Sprockhövel. Es ist ein Filetstück an der Hauptstraße in Sprockhövel – jetzt wurde die Fläche für 425.000 Euro verkauft. Das plant der neue Eigentümer nun.
Eins der Filetstücke in Niedersprockhövel ist verkauft. Und es gibt einen Plan für die künftige Nutzung:
An der Hauptstraße in Niedersprockhövel tut sich was. Für rund 425.000 Euro hat ein gemeinnütziger Verein das Grundstück des ehemaligen Elektrofachgeschäfts Schöneborn gekauft und jetzt die Pläne für eine künftige Nutzung vorgestellt. Noch muss einiges geregelt und behördliche Genehmigungen müssen eingeholt werden. So sehen die Pläne aus.
Zuwendung der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW
DieLebenshilfe Ennepe-Ruhr/Hagen, in Sprockhövel auch bekannt durch ihr Wohnprojekt an der Mittelstraße in Haßlinghausen, hat in Niedersprockhövel Pläne für ein weiteres Wohnprojekt vorgestellt. Grundlage ist eine Zuwendung durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW in Höhe von 237.000 Euro, um ein Grundstück an der wichtigen Einkaufsstraße in Sprockhövel erwerben zu können.
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Auf dem Grundstück soll ein differenziertes Wohnangebot für Menschen mit geistiger Behinderung entstehen, berichtet Lebenshilfe-Fachkoordinator Timo Batz. Das „3 in 1“-Objekt besteht zum einen aus einem Gruppenwohnen für acht Menschen mit intensiv ambulantem Betreuungsbedarf. Durch dieses Konzept wird auch Menschen mit einem höheren Hilfebedarf die Möglichkeit gegeben, möglichst eigenständig zu leben.
Auch Zielgruppe: Weitestgehend selbstständige Behinderte
Zweitens sollen sechs eigenständige Wohnungen entstehen für Menschen mit Behinderung, die ambulant betreut werden. Diese Personengruppe leben weitestgehend selbstständig und selbstbestimmt, benötigen aber aufgrund ihrer Einschränkungen Unterstützung durch einen Fachdienst. „Die Schaffung dieser Wohnungen ist sehr wichtig, da es auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen für Menschen mit Behinderung in der maximal zulässigen Größe von 50 Quadratmetern so gut wie keine adäquaten freien Wohnungen gibt“, sagt Timo Batz.
Treffpunkt auch für Nachbarschaft
Die dritte Kategorie ist ein Nachbarschaftsraum i Erdgeschoss, der als ein Nachbarschaftstreffpunkt geschaffen werden soll und allen Bürgerinnen und Bürgern des Quartiers und den Menschen mit Behinderung offenstehen soll. „Die Lebenshilfe verspricht sich hierdurch eine Förderung des inklusiven Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderung“, betont Batz. Bei der Übergabe des Förderbescheids freute sich Rainer Bücher, Geschäftsführer der Lebenshilfe Ennepe-Ruhr/Hagen: „Dank des gewährten Zuschusses zum Kauf eines Grundstücks in Sprockhövel können wir den dringend benötigten Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigungen im Kreisgebiet schaffen.“ Gerade für Eltern behinderter Kinder stelle dieses Projekt des in Sprockhövel seit 60 Jahren bekannten Elternvereins Lebenshilfe eine langfristige Perspektive dar.
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Doch noch steht das Wohnprojekt ganz am Anfang: Nach Auskunft von Timo Batz gibt es noch keinen Termin für den Baubeginn. Beim Bauamt der Stadt Sprockhövel sei jetzt die Voranfrage gestellt worden, die Genehmigung stehe noch aus. „Wir rechnen mit der üblichen Wartezeit, und ganz optimistisch denken wir, das 2026 der Bau fertig sein kann“, schätzt Batz. Sobald grünes Licht aus dem Sprockhöveler Rathaus gegeben wird, soll zunächst die alte Schöneborn-Immobilie abgerissen werden. „Uns ist wichtig, dass die wichtige Hauptstraße in der Zwischenzeit nicht verschandelt wird“, sagt Batz. Daher wird die Lebenshilfe Fotografien aus ihrem Wirkungsbereich plakatieren, um auf die neue Nutzung in der Bevölkerung aufmerksam zu machen.
14 bis 16 Wohneinheiten geplant
Geplant ist, 14 bis 16 Wohneinheiten für eine ebenso große Anzahl von Menschen mit Behinderung zu bauen. Für konkrete Interessenbekundungen und Vormerkungen sei es zwar noch zu früh, meint Timo Batz. Trotzdem bestehe die Möglichkeit, sich bei der Lebenshilfe Ennepe-Ruhr/Hagen, Hauptstraße 116, 58332 Schwelm, registrieren zu lassen (info@lebenshilfe-en-hagen.de).