Velbert. Mit dem „Trödelmarkt“ und „Kleinen Haushalts-Kleiderkaffee“ erweitert die Tafel Niederberg ihr Repertoire in Velbert. Sorgen machen die Spenden.
Am Tafel-Standort Velbert-Mitte passiert schon jetzt eine ganze Menge: An jedem Dienstag und Donnerstag hat dort an der Mettmanner Straße 53 jeweils die Ausgabestelle für unterschiedliche Kunden und Gäste geöffnet, am Freitag findet hier seit kurzem die Abend-Tafel statt und samstags im Zwei-Wochen-Takt starten an dem Standort die Hauslieferungen. Außerdem sind auf dem Areal das Tafel-Büro und das zentrale Lager für die Standorte in den drei Städten Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath untergebracht. Und jetzt erweitern die Organisatorinnen das Angebot der Tafel Niederberg um zwei Neuerungen. Die Rede ist vom „Kleinen Haushalts-Kleiderkaffee“ und vom „Trödelmarkt“.
Neu belebt und erweitert
Mit dem Kleiderkaffee wird im Grunde ein über lange Jahre vertrautes und gefragtes Angebot wieder aufgegriffen und gehörig erweitert, das einst an der Bahnhofstraße aus der Taufe gehoben worden ist und das es anschließend schon an den Standorten in der Friedenskirche und der kath. Kita Friedrichstraße gegeben hat. Ab 1. September werden – immer am ersten Mittwoch im Monat und von 11 bis 17 Uhr – beim Haushalts- und Kleiderkaffee der Tafel gespendete Haushaltswaren wie Geschirr, Tupperware, Schüsseln, Handtücher, Bettwäsche, Kleidung für Groß und Klein sowie Jung und Alt, ferner Spielwaren und Bücher abgegeben. An die Tafelgäste und alle, die in Not sind.
Sowohl gebraucht als auch neu
Es handele sich um gespendete Dinge, nicht zuletzt von den Ehrenamtlern und den Tafel-Wegbegleitern, um Sachen aus Überproduktionen und um Amazon-Rückläufer, erklärt Renate Zanjani. „Wir sind hoch kreativ und haben eine Mischung aus gebraucht und neu“, so die Leiterin der Tafel Niederberg weiter und fügt noch rasch hinzu, dass man selbstverständlich weder dem S.O.S.-Team noch dem Bepro-Gebrauchtwarenhaus und deren Arbeit Konkurrenz machen wolle. Die Ausweitung von ursprünglich zwei auf nunmehr sechs Stunden hätten die ehrenamtlichen Mitstreiter so entschieden.
Es fehlen noch Musiker
Gleich am Samstag nach der Kleiderkaffee-Premiere, also am 4. September, folgt mit dem ersten Trödelmarkt im Innenhof des Standortes dann der zweite Neustart (10 bis 15 Uhr). Man werde den Markt als offene Veranstaltung voraussichtlich zwei- bis dreimal im Jahr ausrichten, sagt Tanja Högström, die für die Veranstaltung aktuell noch Live-Musik sucht. Die Tafel stelle 18 Tische bereit, erklärt die Team-Leiterin, sechs seien für den 4. 9. bereits vergeben. Der Aufbau beginnt um acht Uhr; die Zeiten werden koordiniert, damit sich die Teilnehmer mit ihren Autos im Hof nicht ins Gehege kommen. Die Tafel selbst trödelt parallel drinnen.
Bei den Spenden sieht es mau aus
Die Spenden-Lage sei so schlecht, „dass wir natürlich auch gucken müssen, dass was in die Kasse kommt“, sagt Tanja Högström: „Wir fallen nämlich zurzeit eigentlich überall hinten runter.“ Das Spenden-Aufkommen sei seit dem Beginn der Corona-Pandemie stark rückläufig, und das Geld vom vergangenen Jahr habe man vor allem projektbezogen für den Umbau und Bezug des Standortes Mettmanner Straße verwendet.
Ehrenamtler tragen maßgeblich die Arbeit
Die Tafel Niederberg gibt es seit 2002, sie ist auf Spenden jeglicher Art angewiesen. Die Einrichtung – Träger ist die Bergische Diakonie – versorgt mit zentraler Logistik und Koordination bedürftige Menschen: junge Menschen, Familien, Alleinstehende, Senioren.
An jedem Standort engagieren sich etwa 20 ehrenamtliche Mitarbeiter. Über alle Tafelstandorte werden bis zu 750 Tafeltüten pro Woche ausgegeben. Insgesamt werden bis zu 1440 Menschen pro Woche mit gesunden und frischen Lebensmitteln versorgt.
Anmeldungen und Reservierungen für den Trödelmarkt sind unter 0171 5618886 möglich.