Langenberg. Das Gymnasium Langenberg hat nun einen Imagefilm, seit Freitag steht der 13-Minüter auf der Homepage. Doch es ist mehr als ein reiner Infofilm.

Gitarrenklänge ertönen, während eine Drohne einen schönen Überflug über das Gebäudeensemble filmt. Kurzer Schnitt. Der Eingang der Schule, dann kommt schon Markus Ueberholz ins Bild. Der Schulleiter spricht ein kurzes Grußwort. Schnitt.

So beginnt er, der Imagefilm des Gymnasiums Langenberg, der seit Freitag auf der Homepage der Schule abrufbar ist. „So etwas gab es noch nie“, sagt Anja Kirschbaum, die als Erprobungsstufenkoordinatorin die Fäden in der Hand hatte.

Film war eigentlich nicht geplant

Nur: Der gut 13 Minuten lange Film war eigentlich gar nicht geplant. „Wir haben lange an der Idee festgehalten, im November unsere Infoveranstaltung für die Viertklässler durchzuführen“, sagt Anja Kirschbaum. „Was unsere Schule ausmacht, sind die Atmosphäre und das Miteinander, und das kann man vor Ort einfach am besten erfahren.“

Als dann aber in Wuppertal die ersten Schulen ihre Veranstaltungen absagten, weil sich härtere Kontaktbeschränkungen abzeichneten, „haben wir parallel angefangen uns zu erkundigen, wer uns mit einem Imagefilm helfen könnte.“

„Einen richtigen Profi an der Hand gehabt“

Anja Kirschbaum, hier mit der Mikrofonangel, hatte beim Dreh ziemlich viel Spaß, auch weil sie die Chance hatte, „bei den Kollegen in den Unterricht reinzuschnuppern.“
Anja Kirschbaum, hier mit der Mikrofonangel, hatte beim Dreh ziemlich viel Spaß, auch weil sie die Chance hatte, „bei den Kollegen in den Unterricht reinzuschnuppern.“ © Gymnasium Langenberg | Jennifer Eikenberg

Den Kontakt gab’s dann recht schnell – über Jürgen Eick, der die Homepage der Schule betreut. „Er hat uns mit Jochen Kraus von Horizont TV bekannt gemacht“, berichtet Anja Kirschbaum. Kraus ist selbst Langenberger und hat schon viel für Schulen gemacht, unter anderem an der Grundschule Kuhstraße.

„Damit hatten dann wir einen richtigen Profi an der Hand“, freut sich die Erprobungsstufenkoordinatorin. Dann ging’s ans Inhaltliche. „Was mir dabei wichtig war ist, dass wir nicht nur einen Info-Film für die Viertklässler drehen“, sagt Anja Kirschbaum

Nicht nur Infofilm für Viertklässler

„Vielmehr sollten sich in dem Film unsere Schule widerspiegeln: Welche Werte sind uns wichtig? Was können wir leisten?“ Drei Punkte, so sagt es Anja Kirschbaum, sollten dabei im Fokus stehen: die Lebendigkeit der Schule, die Vielfältigkeit – „obwohl wir ja eine vergleichsweise kleine Schule sind“ – und die Zugewandtheit „primär zu den Schülerinnen und Schülern, aber natürlich auch zu den Kollegen und den Eltern.“ Und das alles möglichst authentisch.

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Gleichzeitig sollte das Werk ein „netter Beitrag zur Schulidentität“ werden, sagt Anja Kirschbaum. Sie hofft: „Unsere Schüler können sich den Film nun anschauen und sagen: ,Das ist meine Schule!’“

Einziger Haken bei der Sache: der Zeitdruck. Denn der Film sollte möglichst schnell verfügbar sein, da eben die Infoveranstaltung nicht stattfinden konnte.

An zwei Tagen gefilmt

Die unterschiedlichen Angebote der Schule kommen im Film nicht zu kurz – etwa die verschiedenen AGs wie Schulchor und -orchester.
Die unterschiedlichen Angebote der Schule kommen im Film nicht zu kurz – etwa die verschiedenen AGs wie Schulchor und -orchester. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Deswegen ist das auch kein Gemeinschaftswerk im eigentlichen Sinne geworden“, sagt Anja Kirschbaum, „so, wie ich mir das eigentlich vorgestellt hatte.“ So hat sie die Grundidee entwickelt, mit der Schulleitung und den entsprechenden Gremien abgestimmt – und losgelegt.

Zwei Filmtage – „ein straffes Programm“, sagt die Pädagogin lachend – standen zur Verfügung, „es ging so etwa im Halbstunden-Takt von Klasse zu Klasse.“ Natürlich habe sie das Kollegium, die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern miteinbezogen, sagt Anja Kirschbaum.

Texte von den Schülern erarbeitet

„Die Texte werden alle von unseren Schülern gesprochen“, erläutert sie. „Den Inhalt haben die auch selbst erarbeitet, da ist nichts vorgegeben.“ Dankbar sei sie auch den Eltern, „die es mitten in ihrem Arbeitsalltag möglich gemacht haben, auch mitzuwirken.“

Und so geht es in dem Film kreuz und quer durch die Schule: Sprachunterricht, Naturwissenschaften, Sport, Kunst, Musik – „das war auch für mich ganz spannend“, erzählt Anja Kirschbaum. „Einmal mitzuerleben, wie die Kollegen ihren Unterricht gestalten war echt eine bereichernde Erfahrung für mich.“

Film steht seit Freitag online

Die eigentliche Arbeit habe dann allerdings Jochen Kraus gehabt, fügt sie an: „Er musste das ganze Material zusammenschneiden, das ist eine Wahnsinnsmühe gewesen.“ Die sich gelohnt hat: Die erste Vorführung vor den Kollegen war ein Erfolg: „Die Resonanz war sehr positiv, das hat mich sehr gefreut“, sagt die Projektleiterin.

Nun also ist der Film online – eine gemeinsame Vorführung für alle Schülerinnen und Schüler hat es aber noch nicht gegeben. Coronabedingt sei das natürlich nicht möglich gewesen, sagt Anja Kirschbaum: „Aber hoffentlich können wir das im Januar nachholen.“

Vielfalt der Schule

Neben Kurzbesuchen in einzelnen Unterrichtsstunden gibt der Imagefilm auch einen kleinen Einblick in den sonstigen Schulalltag.

Ausschnitte aus kulturellen Veranstaltungen sind zu sehen, in einem knuffigen Dialog stellen vier ganz junge Schülerinnen und Schüler vor, welche Aufgaben sie später übernehmen könnten: Tutor, Sanitäter, Streitschlichter oder Medienscouts zum Beispiel.

Dazu gibt’s einen Blick hinter die Kulissen der Mensa – die zurzeit auch unter besonderen Bedingungen die Verpflegung der Schüler sicher stellt.