Velbert. Juna Hirsch von der Grundschule Birth hat den Vorlesewettbewerb der vierten Klassen gewonnen. Sie setzte sich gegen zehn Mitbewerber durch.

„Es ist wieder so weit“, freute sich die Leiterin der Sonnenschule in Neviges Ilka Powilleit. Der Vorlesewettbewerb der Velberter Grundschulen fand nach zwei langen Jahren wieder in Präsenz in der Stadtbibliothek statt. Im letzten Jahr hatte es lediglich eine digitale Auflage gegeben – mithilfe der Einsendung von Videos. Im Jahr davor, 2020, war der Wettbewerb sogar komplett ausgefallen.

Vor versammeltem Publikum aus Eltern, Lehrern, Geschwistern und Schülern stellten nun also die elf Viertklässlerinnen und -klässler ihre Vorlesekünste zur Schau. Die liebevoll gestaltete Bücherei sorgte für eine angenehme Atmosphäre.

Üben bis kurz vor dem Start

Doch die Aufregung sah man den jungen Lesern trotzdem an. Vertieft in ihre Bücher bereiteten sie sich bis zur letzten Minute noch vor. Die Teilnehmenden am stadtweiten Wettbewerb hatten sich im Vorfeld in ihrer jeweiligen Schule durchgesetzt und den ersten Preis gewonnen. Allein das ist schon eine außerordentliche Leistung.

So hat sich an diesem Nachmittag also die Vorlese-Elite der Stadt vor den Augen der gut gelaunten Jury versammelt. Die vierköpfige Jury setzte sich zusammen aus Ilka Powilleit als Organisatorin des Vorlesewettbewerbs, Martina Saint-Martin, der Leiterin der Velberter Stadtbücherei, dem Medienpädagogen Jakob Pfefferkorn und der Filialleiterin der Buchhandlung Thalia, Rebecca Felicitas Zimmer.

Vortrag dauert maximal drei Minuten

Jeder Vortrag durfte bis zu drei Minuten dauern. Vor dem eigentlichen Vorlesen sollten die Teilnehmer außerdem ihr Buch kurz vorstellen und auch erzählen, warum sie ausgerechnet dieses Buch ausgewählt haben.

Nicht nur die Konkurrentinnen und Konkurrenten lauschten den jeweiligen Vorträgen, auch Eltern, Freunde und Lehrerinnen und Lehrer schauten in der Velberter Stadtbücherei vorbei.
Nicht nur die Konkurrentinnen und Konkurrenten lauschten den jeweiligen Vorträgen, auch Eltern, Freunde und Lehrerinnen und Lehrer schauten in der Velberter Stadtbücherei vorbei. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Bewertet wurden am Ende drei Kriterien: Die Buchvorstellung, die Lesetechnik und die Textgestaltung. Für jede Kategorie wurden von den Jury-Mitgliedern Punkte verteilt. Aber auch der Unterhaltungsfaktor und der Anspruch des Buches spielten eine große Rolle.

Juna Hirsch gewinnt

Durchgesetzt hat sich am Ende Juna Hirsch von der Grundschule Birth mit dem Buch „Valérie. Die Meisterdiebin von Paris“. Sie gewann den ersten Platz und bekam von der stellvertretenden Bürgermeistern Esther Kanschat eine Urkunde, einen Büchergutschein und durfte sich zudem einen Buchpreis für zu Hause aussuchen.

Sichtlich stolz lächelte Juna und freute sich über ihren Erfolg. Warum sie das Buch ausgewählt hat? „Es ist einfach ein spannendes Buch finde ich“, erzählte die Siegerin. „Manchmal habe ich ein Buch, was mir richtig gut gefällt, dann rase ich da richtig schnell durch.“ Auch ihre Eltern waren stolz: „Jetzt gibt es erstmal ein Eis“, kündigte Lunas Mama an.

Knappe Entscheidung

Auf Platz zwei ist Henri Elias Gebauer von der Evangelischen Grundschule in Neviges gelandet und über Platz drei freute sich Marnie Dimitriou von der Grundschule Tönisheide. Gleich mehrfach betonte die Jury, wie knapp die Entscheidung dieses Jahr ausgefallen ist.

Die Suche nach einem Sieger habe sich nicht einfach gestaltet. Esther Kanschat freute sich dennoch über das Ergebnis und die Teilnahme der Kinder. „Es war echt toll heute! Alle lagen ganz, ganz eng beieinander.“

Auch die anderen Teilnehmenden mussten nicht mit leeren Händen nach Hause gehen und bekamen neben ihrer Urkunde auch einen Buchpreis, den sie sich aussuchen durften.

69. Vorlesewettbewerb

Der Vorlesewettbewerb fand in diesem Jahr zum 69. Mal statt. Ins Leben gerufen wurde er schon im Jahr 1952 durch die Kooperation vom Buchhändler Horst Haaf (Buchhandlung Löhr) mit den Velberter Grundschulen.

In den letzten Jahren haben sich die Regeln und Bewertungskriterien kaum geändert. Früher musste lediglich ein einheitlicher Text von allen vorgelesen werden. Mittlerweile dürfen sich die Kinder ihre Bücher selbst aussuchen.