Oberhausen. . Na klar machten sich auch zum fünften Runden Tisch in Osterfeld die Bürger wieder kräftig Luft: Architekturprofessor Roland Günter bescheinigte der Stadtverwaltung eine „völlig idiotische Planung“, was die Grünpflege des Volksgartens anbelange.
Na klar machten sich auch zum fünften Runden Tisch in Osterfeld die Bürger wieder kräftig Luft: Architekturprofessor Roland Günter bescheinigte der Stadtverwaltung eine „völlig idiotische Planung“, was die Grünpflege des Volksgartens anbelange. „Die sind da wild reingegangen“, will Günter von „Grünpflegern“ erfahren haben. Und Umweltdezernentin Sabine Lauxen erhielt das vergiftete Lob an der Sache „unschuldig“, aber „naiv“ gewesen zu sein.
Obwohl die Fällungen lange abgeschlossen sind: Das Thema „Volkgarten“ beschäftigt viele Osterfelder nach wie vor. Immerhin lobte Moderator Karl-Heinz Mellis die Dezernentin – diesmal aufrichtig – für ihre Zusage, im kommenden Sommer ausführlich über die weiteren Durchforstungen aufzuklären.
„Der OB verweigert den Bürgerdialog“
Der Osterfelder Detlef Wagner hingegen zeigte sich enttäuscht über Oberbürgermeister Klaus Wehling, der auch Wochen nach einer Bürgeranfrage samt 122 Unterschriften in Sachen Volksgarten keinerlei Reaktion zeige: „Der OB verweigert den Bürgerdialog. Die Platane an der Knappenstraße steht noch seit seiner Kindheit, wie er der WAZ sagte, aber die Bäume unserer Kindheit wurden von Holzknechten abgefahren.“
Neben markigen Sprüchen gab es zum Osterfelder Runden Tisch unter den gut 60 versammelten Bürgern auch manche konstruktive Idee. Zum Beispiel die, einen stadtweit aktiven Bürgerverein zum Schutz von Baum und Grün gründen zu wollen, der die Pflege und Fällungen durch die Stadt genauer in Augenschein nimmt.
Die Politik blieb dem Runden Tisch weitgehend fern
Oder diese: Um das gut erhaltene, aber leider kaum genutzte HDO wieder mit Leben zu füllen, schlug Roland Günter vor, die Kurzfilmtage nach Osterfeld umzusiedeln. „Für das Festival wäre das ideal, denn es gibt im HDO sogar einen Kinosaal für Vorführungen.“ Der bisherige Standort, die Villa an der Grillostraße, ließe sich hingegen sehr viel einfacher verkaufen als das HDO-Gebäude.
Für alle Seiten wäre das ein Gewinn, fand auch CDU-Mann Walter Paßgang, der am liebsten noch die städtische Musikschule, derzeit im Gewerbegebiet Lipperfeld unter gekommen, „in Olga-Nähe“ verankern würde. Die Politik blieb diesmal übrigens dem Runden Tisch in der Fläche fern, bis auf die Osterfelder CDU und die Wählergemeinschaft Bündnis Oberhausener Bürger, deren Vorsitzender Mellis ist.
Am Marktplatz in Osterfeld geht es offenbar voran: Wie der Investor Werner de Witt mitteilt, hat er alle Anträge für seinen geplanten Neubau mit barrierefreien Wohnungen an der Ecke Gildenstraße und Marktplatz beim Rathaus eingereicht. Mit den ausstehenden Baugenehmigungen sei kurzfristig zu rechnen. Ähnlich positiv hatte sich die Verwaltung bei der Bezirksvertretungssitzung in Osterfeld am Dienstagabend geäußert.
De Witt hatte vor rund zwei Jahren ein Mehrfamilienhaus bis auf eine Apotheke im Erdgeschoss abgerissen. Der geplante Neubau hatte sich wiederholt verzögert.