Velbert. . Die Stadtwerke Velbert und die Bleibergquelle haben einen Vertrag zur Wärmeversorgung geschlossen. Dabei gibt es viele Vorteile für beide Seiten.

Eine im wahrsten Sinne warme Verbindung bauen derzeit die Stadtwerke und die Bleibergquelle zueinander auf: Bis zum Beginn der nächsten Heizperiode will der städtische Energieversorger über seine Tochtergesellschaft Enedi die Heizungsanlagen des Diakonissen-Mutterhauses nach dem neuesten Stand der Technik modernisiert und von Öl auf Gas umgestellt haben. Anschließend, so die Vereinbarung, soll die Bleibergquelle 15 Jahre lang mit Wärme beliefert werden. Das Ganze solle auch das Klima schonen: „Dadurch werden jährlich rund 130 Tonnen CO2 eingespart“, erklärte Stadtwerke-Chef Stefan Freitag – dies seien rund 30 Prozent Kohlendioxidausstoß weniger als bisher.

In die Heizungsanlage werden 800.000 Euro investiert

Dafür greift der Versorger auch zunächst tief in die Tasche und trägt die Kosten von rund 800.000 Euro für den Austausch der Heizanlagen auf dem gesamten Bleibergquelle-Gelände, auch die Christliche Gesamtschule sowie das Berufskolleg dort sollen mit Wärme versorgt werden. Das sei aber noch nicht das Ende der Fahnenstange bei den Investitionen: Die Summe umfasse noch nicht die Kosten beispielsweise für den Netzausbau, erklärte der Stadtwerke-Chef weiter. So sei die Bleiberquelle noch nicht an das bestehende Gasnetz angeschlossen, dafür müssten von der Langenberger Straße zunächst Leitungen verlegt werden.

Das gesamte Gelände der Bleibergquelle soll mit Wärme versorgt werden.
Das gesamte Gelände der Bleibergquelle soll mit Wärme versorgt werden. © Hans Blossey

Die nicht unerheblichen Investitionen sollen sich für den Versorger dennoch rechnen: Schließlich kassiert er einen bestimmten Betrag von der Bleibergquelle für die gelieferte Energie – was dann über die neue Technik eingespart wird, kommt den Stadtwerken zugute. Mehr als bislang zahle die Bleibergquelle für die Wärme auch nicht und habe zudem brandneue Anlagen, hieß es weiter.

Auch der Klimaschutz steht im Vordergrund

Gerade die von den Stadtwerken übernommene Modernisierung sei auch ein großer Vorteil, wie der Verwaltungsleiter der Bleibergquelle, Markus Berg, erläutert: „Dadurch haben wir auch kein Risiko mehr mit der Heizung.“ Denn früher oder später hätten die im Schnitt 20 Jahre alten Anlagen mit hohem Aufwand erneuert werden müssen. Zudem sei kein personeller Aufwand mehr vonnöten, wie Betriebsleiter Harald Flohr berichtet: „Wir hatten bislang einen Jahresverbrauch von 200.000 bis 250.000 Litern Heizöl. Wenn dann beispielsweise eine Lieferung von 30.000 Litern kam, mussten wir einen Mitarbeiter einen halben Tag abstellen, weil nicht klar war, wann die Lieferung genau eintrifft.“

Ein absoluter Vorzug der modernen Anlagen sei zudem der Umweltaspekt, wie alle Seiten betonen. „Wir nehmen den Klimaschutz in unserer Stadt als Velberter Stadtwerke sehr ernst. Wir sehen uns auch in der Verantwortung, alle alten Heizkessel auszutauschen“, so Unternehmenschef Stefan Freitag. Was bei der Bleibergquelle nun gemacht werde, könne auch bei Quartieren Anwendung finden, denn: „Der jährliche Verbrauch der Bleibergquelle entspricht dem von etwa 200 modernen Einfamilienhäusern, also einer mittelgroßen Wohnsiedlung“, so Freitag.

>>>STROM WIRD EBENFALLS ERZEUGT

  • Das technische Konzept der Stadtwerke für die Bleibergquelle sieht eine Wärmevollversorgung der Gebäude mit moderner und effizienter Brennwerttechnik sowie dem Einsatz mehrerer Blockheizkraftwerke vor.
  • Acht Gasbrennwertkessel sowie drei Blockheizkraftwerke würden jährlich 4300 MW/h Wärme erzeugen. Hinzu kämen eine Stromerzeugung vom 370.000 kW/h im Jahr durch die Blockheizkraftwerke. Diese würden somit – neben der benötigten Wärme – auch einen großen Teil des an dem Standort benötigten Stroms erzeugen, so die Stadtwerke.