Sprockhövel. Eltern prangern Missstände in der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Sprockhövel an. Der Kreis nimmt Stellung. Einiges kommt erneut auf den Prüfstand.

Die Sanierung und der Neubau der Schulgebäude der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule bringt bei laufendem Betrieb erhebliche Missstände und Probleme mit sich. Das sagen die Eltern und das bestreitet auch die zuständige Kreisbehörde nicht. Die nimmt zu den Kritikpunkten Stellung, schildert, was an den Arbeiten so problematisch ist und gibt einen zeitlichen Überblick – soweit das geht. Vieles scheint aber noch einmal auf den Prüfstand zu kommen.

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Viel zu enge Flure, zu wenige Aufenthaltsräume und Toiletten, zu wenig Platz auf dem Schulhof, Internetprobleme – die Liste der Beschwerden der Eltern ist lang. Kritik regte sich zudem, weil sich trotz vielfacher Beschwerden der Kreis nicht rühre. Auf Nachfrage dieser Zeitung nimmt der nun Stellung.

Flure und Räume zu eng

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Die Schulleitung sei ständig im Austausch mit der Kreisverwaltung, heißt es. Auf die Kritik, die Flure seien für die vielen Schülerinnen und Schüler zu eng, es stünden nur drei Aufenthaltsräume für die großen Pausen zur Verfügung und nur für jeweils kleine Gruppen, erklärt Kreissprecher Ingo Niemann, die Planung der Containerschule sei von einem qualifizierten Generalplanungsbüro erstellt, baurechtlich genehmigt und mit der Schulleitung abgestimmt worden.

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Auch die Unfallverhütungsvorschriften seien beachtet worden. „Die Flure messen 2,44 Meter in der Höhe und 33 Meter in der Länge. Somit stehen auf jeder Etage circa 80 Quadratmeter Flurfläche zur Verfügung.“ Es gebe drei Aufenthaltsräume mit je etwa 61 Quadratmetern für je 30 Personen im Erdgeschoss-Container 1. „Im Container 2 gibt es weiterhin eine ca. 170 Quadratmeter große Mensa, die Fläche zum Aufenthalt anbietet.“

Zu wenige Toiletten

Dem Kritikpunkt der Eltern, es gebe viel zu wenige Toiletten, widerspricht der Kreis und zählt akribisch auf, wie viele Toilettenkabinen und Urinale auf welcher Etage der Containerschule zur Verfügung stehen. „Die Fremdreinigungsfirma wurde erneut auf die vertraglich vereinbarte Reinigungsqualität hingewiesen und eine Grundreinigung der WC-Anlagen in den beiden Containerschulen wurde beauftragt“, teilt die Behörde mit.

Kein Platz auf dem Schulhof

Baupfusch entdeckt

Noch bis 2027 werden die Arbeiten an der Gesamtschule wohl andauern. Und hohe Millionensummen werden die Arbeiten verschlingen. „Es ist eine andauernde Herausforderung zunächst einmal für unsere Stundenplaner, in welchen nutzbaren Räumen wann welche Klassen oder Kurse untergebracht werden können“, erklärte genau vor einem Jahr Schulleiter Jens Mäkelburg.

Hinzu kommt die Lärmbelästigung, die bei Baumaßnahmen immer gegenwärtig ist. Außerdem traten bei der Sanierung immer mehr Baumängel zutrage: Feuchtigkeit, Materialverschleiß an Wänden und Decken und gefährliche Baustoffe.

Ein weiterer Punkt, der die Eltern ärgert, sind die Aufenthaltsflächen auf dem Schulhof. „Wenn man ihn so nennen möchte“, schreiben sie. Denn der momentan zur Verfügung stehende Platz sei für die 325 Schüler viel zu klein.

Die Schwierigkeiten scheinen der Schulverwaltung bekannt zu sein. Denn sie schreibt, man brauche zwingend Flächen für die Lager- und Baustellen-Einrichtungen in unmittelbarer Nähe der zu erstellenden, beziehungsweise zu sanierenden Gebäude. „Möglichkeiten für die Bereitstellung zusätzlicher Aufenthaltsflächen im Außenbereich wurden mehrfach geprüft. Allerdings sind diese sehr eingeschränkt, unter anderem aufgrund der benötigten Zufahrt- und Feuerwehraufstellflächen und eben der zusätzlich errichteten Interims-Container. Ob es dennoch mögliche Optionen geben könnte, kann in einem Gesprächstermin zwischen Verwaltung, Schule und Planern thematisiert werden“, räumt Ingo Niemann ein.

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Es wäre, so der Kreis, denkbar, dass der sogenannte „Lehrerparkplatz Zirkuswiese“ ganz oder zur Hälfte als zusätzliche Schulhoffläche bereitgestellt wird. Eine Kompensation für die dadurch entfallenden Stellplätze sei schwierig, werde aber derzeit erneut geprüft. „Als Alternative oder Ergänzung dazu wären auch organisatorische Maßnahmen denkbar, zu denen die Schulleitung und Kreisverwaltung im Austausch sind.“

Internetprobleme

Die Sanierungen an der Kreissporthalle seien wohl – so der Terminplan der Generalplanung – zum Dezember 2023 abgeschlossen. Die Interimslösung der Sporthalle Haßlinghausen sei damit ab 2024 nicht mehr erforderlich.

„Richtig ist, dass ab dem 11. August großflächige Probleme mit der Internetverbindung bestanden, die den Schulalltag behindert haben. Das Problem ist erkannt, die derzeit eingerichtete Übergangslösung ist allerdings noch nicht die endgültige Version. Offensichtlich gibt es noch viele Baustellen auf der Baustelle der Gesamtschule.