Sprockhövel. An der Wuppertaler Straße in Sprockhövel entsteht ein neues Gewerbegebiet. Dringend gesuchte Lagerplätze in Hallen sollen dort nicht entstehen.
Das neue Gewerbegebiet der Stadt Sprockhövel – Tackenberg/Am Hilgenstock - wird seit dieser Woche erschlossen. Strenge Richtlinien für die Ansiedlung von Betrieben hat die Politik der Stadtverwaltung verordnet. „Es soll wirklich etwas ganz Besonderes entstehen, quasi das Filetstück der Stadt“, erklärt Wirtschaftsförderer Oliver Tollnick. Ein großes Thema ist Innovation und Nachhaltigkeit.
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Ungefähr 19 interessierte Firmen hatte die Verwaltung der Politik vorgeschlagen. Die legt allerdings großen Wert darauf, dass dieses Gebiet innovativ wird und allen Nachhaltigkeitsanforderungen entspricht. Es wurde bisher also lediglich mit sechs Unternehmen weiterverhandelt, die den Kriterien der politischen Gremien entsprachen. „Aufgrund der Richtlinien, die für dieses Gebiet gelten, kann ich sagen, dass keine Firmen dabei sind, bei der man es mit hohen Emissionen zu tun hat. Es werden zum Beispiel keine Betriebe angesiedelt, die mit viel Lkw-Verkehr in Verbindung stehen“, betont Tollnick.
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Ziel ist es, ein Gesamtkonzept zu erstellen, das viele Synergieeffekte beinhaltet. Denkbar ist die gemeinsame Nutzung von Ladesäulen, es soll ein Regenrückhaltebecken gebaut werden und es werden Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung getroffen. „Diese letzte Gewerbefläche der Stadt Sprockhövel soll nachhaltig und repräsentativ gestaltet werden. Viele Betriebe, die sich dort ansiedeln wollen, legen selbst Wert auf eine gute Gestaltung.“ Es zeige sich jetzt schon, dass die Unternehmen selbst großes Interesse an Nachhaltigkeits- und Umweltmaßnahmen haben.
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Außerdem hat sich herausgestellt, so Oliver Tollnick, dass eine Reihe von Firmen deutlich mehr Platzbedarf hat. „Die haben nicht nur eine kleine Parzelle gekauft, sondern gleich eine größere Fläche.“ Firmen aus der Umgebung sind dabei, aber auch aus Sprockhövel selbst, die einen besseren Standort suchen. Oder Unternehmen, die die Stadt aus unterschiedlichen Gründen vor Jahren verlassen haben und gerne wieder zurückkommen. Vermietet oder verpachtet werden die Parzellen nicht. „Sie werden verkauft, weil die Firmen Wert auf eigene Grundstücke legen.“
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Weil das Gewerbegebiet ein attraktives Filetstück werden soll, habe die Stadt auch bewusst die starke Nachfrage nach Hallen nicht bedient. „Hallen, die leerstehen gibt es offenbar gar nicht, weil viele Handwerker händeringend Lagerplätze suchen, wo sie ihr Material lassen können.“ Das sei aber für das anspruchsvolle Gebiet keine Option gewesen. Oliver Tollnick macht keinen Hehl daraus, dass die Stadt Wert auf kontinuierlich sprudelnde Gewerbesteuer legt. Deshalb habe man bewusst nicht nach den ganz großen Firmen gesucht, von denen man dann abhängig ist. Man möchte einen gesunden Mix aus umweltbewussten Firmen haben.
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Der erste Bauabschnitt des betrifft den Bebauungsplan Nummer 76 östlich der Wuppertaler Straße in Höhe der Hausnummer 84 bis 88 und nördlich der Straße Alter Kohlenweg. Dieser erste Bauabschnitt umfasst die Geländeprofilierung des ungefähr sieben Hektar großen Grundstücks, bei dem allein innerhalb des zukünftigen Gewerbegebietes etwa 40.000 Quadratmeter Bodenmasse bewegt werden müssen. Diese Arbeiten werden bis November dieses Jahres andauern. Vorausgesetzt die Witterungsverhältnisse lassen ein kontinuierliches Arbeiten zu. Die Stadt bittet schon jetzt um Verständnis für mögliche Behinderungen und Unannehmlichkeiten.