Oberhausen. . Peter Claeßen vom Hamminkelner Forstunternehmen Franz Knipping zerteilt dicke Stämme von Bäumen, die am Vortag gefällt wurden. Er tut dies im Auftrag der stadteigenen Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM).Das beliebte Naherholungsgebiet wird noch bis Ende der Woche durchforstet.
Das Knattern einer Motorsäge durchbricht die Stille im Volksgarten Osterfeld. Peter Claeßen vom Hamminkelner Forstunternehmen Franz Knipping zerteilt dicke Stämme von Bäumen, die am Vortag gefällt wurden. Er tut dies im Auftrag der stadteigenen Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM). Das beliebte Naherholungsgebiet wird noch bis Ende der Woche durchforstet, wie OGM-Mitarbeiter Jürgen Halm erläutert.
Um Nahrung und Licht konkurrieren nicht nur Tiere. Auch Bäume streben danach, so viel wie möglich davon zu erhalten. Damit ein Wald aber gesund, stabil, widerstandsfähig gegen Schädlinge und vor allem auch sicher für Spaziergänger ist, müssen Bäume gefällt werden. Die letzte Durchforstung liegt bereits über drei Jahrzehnte zurück, weiß Gerhard Hüttner von der Unteren Landschaftsbehörde.
Sicherheit für Spaziergänger
Das vom Rat der Stadt beschlossene Forsteinrichtungswerk sieht vor, dass der Volksgarten Osterfeld in den kommenden fünf Jahren einmal komplett durchforstet wird. Zwei der gut zehn Hektar großen Fläche sind in diesem Jahr vorgesehen. Diese Arbeiten werden Ende der Woche beendet sein.
Da die Bäume Krankheiten aufweisen, sie bereits sehr alt sind, ihr Holz besonders grobastig oder ihr Stamm gesplittert ist, können sie nicht für den Möbelbau verwendet werden. Sie werden in kleine Teile geschnitten und landen dann als Heizmaterial in Kraftwerken. Ebenso wie der Reisig, der in der nächsten Zeit in große Säcke gepackt und dann ebenfalls abtransportiert wird. Abzüglich der Kosten für das beauftrage Forstunternehmen fließt noch ein kleiner Betrag zurück in Kasse der OGM. Insgesamt fallen rund 70 Festmeter Holz als Rohstoff an.
Doch dieser wirtschaftliche Aspekt spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle. „Durch das Fällen von Bäumen werden die verbleibenden Exemplare gestärkt und erhalten mehr Platz, um wachsen zu können“, weiß Diplom-Forstingenieur Halm.
Vollständige Kompensation in 13 Jahren
Auch werde die Lebenserwartung der Stieleichen und Buchen, die schon jetzt gut 140 Jahre alt sind, noch einmal um einige Jahrzehnte angehoben. Und nicht zuletzt profitierten auch die Sträucher in ihrem Wachstum von der Maßnahme und die Artenvielfalt nehme ebenfalls deutlich zu.
Der gesamte Holzvorrat im Volksgarten Osterfeld beträgt rund 2100 Festmeter. Davon sollen in den nächsten zehn Jahren 450 Festmeter entnommen werden. Verliert der Wald damit aber nicht mehr als ein Viertel seines Holzbestands? „Nein“, sagt OGM-Pressesprecher Alexander Höfer, „denn im gleichen Zeitraum beträgt der Zuwachs rund 350 Festmeter. Eine vollständige Kompensation wird es in 13 Jahren geben. Damit ist die Nachhaltigkeit gewahrt.“
Peter Claeßen hat mittlerweile seine Motorsäge angeworfen. Er macht sich wieder an die Arbeit.