilbibliothek Neviges arbeiten nun seit einigen Tagen. Die Büchereien öffnen ab dem 2. Januar wieder nach der Weihnachtspause.
Die neuen Selbstverbuchungsgeräte in der Stadtteilbibliothek Neviges arbeiten nun seit einigen Tagen. Die Büchereien öffnen ab dem 2. Januar wieder nach der Weihnachtspause. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Das Gerät meldet sich bei Unregelmäßigkeiten

Der Umgang mit den neuen Selbstverbuchungsgeräten ist denkbar einfach: Den Bibliotheksausweis mit dem Strichcode vor den Scanner halten und die Bücher auf die grünlich beleuchtete Ablagefläche legen. Die Maschine erkennt den Buchtitel, der Ausleihvorgang mit Verbuchung ist beendet. Die Rückgabe funktioniert umgekehrt: Ausweis scannen, auf der grün beleuchteten Fläche die Bücher registrieren lassen und sie danach in ein daneben stehendes Rückgaberegal legen. Das System ist selbsterklärend, auch für Menschen, die mit der schönen neuen digitalen Welt hadern. Sollte es zu irgendwelchen Unregelmäßigkeiten kommen, bittet der Bildschirm die Kunden, sich an den Schalter zu wenden.

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Säumige Gebühren werden noch an der Theke bezahlt

Säumige Leser, welche die Ausleihfrist überschritten haben, müssen derzeit noch zur Theke, um die fälligen Gebühren zu bezahlen. „Eine Bezahlmöglichkeit kommt, Liefertermin für die entsprechende Einheit ist März“, entschuldigt sich Ulrike Motte für die immer noch überall spürbare Materialknappheit bei elektronischen Bauteilen. Künftig können die anfallenden Säumniszuschläge per EC-Karte und mit Bargeld bezahlt werden.

Viele Kinder zahlen mit ihrem Taschengeld

„Warum denn Bares?“, fragt erstaunt Dirk Lukrafka bei der Besichtigung. Der Bürgermeister, der sich zusammen mit Kulturdezernent Gerno Böll die Neuanschaffung vorstellen ließ, befürchtet Einbrüche mit damit verbundenen hohen Vandalismusschäden. „Es kommen viele Kinder, die mit ihrem Taschengeld bezahlen“, weiß Ulrike Motte und sichert zu, dass die an für sich eher geringen Summen täglich entnommen werden.

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Auch in der neuen Bibliothek im Bürgerforum

„Diese neue Selbstverbuchungstechnik wird auch in der neuen Bücherei des im Umbau befindlichen Forum Niederberg in Velbert-Mitte eine ,open library´ ermöglichen“, so der Bürgermeister, der keinen konkreten Eröffnungstermin nennen kann, aber er kündigt die Inbetriebnahme der neuen Bücherei in der zweiten Jahreshälfte 2023 an. Die Einführung der Selbstverbuchungsgeräte in Neviges und Langenberg kostete 55.000 Euro und wurde zu 100 Prozent aus dem sogenannten Europäischen Fond für regionale Entwicklung gefördert.

>>>Öffnungszeiten

Wem der Lesestoff „zwischen den Jahren“ ausgegangen ist, muss sich noch ein paar Tage gedulden.

Ab dem 2. Januar ist die Nevigeser Stadtteilbibliothek an der Elberfelder Straße wieder geöffnet, und zwar montags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13.

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