Neviges. Die Stadtwerke Velbert bauen ein Blockheizkraftwerk in Neviges. Rund 120 Wohnungen an der Tönisheider Straße bekommen nachhaltige Energie.

Ressourcen doppelt nutzen, Umwelt schonen, nicht nur von Nachhaltigkeit reden, sondern sie in die Tat umsetzen: Das sei den Stadtwerken Velbert sehr wichtig, bekräftigt der kaufmännische Leiter Bert Gruber, der sich auf das nächste Projekt freut: An der Tönisheider Straße, vor dem David-Peters-Haus, planen die Stadtwerke für rund eine Million Euro den Bau eines Blockheizkraftwerkes (BHKW). „Damit werden rund 120 Wohnungen versorgt“, sagt Projektleiter Dennis Schmitter.

Energie für rund 120 Wohnungen in Velbert

Dazu gehören die 53 Eigentumswohnungen auf dem Areal des früheren Krankenhaus-Geländes, die gerade gebaut werden, die vier geplanten Doppelhaushälften „Wohnen am Stadtgarten“, zukünftiger Wohnraum im David-Peters-Quartier und auch die frühere Feuerwache. Das denkmalgeschützte Gebäude sanieren ein Zimmermann und eine Kürschnerin größtenteils in Eigenregie, hier sollen Wohnungen und eine Werkstatt entstehen.

Baubeginn Frühjahr 2022

Auch die 53 Eigentumswohnungen, die auf dem früheren Klinikgelände entstehen, sollen vom Blockheizkraftwerk versorgt werden.
Auch die 53 Eigentumswohnungen, die auf dem früheren Klinikgelände entstehen, sollen vom Blockheizkraftwerk versorgt werden. © Pro Objekt | Pro Objekt

Geplanter Baustart für das Blockheizkraftwerk: Frühjahr 2022; für die Gestaltung ist das Velberter Architekturbüro Wehrenfenning/Batz zuständig. Direkt neben dem Trafo-Häuschen soll es stehen, also auf der Rückseite des David-Peters-Hauses an der Tönisheider Straße. Das Gebäude, so Projektleiter Dennis Schmitter, werde sich harmonisch in die Umgebung einfügen. Die Vorteile dieses Heizsystems liegen für Dennis Schmitter und Bert Gruber auf der Hand.

Energie wird zweifach genutzt

Es sei das beste Beispiel für eine hundertprozentige Ausnutzung der Energie und kompletten Zweitnutzung, erörtert Bert Gruber und beschreibt im Groben das Heizsystem: Die Stadtwerke liefern Erdgas an das kleine Kraftwerk, erzeugen dort Strom, dabei entsteht als Abfallprodukt Wärme. „Das ist ein wichtiges Zeichen für das ökologische Handeln der Stadtwerke“, merkt der kaufmännische Leiter an, der zudem überzeugt ist: „Das ist die Zukunft.“ Dadurch, dass die Energie direkt vom Kraftwerk zentral in die einzelnen Wohnungen komme, werde unter anderem auch Material gespart. Denn Heizgeräte in den einzelnen Wohnungen seien ja überflüssig.

Erste Leitungen sind gelegt

Schon acht Blockheizkraftwerke im Stadtgebiet

Die Stadtwerke haben bereits acht Blockheizkraftwerke in Velbert gebaut. Auch ihre drei Schwimmbäder beziehen daraus ihre Energie.

Das erste Blockheizkraftwerk stammt aus den 80er Jahren. Das letzte wurde 2019 gebaut und versorgt den Schulkomplex Bleibergquelle. Was alternative Energie betrifft, haben die Stadtwerke insgesamt 80 Ladesäulen für E-Autos eingerichtet.

„Es gibt keine eigene Technik für den Endverbraucher. Man bekommt die Wärme ins Haus geliefert und wenn die Heizung defekt ist, dann ruft man die Stadtwerke an“ erläutert Projektleiter Dennis Schmitter, und Bert Gruber ergänzt: „Und die sind rund um die Uhr erreichbar.“ Außerdem sei die Wartung bei diesem System unproblematisch: „Die Experten gehen nur in ein Gebäude, der Endverbraucher muss sich um nichts kümmern.“ Dieses Konzept sei „für alle eine runde Sache“. Auf dem Grundstück des ehemaligen Krankenhauses sind bereits Wärmeleitungen gelegt.

Auch Anwohner, die im engen Umkreis der Neubaugebiete wohnen, können auf Wunsch von dem umweltfreundlichen Kraftwerk profitieren und sich von ihrer alten Heizung verabschieden. Bert Gruber: „Unsere Kapazität ist begrenzt, aber einige Verbraucher können sicher noch mitmachen.“