Langenberg. Das Gymnasium Langenberg bereitet sich auf die Verschärfung der Kontaktbeschränkungen vor. Doch genaue Anweisungen vom Ministerium fehlen noch.
Zwar haben Bundesregierung und Ministerpräsidenten am Mittwoch lange über neue Corona-Regeln diskutiert, was die strengeren Kontaktbeschränkungen nun aber für die Schulen genau bedeuten, darüber herrscht noch eine gewisse Unklarheit.
Dennoch arbeiten Schulleitung und Kollegium am Gymnasium schon längst an verschiedenen Konzepten, sagt Schulleiter Markus Ueberholz. Das größte Problem sei dabei die digitale Infrastruktur. „Die ist bescheiden, trotz aller Bemühungen“, sagt Uerberholz.
Arbeit an einer Lösung dauert
Stadt, Stadtwerke und Schule arbeiten schon lange an einer Lösung, doch schnelles Internet gibt es am Gymnasium noch nicht. „Es haben sich wirklich alle reingehängt“, lobt Ueberholz die Zusammenarbeit, „Bürgermeister Lukrafka, Stefan Freitag von den Stadtwerken, Gerno Böll, die Schulverwaltung und auch die Schulpflegschaft.“ Trotzdem sind die Möglichkeiten für digitalen Unterricht „eher mau.“
Einen eigenen Server für die Plattform iServ hat das Gymnasium. „Aufgaben zu verteilen an Schüler, die nicht im Präsenzunterricht sind, ist also kein Problem“, sagt der Schulleiter. Technisch kaum machbar wären aufgrund der Gegebenheiten aber Videokonferenzen oder gar Unterricht per Videoschalte.
Schüler stufenweise im Wechsel unterrichten
Was aber mögliche wäre: Die Schüler stufenweise zu unterrichten. Betroffen davon wären die Jahrgänge ab Klasse 8 – außer dem Abschlussjahrgang. „Vorstellbar wäre, dass zum Beispiel die Stufe Q1 eine Woche lang zur Schule kommt und in der zweiten Woche dann die EF“, erläutert Markus Ueberholz. „Die Schülerinnen und Schüler, die dann jeweils zu Hause sind, erhalten ihre Aufgaben dann online.“
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Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten hatten am Mittwoch beschlossen, dass dieser Wechselunterricht als eine mögliche Maßnahme lokal an Schulen eingeführt werden kann, wenn die Corona-Zahlen in der Umgebung extrem nach oben gehen – nämlich den Inzidenzwert von 200 überschreiten.
Eine Aufteilung der Unterrichtsgruppen nach Alphabet wiederum – diesen Vorschlag gibt es auch – sei kaum machbar, sagt der Schulleiter: „Das geht vielleicht noch in der Sekundarstufe 1, aber in der Oberstufe, in der die Schüler nicht mehr in festen Klassenverbänden unterrichtet werden, ist das nicht machbar.“
Entlastung für die Eltern
Der blockweise Unterricht der einzelnen Jahrgangsstufen jedenfalls käme auch dem Wunsch der Schule entgegen, „eine Gruppe immer komplett zu unterrichten. Wir glauben“, sagt Markus Ueberholz , „dass das der beste Weg ist.“ Auf Klassenarbeiten hätte dieses Konzept auch keine Auswirkungen, „denn es sind ja alle da zu dem Zeitpunkt.“ Nur eben aufgeteilt auf zwei Räume.
Dass die Klassen fünf bis sieben weiterhin „normal“ unterrichtet werden sollen, sei gut, sagt Schulleiter Markus Ueberholz: „Das ist eine Entlastung für die Eltern, diese Rückmeldung habe ich auch hier im Haus bekommen.“ Denn es sei doch so, dass „die älteren Schüler sich in der Regel besser selbst organisieren können.“
Gefahr lauert auf dem Schulweg
Außerdem, so Ueberholz, lauere die Ansteckungsgefahr seiner Erfahrung nach weniger in der Schule, als auf dem Weg dorthin. „ Wir hatten einige Corona-Fälle an der Schule, aber ich kann sicher sagen: Die Infektion hat außerhalb des Schulgeländes stattgefunden.“
Er halte die Busfahrt und gemeinsames Warten an den Haltestellen für wesentlich riskanter. „Deswegen hat die Stadt Velbert auch einen Appell an alle Schülerinnen und Schüler gerichtet: Wo es möglich ist, kommt zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule“, sagt Markus Ueberholz.
Möglichst kein Unterricht auf Distanz
Für das laufende Schuljahr gilt laut NRW-Bildungsministerium der Grundsatz , dass „der Unterricht in Präsenzform den Regelfall darstellt “.
Es sei der Landesregierung ein besonderes Anliegen, dass möglichst viel Unterricht in den Schulen unter Einhaltung von Infektionsschutz und Hygieneregeln angeboten werden kann. Ziel sei, sowohl dem Gesundheitsschutz Rechnung zu tragen, als auch das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung zu gewährleisten.