Langenberg. Rose Goldmann aus Velbert-Langenberg verarbeitet ihre Erfahrungen im Umgang mit ihrer an Demenz erkrankten Mutter in einem Buch.

Die Geschichte, die Rose Goldmann erzählt, ist eine, die viele Menschen sicherlich bereits erlebt haben. Aber nicht jeder hat sich die Zeit genommen, diese Geschichte auch niederzuschreiben. Rose Goldmann nahm sich die Zeit und verarbeitet in „Sie ist doch meine Mutter“ das Leben mit ihrer an Demenz erkrankten Mutter.

„Als ich die Diagnose ,Alzheimer’ erfahre, habe ich das Gefühl der Boden unter meinen Füßen wird mir weggezogen“, schreibt sie im Vorwort des gut 100 Seiten starken Buches. „Meine Mutter, die bisher voll im Leben stand, ist nun auf unsere Hilfe angewiesen.“

Die Leidensgeschichte beginnt recht harmlos

Das Cover des Buchs von Rose Goldmann.
Das Cover des Buchs von Rose Goldmann. © Sascha Döring

Dabei beginnt alles recht harmlos. Rose Goldmann schildert in kurzen Kapiteln die ersten Anzeichen der Krankheit, die man als Angehöriger vielleicht gerne noch als „Tüddeligkeit“ abtut: Das Portemonnaie, das nicht da liegt, wo es hingehört. Oder Kochkünste, die langsam schwinden.

Doch dann mehren sich die Anzeichen, dass da doch etwas mehr nicht in Ordnung sein kann. Auch das schildert die Langenbergerin in einer kurzen Episode: Sie will das Schlafzimmer ihrer Mutter renovieren, doch die erkennt sie plötzlich nicht mehr. Erst Schwiegersohn Karl kann die Situation klären.

Rose Goldmann reflektiert ihre Gedanken von früher

In kurzen Einschüben erläutert Rose Goldmann, wie sie nun mit Abstand auf einige Situationen blickt: „Damals dachte ich, meine Mutter müsse sich geistig nur mehr anstrengen – an Krankheit habe ich seinerzeit noch nicht gedacht.“

Nach einem Unfall im Haus schließlich erfährt Rose Goldmann die Diagnose: Alzheimer. „Mein nächster Gedanke ist, wie werden ich und meine Familie mit dieser Situation fertig?“ Im Familienrat wird diskutiert, lange geredet, schließlich steht die Entscheidung: Rose Goldmann gibt ihren Job auf und pflegt ihre Mutter.

Pflegealltag belastet die Familie

Hier gibt es das Buch

„Sie ist doch meine Mutter“ von Rose Goldmann ist bei BoD Books on Demand erschienen mit der ISBN 978-3-7494-5383-2.

Zu kaufen gibt es das Buch unter anderem in der Buchhandlung Kape an der Hauptstraße für 7,50 Euro. Im Internet auf gängigen Portalen wie Thalia oder Amazon gibt es für 4,49 Euro auch die Version für den E-Reader.

In weiteren Kapiteln schildert sie, wie umfangreich die Pflege sich gestaltet, welchen Ärger aber auch welche angenehmen Erfahrungen sie mit den unterschiedlichen Pflegediensten sammelt. Rose Goldmann schreibt aber auch darüber, wie sehr der Umgang mit ihrer Mutter die Familie manchmal belastet. Sie dankt den zahlreichen Helfern – Freunden und Bekannten, Pflegerinnen und Pflegern und natürlich ihrem Mann und ihrem Sohn.

Die Goldmanns suchen sich Hilfe in einer Selbsthilfegruppe und der Kontakt zu Menschen, die Ähnliches erleben, hilft. Sie finden neue Bekannte und Freunde. Gut 13 Jahre lang kümmern sich Goldmanns um Roses Mutter, schließlich stirbt sie – zu Hause, im Kreis ihrer Familie.

Buch soll „Angst vor der Krankheit nehmen“

All das – „das zunehmende Entgleiten eines geliebten Menschen“ heißt es im Klappentext des Buches – beschreibt Rose Goldmann in kurzen Kapiteln, mit liebevollen Worten, niemals verbittert. „Ich hoffe, dass dieses Büchlein seinen Leserinnen und Lesern etwas helfen kann“, schreibt Roses Sohn Alexander in seinem Vorwort. „Entweder um die Angst vor der Krankheit zu nehmen und um Mut zu schöpfen, zu lesen, dass man dabei nicht alleine dasteht. Oder auch um andere Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen besser zu verstehen.“