Sprockhövel. 30 Jahre KuKI: Der neue Vorsitzende Udo Unterieser kündigt für 2022 einige neue Aktionen in Sprockhövel an, darunter Theater und Ausstellungen.
Im 30. Jahr ihres Bestehens stellt sich die Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel neu auf. Nachdem die langjährige Vorsitzende Karin Hockamp aus Sprockhövel weggezogen ist, haben die rund 50 Mitglieder turnusgemäß einen neuen Vorstand gewählt: Der Haßlinghauser Glaskünstler und ehemalige Ratsherr Udo Unterieser wird die Geschicke der KuKI leiten, gestützt auf die Stellvertreter Marga Sprogies und Andreas Falke. Schriftführerin ist Regina Laskowski, Schatzmeister Steffi Diekmann und Günther Kronenbitter, Beisitzer Christoph Böll und Marion Krohn. Nach der Corona-Lähmung soll es demnächst wieder einige Aktionen geben.
Vereinsgründung nicht beabsichtigt
Sprockhövel ist schon immer reich an Kultur gewesen – auch vor der Gründung der KuKI. „Zuerst haben wir gar nicht an eine Vereinsform gedacht“, sagt der neue Vorsitzende Udo Unterieser. Es sollte wohl mehr ein lockerer Verband von Künstlerinnen und Künstlern sowie aller Sprockhövelerinnen und Sprockhöveler sein, die an Kunst und ihrer Förderung interessiert sind. Und angestrebt wurde, für die Bürgerschaft ein besseres Angebot an kulturellen Veranstaltungen zu machen, „und so haben wir anfangs geschaut, Theateraufführungen in der Stadt zu organisieren“, so Unterieser.
Würdigung von Filmemacher Erich Wieners
Jetzt, wo die Zügel der Corona-Politik deutlich lockerer geworden sind, soll wieder Theater nach Sprockhövel kommen. „Wir planen für das nächste Frühjahr einen Auftritt des Austropott-Theaters aus Dortmund im Saal der Sparkasse“, kündigt Unterieser an. Um ins Bewusstsein zu rufen, welche Künstlerinnen und Künstler in Sprockhövel leben und wirken, will KuKI eine Ausstellung mit einem Dutzend Kunstschaffenden organisieren. Darunter wird dem Vernehmen nach auch der Filmemacher Erich Wieners sein, dessen Werke an einem Filmabend zu sehen sein sollen. „Wir haben auch Kontakt zu dem Maler und Bildhauer Boris von Reibnitz aus Solingen, einem Großneffen der Schauspielerin Ursula von Reibnitz, die ja ihren Lebensabend in Sprockhövel verbracht hat“, sagt Udo Unterieser. Auch mit ihm soll es eine Ausstellung geben.
Neu belebt werden soll auch die so genannte „Jahresgabe“ an die Mitglieder der Kunst- und Kulturinitiative: So stellen Künstler einmal jährlich beispielsweise eine Radierung zur Verfügung, die als Anerkennung an die Mitglieder weitergereicht wird.
Gründung der Artothek
Die Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel kann sich auf die Fahnen schreiben, einiges in den drei zurückliegenden Jahrzehnten angestoßen zu haben. In der Rückschau erinnert der neue Vorsitzende etwa an das Mahnmal für jüdische Familien, die Erhaltung des Amtshauses in Haßlinghausen, das Ehrengrab für Ursula von Reibnitz in Herzkamp, die Initiative „Damit Vergangenheit Zukunft hat“ mit der Gegenüberstellung von Gebäuden an der Mittelstraße gestern und heute. die Gründung der Artothek, die Fahnenaktion auf der Glückauf-Trasse. Besondere Erwähnung findet bei Unterieser die weithin beachtete Ausstellung „Von der Glut zum Glas“ über die frühere Glashütte in Haßlinghausen, deren Exponate wie Babyflaschen oder Kölnisch-Wasser-Flakons auch wieder ausgestellt werden sollen.
WOGA 21
Das Atelier von Udo Unterieser ist unweit der Stadtgrenze zu Wuppertal, woher der Glaskünstler auch stammt. Am kommenden Wochenende, 30. und 31. Oktober, nimmt es wieder an der WOGA teil (Wuppertaler offene Galerien und Ateliers).
In der Zeit von 14 bis 20 Uhr (Samstag) und 12 bis 18 Uhr (Sonntag) ist im Atelier Unterieser, Zum Strandbad 8, Glaskunst, Kappen und Hüte (Sybille Oberhoff) und Fotografie (Andrea und Frank Ifang) zu sehen. Kontakt: 0171/6509912.