Sprockhövel. Die Zahl der Wohnungseinbrüche bleibt in Sprockhövel hoch, aber auch die Gewalt auf der Straße nimmt zu, erklärt die Polizei in ihrer Statistik.
Sprockhövel ist wieder sicherer geworden. Nachdem die Polizei für 2022 einen deutlichen Anstieg der Straftaten festgestellt hatte - übrigens für den gesamten EN-Kreis (außer Witten, dort ist sie nicht zuständig) - geht es jetzt im positiven Sinne wieder bergab in Sprockhövel.
986 Straftaten wurden der Polizei im vergangenen Jahr bekannt. Das sind 60 weniger als zuvor. Dennoch gibt es auch in Sprockhövel Kriminalitätsbereiche, die deutlich zulegten. Allen voran: die Straßenkriminalität. Darunter fallen Körperverletzungen, die auf offener Straße begangen werden, genauso wie Autodiebstähle, Sachbeschädigungen und Taschendiebstähle. Ein Plus von 35 Fällen meldet die Polizei für das kleine Sprockhövel. Zum Vergleich: In der größten Stadt im Bereich der EN-Polizei, Hattingen, waren es 50 Fälle mehr.
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André Pieper, Leiter der Direktion Kriminalität der Polizei, sucht die Erklärung dafür unter anderem bei Stadtfesten. Wo viele Menschen aufeinandertreffen, steigt die Rate der Straßenkriminalität. Vor allem die Körperverletzungen machen 2023 im Ennepe-Ruhr-Kreis einen großen Teil dieses Anstiegs aus. Beim Taschendiebstahl zum Beispiel wurden in Sprockhövel nur vier Fälle mehr registriert.
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Thema Diebstahl: Die Zahl der Ladendiebstähle hat sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Allerdings auf niedrigem Niveau: Zehn Fälle mehr in Sprockhövel als im Jahr 2022.
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Auch bei Einbrechern bleibt Sprockhövel beliebt. Grund dürfte unter anderem die gute Autobahn-Anbindung sein, denn oft sind es professionell agierende Banden, die in Häuser einsteigen. Entsprechend schwierig ist die Aufklärung der Fälle. 47 Mal wurde 2023 in Sprockhövel eingebrochen. Nur 4,3 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden.
Sexualdelikte mehr als halbiert
Ein deutliches Minus macht die Polizeistatistik für den EN-Kreis im Bereich der Sexualdelikte aus (-36,6 Prozent). Auch Vermögens- oder Fälschungsdelikten gibt es einen deutlichen Rückgang (-20,7 %). Auch bei Diebstahl gibt es einen geringsfügigen Rückgang (-1,4 %)
Die Zahl der Fälle im Bereich Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornografischer Schriften hat sich mehr als halbiert - von 384 auf 156 Fälle. Die Polizei hat auf die Aufklärung und Vereitelung dieser Taten einen besonderen Schwerpunkt gelegt. Seit 2020 gibt es eine spezielle Ermittlungsgruppe für den Bereich Kinderpornografie.
Dabei ist die grundsätzliche Aufklärungsquote über alle Deliktsbereiche bei der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis leicht gestiegen. 56 Prozent der Straftaten im Polizeibereich zwischen Ennepe und Ruhr konnten aufgeklärt werden. Speziell für Sprockhövel sind es gute 45 Prozent der Fälle. Das liegt daran, dass es dort besonders oft Straftaten gibt, bei denen Täter kaum gefunden werden. Einbrüche und Taschendiebstähle werden besonders selten geklärt. Bei anderen Straftaten, wie Sexual- oder Tötungsdelikten und Körperverletzungen, gibt es eine gute Aussicht, die Täter zu überführen (über 80, bei Straftaten gegen das Leben sogar 100 Prozent).
Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit, in Sprockhövel Opfer einer Straftat zu werden, im vergangenen Jahr wieder gesunken. Damit zählt die Stadt wie der gesamte Kreis zu den sichersten in NRW.
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