Bürger fordern den Erhalt des Ripsdörnewaldes in Oberhausen
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Oberhausen. Einen Kahlschlag der Region sehen Anwohner in Rothebusch auf sich zukommen und wenden sich in einem offenen Brief an NRW-Umweltminister Johannes Remmel. Anlass ist die Fällung von etwa 250 Bäumen im Ripsdörnewald beim Osterfelder Volkspark. Der Nabu Bottrop unterstützt die Bürger bei ihrem Anliegen.
Die Abholzung von rund 250 Bäumen im privaten Ripsdörnewald in der Nähe des Osterfelder Volksparks sind Anlass für einen offenen Brief, den Anwohner an alle Rothebuscher Kommunalpolitiker geschickt haben. Sie befürchten einen Kahlschlag der gesamten Region. Insgesamt haben sich bisher 1356 Bürger dem Protest angeschlossen. Diese Liste soll in Kürze an NRW-Umweltminister Johannes Remmel überreicht werden.
Die Unterzeichner fordern konkrete Lösungen, wie der „restlose Untergang des Ripsdörnewaldes verhindert werden kann“. In dem Brief heißt es weiter: „Unsere Herzensangelegenheit, der Ripsdörnewald, ist ein letztes Überbleibsel des Rothebuschwaldes an der Stadtgrenze zu Bottrop-Fuhlenbrock. Er wurde fast vollständig abgeholzt. Ein intakter, 200 Jahre alter Buchen-Hochwald fiel der Kettensäge zum Opfer.“
Martin Schulz, Mitinitiator des Bürgerprotestes, führt aus: „Und das trotz der mikroklimatisch bedeutenden Rolle des Waldes als Bestandteil des Grünzuges B, trotz seiner Artenvielfalt mitten im dicht besiedelten Ruhrgebiet mit Habichten, Käuzen und Fledermäusen und obwohl er geschützt ist im Landesentwicklungsplan und im Landschaftsplan.“
Nabu fordert Antworten
Die Anwohner sind nicht bereit, „auf dieses Naherholungsgebiet zu verzichten“. Sie fordern die Politiker auf, folgende Fragen zu beantworten: „Wie werden Sie die Trendwende von immer weniger Grün zu mehr Grün in unserem Ripsdörnewald fördern? Wie werden Sie bedrohten und bereits verlorenen Lebensraum der heimischen Tierwelt im Ripsdörnewald wieder schaffen? Wie werden Sie den Wald vor Spekulanten schützen?“
Im April forderte auch der neue Vorsitzende des Bottroper Naturschutzbundes (Nabu), Dieter Ullrich, Antworten zum Bereich der Waldflächen an der Stadtgrenze, zu denen der Ripsdörnewald gehört. Ullrich fragt, wann und wie es mit dem Abholzen weitergeht und ob die Fläche wirklich nicht wieder aufgeforstet werden soll. Auch der Nabu Bottrop hat von allen Parteien und Kommunalwahl-Kandidaten eine Stellungnahme eingefordert. Die Oberhausener Bürger arbeiten nun mit Naturschützern in Bottrop zusammen, um den Ripsdörnewald zu erhalten.
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