Sprockhövel. Die Schevener Straße in Sprockhövel bleibt noch länger halbseitig gesperrt: Es muss weiter verfüllt werden. Warum und wie lange es noch dauert.
Einige Leserinnen und Leser haben an die WAZ geschrieben und nach dem Tagesbruch an der Schevener Straße gefragt. Über die Verfüllung eines Schachts im Altbergbau wurde ja schon einmal berichtet. Also erneut die Frage an die Fachleute bei der Bezirksregierung: Wie lange dauert es noch?
Erkundungsbohrungen bereits 2021
Bereits im Frühjahr 2021 hatte die Bezirksregierung hier Erkundungsbohrungen machen lassen, um genau zu ermitteln, wo in dieser Gegend in Obersprockhövel Schächte des Steinkohlebergbaus verlaufen. Die werden mit dem grauen Gemisch verfüllt, um auf diese Weise vor Tagesbrüchen zu schützen. Seither laufen mit Unterbrechungen große Mengen Beton in die tief gelegenen Hohlräume.
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Jan Senger von der Bezirksregierung berichtet, wie seine Behörde in Arnsberg mit den schwierigen Hinterlassenschaften verfährt. Dafür hat sein Dezernat ein Risikomanagement erabeitet. Grundlage sind Karten, die genau Auskunft geben über die Lage von Schächten. „So haben wir ein Grubenbild, das es uns erlaubt, eine gewisse Rangfolge festzulegen, wann welcher Schacht verfüllt werden sollte“, so Senger
Dauerhaftes Risiko
„Es sind viel zu viele Schachtanlagen, die ein dauerhaftes Risiko darstellen, als dass wir uns um alle auf einmal kümmern könnten“, sagt Senger. Daher hat sein Dezernat Planungsunterlagen erarbeitet, die nicht nur die genaue Position, sondern auch die Beschaffenheit und Sicherheit der Stollen dokumentieren.
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Aber es gibt immer wieder Überraschungen. „Wenn wir angebohrt haben und das Verfüllen mit Beton beginnt, kann es sein, dass bei Nachbarbohrungen neue Hohlräume gefunden werden, das verlängert die Maßnahme insgesamt dann oft“, so der Fachmann. So ist es derzeit auch an der Schevener Straße: Senger kann überhaupt nicht sagen, wie lange die Maßnahme noch dauert und wann die halbseitige Sperrung der Straße wieder aufgehoben werden kann.