Velbert. Aus einem Programm des Landes gibt es Klimaschutz-Fördermittel für Velbert. Die Stadt will damit den Einbau privater Photovoltaik-Anlagen fördern

Weitere Schritte auf dem Weg zu mehr Klimaschutz unternimmt jetzt die Stadt Velbert. Nach Willen von Politik und Stadtverwaltung soll ein kommunales Förderprogramm für regenerative Energien aufgelegt werden, von dem vor allem private Immobilienbesitzer profitieren sollen. Ein solches Programm brachte jetzt der Ratsausschuss für Umwelt und Klima in seiner Sitzung auf den Weg.

Wie Planungsamtsleiterin Heike Möller in der Sitzung erläuterte, hat das Land den Städten Geld zur Verfügung gestellt, mit dem die Kommunen ihre CO2-Bilanz senken sollen. Für Velbert stehen genau 118.209,67 Euro zur Verfügung.

Photovoltaik-Anlagen auf Velberts Dächern sollen gefördert werden

Die Verwaltung schlug den Politikern nun vor, das Geld zur Förderung von Photovoltaik-Anlagen und Solarspeichern auf privaten Immobilien zu verwenden. Denn während es für Wärmepumpen, Geothermie-Einsatz, Heizungstausch und energetische Sanierungsmaßnahmen eine Förderung vom Bund gebe, stünden für Photovoltaik und Solarspeicher nur Förderkredite zur Verfügung.

Maximal 5000 Euro für die einzelne Maßnahme

Ähnliche Förderprogramm gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung bereits in einigen umliegenden Städten. Der Anstieg der Energiepreise dürfte zu einem wachsenden Interesse für solche Maßnahmen führen. Die Verwaltung schlug vor, die einzelnen Maßnahmen mit maximal 5000 Euro zu fördern, das Geld würde dann für rund 23 Projekte reichen.

Auch Mieterstrommodelle werden angedacht

Die Rats-Politiker im Ausschuss waren angetan von dem Förderprojekt. Kevin Rahn (SPD) gab jedoch zu bedenken, dass hierbei wieder nur Hauseigentümer gefördert werden. Es sollten dazu auch Mieterstrommodelle gefördert werden. Die Verwaltung will diese Möglichkeit nun prüfen, solche Modelle könnten dann mit 10.000 Euro gefördert werden. Die Politik stimmte dem Antrag der Verwaltung einstimmig zu.

Velberter Schule sollen möglichst unabhängig von fossilen Brennstoffen werden, deshalb sollen auf den Dächern Photovoltaik-Anlagen installierte werden, wie hier in Neviges.
Velberter Schule sollen möglichst unabhängig von fossilen Brennstoffen werden, deshalb sollen auf den Dächern Photovoltaik-Anlagen installierte werden, wie hier in Neviges. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Schule soll ohne fossile Brennstoffe auskommen

Klimatechnisch vorwärts soll es auch in den Schulen der Stadt gehen. So soll die an der Grünstraße geplante neue Grundschule bestenfalls völlig ohne fossile Brennstoffe auskommen. Damit die künftigen Schülerinnen und Schüler im Winter nicht frieren müssen, soll die geplante Photovoltaik-Anlage auf alle Dachflächen erweitert werden. Sie soll dann künftig soviel Strom erzeugen, dass er für den Betrieb einer Luft-Wärmepumpe ausreicht. Alternativ dazu könne eine Geothermie-Beheizung installiert werden, hier sind allerdings noch Probebohrungen nötig. Sollte Geothermie realisierbar sein, könnte die Schule auf fossile Energien verzichten.

Pilotprojekt für die Wasserstofftechnologie

Neue Wege sollen auch an der Schule Am Schwanefeld beschritten werden. Hier muss die Heizungsanlage ausgetauscht werden, derzeit wird dort mit Öl geheizt. Bei Altbauten könne nicht gänzlich auf fossile Brennstoffe verzichtet werden, jedoch könne der Anteil reduziert werden, ist sich die Verwaltung sicher. Hier könnte mit einer Photovoltaik-Anlage Wasserstofftechnologie als Pilotprojekt einsetzbar werden. „Hierbei steht nicht die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund, sondern der Pilotcharakter der Maßnahme,“ betonte der Beigeordnete Jörg Ostermann. Finanziert werden soll sie ebenso wie das Projekt Grünstraße aus Mitteln des Klimafonds. Der Kreis Mettmann ist nach Worten Ostermanns mit in der Wasserstoffkompetenzregion, hier gebe es einen regelmäßigen Austausch.

>>>1000 Bäume für das Klima

Auf Antrag der Piraten-Fraktion wird die Verwaltung die Auflage einer Aktion 1000 Bäume prüfen.

Hierbei sollen Privatleuten 1000 Bäume zur Verfügung gestellt werden, die sie auf ihren Grundstücken einpflanzen können. Solche Bäume könnten ein wichtiger Beitrag zum innerstädtischen Klima-und Artenschutz sein, argumentieren die Piraten.