Bottrop. .
Mit pinker Farbe aus einer Sprühdose markiert Landschaftsarchitekt Markus Kaufmann die Bäume im Becker-Wald, an denen er mit einigen anderen Naturschützern Kästen für Fledermäuse, Meisen, Waldkäuze und andere Waldbewohner anbringen möchte. Jäger Thomas Grimberg kommt mit einer Leiter unter dem Arm und macht sich sofort an die Arbeit. Innerhalb weniger Sekunden befestigt er den ersten Fledermaus-Kasten.
Nachdem in dem privaten Waldstück an der Stadtgrenze von Bottrop-Fuhlenbrock und Oberhausen-Osterfeld viele Bäume gefällt worden waren, wollen die Aktivisten zusätzliche Nistmöglichkeiten für Fledermäuse und Vogelarten schaffen. „Jetzt beginnt ja gerade die Nistzeit, und obwohl es noch intakte Baumhöhlen gibt, wollen wir schon einmal vorsorgen“, sagt Markus Kaufmann, ehemaliger Vorsitzender des Naturschutzbundes Bottrop.
Insgesamt 30 Nistkästen hat er mit einem Transporter in den Wald gebracht. „Mit solchen Kästen kann jeder etwas zum Naturschutz beitragen. Ein Meisenkasten kostet im Geschäft lediglich acht Euro“, sagt Kaufmann. Meisen seien äußerst nützliche Tiere. „Ein Meisenpärchen mit Nachkommen vertilgt etwa 70 000 Raupen und 20 Millionen Insekten im Jahr.“ Deshalb sei es so wichtig, die Vögel im Sommer nicht zu füttern. Der natürliche Instinkt, auf Futtersuche zu gehen, dürfe nicht gehemmt werden.
Die Nistkästen sollten nicht an der grünen Seite eines Baumes befestigt werden. „Das ist die Seite, von der meistens der Regen an den Baum prasselt. Die Öffnung des Kastens sollte auf der anderen Seite sein, weil die Jungtiere unter dem Wasser eingehen könnten“, erklärt Kaufmann.
Außerdem sei es wichtig, dass die Kästen in der richtigen Höhe hängen. „Bei Meisen und Amseln reicht eine Höhe von 1,80 Metern.“ Bei Fledermäusen und Waldkäuzen müssten die Kästen in vier bis fünf Metern Höhe befestigt werden. In den Kästen können bis zu 40 Zwergfledermäuse nisten.