Sprockhövel. Es ist ein Drama: Die Eichhörnchen-Mama ist tot, und die kleinen Baumkobolde drohen zu verhungern. Die Tierschützer helfen – auch in Sprockhövel.
Die „Ruhrpott-Hörnis“ haben sich mit Elan und Leidenschaft den Eichhörnchen verschrieben. Wer sie sind und wie sie u.a. in Sprockhövel aktiv sind.
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Tierbabys rühren an – egal ob Kätzchen, kleine Elefanten oder Gänseküken. Auch junge Eichhörnchen mit ihrem rot-braunen Fell, den lustigen Öhrchen, den schwarzen Knopfaugen und dem Wuschelschwanz lösen bei den meisten Menschen warme Gefühle aus. Wehe, wenn den herumspringenden Nagern etwas zustößt, dann sind alle Tierfreunde sofort auf dem Baum. So geschehen am Gedulderweg.
Ein Fall für die „Ruhrpott-Hörnis“
Mechthild Trippe berichtet von einem Vorfall in Sprockhövel. Sie gehört der Initiative „Ruhrpott-Hörnis“ an, einer Gruppe von Tierschützern, die sich dem Wohl von Eichhörnchen verschrieben haben. „Ich erfuhr am Telefon, dass am Gedulderweg ein erwachsenes Tier aus einer hohen Tanne gestürzt war.“
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Das Unterstützer-Netzwerk lief sofort auf Hochtouren, und schon kurze Zeit später trafen Mitarbeiter von der Sprockhöveler Auffangstation des deutschlandweit tätigen Eichhörnchennotrufs e.V. am Unfallort ein. „Leider ist das Tier bald danach an seinen Verletzungen gestorben“, sagt Mechthild Trippe.
Säugendes Muttertier
Doch die genauere Untersuchung des Kadavers brachte die Erkenntnis, dass es sich hier um ein Weibchen, ein säugendes Muttertier handelte. „Damit war klar, dass es irgendwo im Umkreis des Fundortes Jungtiere geben muss“, erläutert die 65-Jährige. Die Feuerwehr Sprockhövel wurde gerufen, deren Einsatzkräfte die hohe Tanne bis ins hohe Geäst kontrollierten – doch die dort befindlichen Kobel – Eichhörnchennester – waren leer. Ein weiterer Kobel befand sich im angrenzenden Baum, aber der war über die Drehleiter der Feuerwehr nicht zu erreichen.
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Spezielle Baumkletterer helfen
„Wir wollten nicht aufgeben“, sagt Mechthild Trippe. Baumkletterer mussten her, die Mitarbeiter der Auffangstation fanden über Recherche im Internet heraus, dass es solche Spezialisten durchaus auch in Sprockhövel gibt. Die Firma Baumdienst Menke war es dann, die zügig ausrückte und kostenlose Hilfe versprach. Wie Trippe berichtet, waren jedoch auch diese selbstlosen Helfer nicht erfolgreich, alle kontrollierten Kobel waren leer. Die Menke-Firma sagte aber zu, bei Bedarf gerne wieder zu helfen.
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Jetzt sind die Mitbürgerinnen und Mitbürger gefragt. Eichhörnchenbabys überleben zwar ohne mütterliche Fütterung einige Tage. „Aber ich gehe davon aus, dass der Nachwuchs bald sein geschütztes Nest verlassen hat“, sagt Sina Vollmer von der Auffangstation. Ohne Mutter, so das gesicherte Wissen der Fachfrau, suchen sie Kleinen die Nähe von Menschen. „Wenn die hungrigen Geschöpfe irgendwo in Sprockhövel gesichtet werden, sollte angesichts deren zutraulichen Verhaltens bitte keine Tollwut vermutet werden“, betont Sina Vollmer, die in ihrer Station auch andere gestrandete Tierbabys aufpäppelt.
Eichhörnchen streng geschützt
Die Menschen im Umfeld des Gedulderweges bittet Sina Vollmer, ein Auge auf die kleinen Streuner zu haben und sich sofort bei der Auffangstation des Eichhörnchen-Notrufs zu melden (0157 31318254). „Eichhörnchen gehören zu den streng geschützten Wildtieren, auch wenn sie derzeit nicht auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten stehen.“