Auf eine Besichtigung des HDO-Gebäudes müssen die Osterfelder Bürger wohl noch lange warten: Die zum Runden Tisch am Montag, 27. Januar, geplante Führung durch das seit Jahren kaum genutzte Gebäude fällt aus. Das Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) – Stadttochter und Käuferin des HDO – hatte eine Führung noch zum Runden Tisch im November angeboten, zieht dies aber nun zurück.

Unterdessen heizt sich die Stimmung zwischen OGM und dem Bündnis Oberhausener Bürger, dessen Vorsitzender Mellis ist, weiter auf: Beide Seiten werfen einander vor, sich an einem angeblichen politischen Filz in der Stadt zu beteiligen.

Doch zurück zu HDO: Offiziell beruft sich die OGM dabei auf die finanzielle Lage der Stadt: Man sei zunächst davon ausgegangen, dass der Pächter des HDO-Kinos und Cafés, Ulrich Vogel, die Führung selbst bewerkstelligen könne. Eine Führung von OGM-Mitarbeitern außerhalb der Arbeitszeit zu organisieren, koste letztlich den Steuerzahler Geld. Man wolle solche zusätzlichen Kosten vermeiden.

Inzwischen Wählergemeinschaft

Doch OGM-Sprecher Alexander Höfer macht keinen Hehl daraus, dass auch andere Gründe eine Rolle spielten: „Als wir die Zusage machten, war der Runde Tisch eine Bürgerinitiative, inzwischen ist Karl-Heinz Mellis aber Vorsitzender der Wählergemeinschaft Bündnis Oberhausener Bürger.“ Der Runde Tisch sei damit „politisiert“ worden, die OGM wolle hingegen keine Partei bevorzugen.

Das Verhältnis zwischen OGM und Wählergemeinschaft ist angespannt: Deutlich wetterte Mellis zuletzt wegen dieser Absage gegen die OGM. Die Verantwortung werde nun auf den Pächter abgeschoben, „Bürgernähe sieht anders aus“, kritisiert Mellis. Sauer stieß dem Bündnis zudem auf, dass es für ihre nächste Wahlkampfveranstaltung im HDO-Kino Miete zahlen soll, obwohl dies für den ersten Treff nicht verlangt wurde. Diese Forderung sei nun von der OGM gekommen. Ein BOB-Sprecher wirft ihr daher vor, damit die Wählergemeinschaft behindern zu wollen und sich insgeheim für die SPD in den Wahlkampf einzumischen.

Vermietung im Auftrag der Stadt

Die OGM weist solche Anschuldigungen zurück, vielmehr habe man aus der Zeitung erfahren, dass BOB den Saal kostenlos genutzt habe. „Wir haben den Auftrag, Gebäude der Stadt zu vermieten und erheben von jedem Verein und jeder Partei Miete“, so Höfer. Wenn BOB nun verlange, davon ausgenommen zu werden, betreibe das Bündnis genau das, was es zu bekämpfen angebe: Filz.