Oberhausen. . Jeder Oberhausener soll die Möglichkeit erhalten, Grün zu erleben, ganz gleich, ob er nun einen Garten hat oder nicht. Schließlich gibt es jetzt die wandernden Gärten, die zunächst auf dem Gelände von „Gute Hoffnung Leben“ in Sterkrade stehen.

In großen Städte wie Berlin wird es längst vorgelebt, das Gärtnern in der Stadt, das „Urban Gardening“. Dort erblühen zum Beispiel auf Hausdächern ganze Gärten. Dort ziehen Hausgemeinschaften so ihr Obst und Gemüse selbst. Oberhausen ist keine ganz so große Stadt, und hier gibt man sich dann auch bodenständiger, wenn das Stichwort „Urban Gardening“ fällt. Hier sind es zunächst zwölf Kübel, die bepflanzt werden. Das heißt, einfach nur so ganz banal bepflanzt, werden sie nicht. Die Sache hat Konzept.

Plötzlich kommt Leben ins Bild

Das Projekt der wandernden Gärten, denn nichts anderes sind die Kübel, ist Teil der KlimaExpo.NRW und ein Beitrag aus Oberhausen zur regionalen Klimametropole Ruhr 2022. Das alles erklärt Umweltdezernentin Sabine Lauxen, die auch die Verantwortlichen der Einrichtungen von „Gute Hoffnung Leben“ in Sterkrade fragte, ob sie sich nicht an dem Projekt beteiligen wollten. Sie erhielt ein klares Ja. Und so standen am Mittwoch An der Guten Hoffnung 9 die hellen Kübel gefüllt mit dunkler Erde bereit, um Grün aufzunehmen.

Und plötzlich kam so richtig Leben ins statische Bild. Da stürmten Kinder der Kindertagesstätte des Quartiers auf den Platz. Sie schwenkten kleine Schüppen, grüne Tomatenpflanzen oder Begonien. Bereit, das Grünzeug in die Erde zu bringen. Da wurde blitzschnell geschaufelt, und schon landete die erste Kirchtomaten-Pflanze mit ihren Wurzeln im Erdreich.

Mieter der Altenwohnungen

Die Kinder gehören zu den Gärtnern, die sich um die Kübel kümmern werden. Das sind außerdem sieben Hausgemeinschaften des Altenwohnheims, Mieter der Altenwohnungen sowie das Bistro Jahreszeiten. Sie alle haben das Konzept übrigens noch erweitert. „Bei und wird daraus der ‘garden to go’“, erklärt Stefan Welbers, der Leiter des Seniorenzentrums. Schließlich sollen die Tomaten und Kräuter auch genutzt werden. Aber nicht, dass sich da jetzt jeder einfach bedient. „Wir werden das verteilen“, stellt Stefan Welbers klar.

Um die Kübel wird man sich im Quartier an der Guten Hoffnung bis zum Sommer 2015 kümmern. „Im Herbst und Winter werden wir sie anders bepflanzen“, sagt Stefan Welbers und überlegt schon, was da ginge. Nach dieser Zeit wandern die Pflanzkästen aber weiter. Schließlich sollen sie ja das Prinzip der wandernden Gärten erfüllen. Quartiere, die Interesse haben, können sich schon jetzt bewerben.

Die wandernden Gärten sind nicht der einzige Beitrag der Stadt zur Klimametropole Ruhr 2022. Am 2. Oktober wird zu „Klima Konkret“ eingeladen. Dabei diskutieren Künstler, wie man den Klimawandel künstlerisch darstellt.