Velbert. Mit 236.000 Euro soll im kommenden Jahr die Installation von Photovolatik in Velbert gefördert werden. Pläne wurden im Klimaausschuss vorgestellt

Gute Nachrichten für Velberter, die planen, sich eine Photovoltaik-Anlage aufs Haus zu packen: Im kommenden Jahr wird es mit 236.000 Euro doppelt soviel Fördergelder geben wie in 2022. Dies berichtete Thomas Geißler vom Klimaschutzmanagement der Stadt dem Ratsausschuss für Klima und Umwelt auf der jüngsten Sitzung.

Das Förderprogramm war in diesem Jahr bei den Velbertern auf großes Interesse gestoßen, zumal es bis dahin für Photovoltaik keine Zuschüsse gab, anders als für Wärmepumpen, Geothermie-Einsatz, Heizungstausch und energetische Sanierungsmaßnahmen. Das Interesse an dem Sonnenstrom dürfte angesichts der Energiekrise und der damit verbundenen steigenden Preise und der drohenden Klimakatastrophe noch wachsen. So ist in Velbert tatsächlich die Zahl der Photovoltaik-Anlage in den zurückliegenden anderthalb Jahren deutlich gestiegen. Waren es im Februar 2021 noch 545 Anlagen, waren es im Oktober 2022 bereits 838 Anlagen, berichtet die Stadt.

Velbert auf Platz 147 in bundesweiten Vergleich

Doch damit liegt die Schlossstadt bezogen auf die Photovoltaik-Wattleistung je Einwohner nur auf Rang 147 im bundesweiten Vergleich von 154 mittelgroßen Städte. Seit kurzem nimmt die Stadt am „Wattbewerb“ teil, bei dem die einzelnen Städte verglichen werden. Zum Vergleich: erreicht Velbert 121 Wattpunkte pro Bürger, sind es bei Spitzenreiter Fehmarn 2728 und bei Borken – ebenfalls in NRW – 2051.

Weitere Fördermittel

Weitere Maßnahmen zum Klimaschutz sollen mit weiteren 300.000 Euro gefördert werden, wie Thomas Geißler ausführte. Hier soll es dann Geld geben für Solarthermie, Gebäudesanierung und Lastenräder. Auch ein 1000-Bäume-Programm ist angedacht.

Auch an Balkons können sich Photovoltaik-Anlagen lohnen.
Auch an Balkons können sich Photovoltaik-Anlagen lohnen. © dpa | Sven Hoppe

Elektrisch angetriebene Monteurfahrzeuge

Aus dem eine Million Euro umfassenden Klimafonds der Stadt sollen nun zwei vollelektrisch angetriebene Monteurfahrzeuge für die Handwerker des Immobilienservices der Stadt angeschafft werden, hinzukommen soll ein vollelektrisch betriebener Transporter und Ladestationen für die Fahrzeuge. Aus dem Fonds bezahlt werden die Geothermieheizung und Photovoltaik für die neue Grundschule Grünstraße.

Doch keine Wasserstoff-Technologie

Auch die Erneuerung der Heizung an der Grundschule Nordstadt Am Schwanefeld soll aus diesem Topf finanziert werden. War die Stadtverwaltung im Mai dieses Jahres noch davon ausgegangen, dass hier die Wasserstofftechnologie als Pilotprojekt einsetzbar sei („Wirtschaftlichkeit steht nicht im Vordergrund“), ist sie nun von diesen Plänen abgerückt. Diese Technologie habe sich derzeit noch als zu teuer herausgestellt, so der Beigeordnete Jörg Ostermann in der Sitzung des Ausschusses. Nun solle auch am Schwanefeld Geothermie zum Einsatz kommen.

Biodiversitätsstrategie in Auftrag gegeben

Der Ausschuss für Klimaschutz und Umwelt hat die Verwaltung zudem aufgefordert, eine Biodiversitätsstrategie aufzustellen. Solche Strategien sind bereits für Bund und Land erarbeitet worden, nun soll die Kommune folgen. Bis zu 100.000 Euro sollen für die Erarbeitung eingesetzt werden, beschlossen die Ratspolitiker weiter.

Die biologische Vielfalt in den Städten sei wesentlich höher als auf intensiv genutzten Agrarflächen. In den Städten gebe es viele Rückzugsräume für Tiere. Melanie Bayo vom Klimaschutzmanagement der Stadt attestierte den Technischen Betrieben, dass sie vielfach an ökologischen Grundsätzen orientiert arbeiteten, dies sei allerdings nicht in ein Gesamtkonzept eingebettet. Dies solle nun erstellt werden und auch alle Flächen in privater Hand umfassen. Nach einer Bestandsanalyse solle es dann auch ein Handlungskonzept geben.

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