Oberhausen/Essen. . 65 Meter der Ripshorster Straße gehören teils zu Oberhausen, teils zu Essen. Für die Reinigung fühlte sich jahrelang keine Kommune zuständig.

Vorsichtiges Aufatmen an der Ripshorster Straße: Zumindest der Dreck an den 65 Metern, für die sich weder Oberhausen noch Essen jahrelang zuständig fühlten, wird jetzt regelmäßig aus Kulanz von der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH (WBO) beseitigt.

Die Ripshorster Straße verläuft parallel zum Bahndamm zwischen zwei Brücken. Rund ein Kilometer von Fahrbahn und Bürgersteig gehören zu Oberhausen. Skurril wird es auf den letzten 65 Metern: Die Fahrbahn dort gehört zu Essen, der Bürgersteig zu Oberhausen.

Fatale Folge für die Anwohner: Keine der Städte hielt sich für zuständig, eine Reinigung dieses Teilstücks fand in den letzten sechs Jahren kaum statt. Entstanden war das Dilemma durch den Verfall der Brücke über den Gleispark Frintrop. Brücke und das Teilstück der Ripshorster Straße nördlich der Bahntrasse gehörten zu Essen. Als die völlig marode Brücke 2004 gesperrt wurde, fühlten sich die Borbecker abgeschnitten. Essen trat also Straße und Brücke an Oberhausen ab, damit die Brücke neu gebaut werden konnte. Die 65 Meter Straße wurden dabei vergessen.

Stadt Oberhausen tritt in Vorleistung

Der Oberhausener FDP-Lokalpolitiker Immanuel Schuler lebt selbst in Borbeck und wird in seinem Ortsteil häufig auf die Zustände an der Ripshorster Straße angesprochen. Sein Engagement hatte letztlich dazu geführt, dass sich Vertreter beider Rathäuser gemeinsam um eine Lösung bemühen.

Oberhausen trat jetzt in Vorleistung und beauftragte die WBO mit der regelmäßigen Reinigung des Teilstücks im Niemandsland. „Auch Schlaglöcher sind verfüllt worden“, freut sich Schuler. Und die WBO reagiere rasch, wenn sich Anwohner über wilde Müllkippen beschwerten. „Das wird meist am nächsten Tag beseitigt“, konnte Schuler selbst erleben.

Bernhard Klockhaus vom Oberhausener Bereich Tiefbau bestätigt: „Wir sind aktiv geworden und haben die Deutsche Bahn mit ins Boot geholt.“ Denn wer an der Ripshorster Straße etwas verändern will, kommt an der Deutschen Bahn nicht vorbei. Eine Straßenseite grenzt an den Bahndamm.

DB beseitigte Dickicht

„Dort war ein Dickicht entstanden, Büsche ragten in die Fahrbahn“, sagt Schuler. „Wir haben die DB gebeten, das zu beseitigen, was auch geschehen ist“, ergänzt Klockhaus.

Eine Erneuerung der alten Brücke ist laut Schuler übrigens erst für 2019 geplant. „Dann will die DB auch Lärmschutzwände bauen.“ Die Zuständigkeitsfrage für die Ripshorster Straße aber dürfte schon bald endgültig gelöst sein: „Wir sind im Gespräch mit der Stadt Essen und können eine zeitnahe Lösung in Aussicht stellen“, versichert Klockhaus.