Oberhausen. . Entlang der Autobahn 516 ließ der Landesbetrieb Straßen-NRW in den vergangenen Wochen zahlreiche Bäume und Büsche roden. Anwohner befürchten, dass damit nun der natürliche Lärmschutz verschwindet. Diese Sorge sei unbegründet, heißt es von Straßen-NRW.
Entlang der Autobahn 516 ließ der Landesbetrieb Straßen-NRW in den vergangenen Wochen zahlreiche Bäume und Büsche roden. Anwohner befürchten, dass damit nun der natürliche Lärmschutz verschwindet.
Diese Sorge sei unbegründet, sagt Olaf Michaelis von der Autobahnmeisterei Gelsenkirchen, die die Arbeiten an der A 516 in Auftrag gegeben hat. Bei diesen Maßnahmen handle es sich nicht um Abholzungen, sondern um pflegerische Arbeiten.
Büsche wachsen in zwei Jahren nach
Wer derzeit über die A 516 in Richtung Norden fährt, der sieht am Rand der Autobahn große Berge abgeholzter Stämme und Baumstümpfe. Es wirkt alles ein wenig trostlos. „Doch schon in zwei bis drei Jahren ist alles wieder so hoch wie es war“, versichert Michaelis.
Die Maßnahme sei notwendig geworden, weil der Wildwuchs entlang der Autobahn 516 stark zugenommen habe, erklärt er. Zu viel Gestrüpp könne die Sicherheit gefährden: „Die Bäume an den Autobahnen werden ja nicht besonders gepflegt. Wir können aber auch nicht riskieren, dass einige möglicherweise morsch werden und dann umstürzen.“
Um dies zu verhindern, werde das Grün an den Böschungen der Autobahnen „komplett auf den Stock gesetzt“ wie Michaelis sagt. Das heißt: „Wir schneiden das Grün bis knapp über der Wurzel ab, so dass es im kommenden Frühjahr neu austreiben kann.“
Stadt entscheidet nicht mit
Für die Pflege der Gehölze an den Autobahnen ist hoheitlich der Landesbetrieb Straßen-NRW zuständig.
Die Stadt Oberhausen wird zwar über solche Maßnahmen informiert, ist aber keine Genehmigungsbehörde, sagt Stadtsprecher Rainer Suhr. Im aktuellen Fall der A 516 sei die Information im Oktober 2013 erfolgt.
Die städtische Baumschutzsatzung greift hingegen bei Bäumen innerhalb des Stadtgebietes und ab einem Baumumfang von mindestens 80 Zentimetern.
Dabei habe sich ein abschnittweises Vorgehen bewährt: „Wir schneiden auf einem Quadrat von etwa 50 Metern alles herunter, dann bleiben etwa 50 Meter stehen. Am Ende entsteht eine Art Schachbrettmuster.“
Im Zuge dieser Durchforstungen werde auch geprüft, ob Bäume aufgrund ihres Alters oder wegen eines Schädlingsbefalls instabil geworden sind. Diese werden dann komplett gefällt. Auch mögliche Sichtbehinderungen könnten zum Abholzen von Grün führen. Sind für ein Autobahnstück Baumaßnahmen geplant, beispielsweise bei einer Erweiterung, so müssen ebenfalls Bäume weichen, erklärt Straßen NRW.
Im Falle der Autobahn 516 sind die Arbeiten weitgehend abgeschlossen, sagt Michaelis. Das Holz, das die beauftragten Firmen an den Böschungen aufgeschichtet haben, wird abgefahren, gehäckselt und landet schließlich als Pellets in Öfen, erklärt der Mitarbeiter der Gelsenkirchener Autobahnmeisterei.
Die Kosten für diese Maßnahme übernimmt der Bund, der für die Autobahnen in Deutschland zuständig ist.