Oberhausen. Die Deutsche Bahn AG hat kurzfristig die Bürgerversammlung zum Ausbau der Betuwe-Güterbahnstrecke auf dem Abschnitt im Oberhausener Norden verschoben. Stattfinden sollte die Veranstaltung am 15. Oktober, nun ist sie auf frühestens Januar 2014 verlegt. Das hat aber auch Positives.

Die Deutsche Bahn AG hat kurzfristig die Bürgerversammlung zum Ausbau der Betuwe-Güterbahnstrecke auf dem Abschnitt im Oberhausener Norden verschoben. Am 15. Oktober sollten Anrainer über die Pläne informiert werden. Nun findet die Versammlung frühstens Mitte Januar statt. Erst dann werden auch die Pläne für den Sterkrader Betuwe-Abschnitt in Oberhausen öffentlich ausgelegt.

Keinen Einfluss soll die Verzögerung in Sterkrade auf den geplanten Baustart des vor zwei Jahrzehnten beschlossenen gewaltigen Infrastrukturprojekts haben: Ab 2015 will die Bahn für 1,5 Milliarden Euro das 73 km lange letzte Betuwe-Stück zwischen Oberhausen und Emmerich ausbauen.

Schienenweg soll geschlossen werden

Damit soll einer der wichtigsten europäischen Schienenwege für Güter geschlossen werden. Zwischen Sterkrade und Dinslaken sind ein drittes Gleis sowie mehr als zehn Kilometer Schallschutzwände von bis zu sechs Metern Höhe geplant.

Als Grund für die Verzögerung der Planoffenlegung für dieses Stück gibt eine Sprecherin der Bahn „anhaltende Abstimmungsprozesse“ an – kein internes Problem, betont sie. Vielmehr hätten sich das Eisenbahnbundesamt als Genehmigungsbehörde, die anhörende Bezirksregierung und die Stadtverwaltung noch nicht geeinigt. Konkrete Streitpunkte gab die Bahnsprecherin nicht bekannt.

Kritik von der Bürgerinitiative

Kritik kassiert die Bahn dennoch – von der Bürgerinitiative (BI) „Betuwe – So nicht“. Weder seien Bürger zum ersten Bürgerversammlungstermin eingeladen, noch über die Verzögerung informiert worden, sagt BI-Sprecher Manfred Flore. Die Bahn widerspricht: Fest gezurrt sei der Termin 15. Oktober nie gewesen.

Zupass kommt der Januartermin der Verwaltung. Denn sie war am Montag dieser Woche vom Rat der Stadt beauftragt worden, zu den Planungen der Lärmschutzwände – insbesondere im Umfeld des Bahnhofs Sterk­rade – ein Konzept in Auftrag zu geben.

Dringender Sanierungsbedarf

Der Bahnhof Sterkrade muss dringend saniert werden. Ein Millionen-Projekt, das die Bahn AG auch im Rahmen des Betuwe-Ausbaus angehen will. Vor allem beim Lärmschutz soll kräftig nachgebessert werden. Dies dürfe aber nicht in einen Bunker aus Lärmschutzwänden rund um den Sterkrader Bahnhof münden, wiederholt Manfred Flore eine der größten Befürchtungen der engagierten Bürgerinitiative. „Der Bahnhof muss hell und licht sein“, sagt Flore. Mit dem von SPD und Grünen gestellten 26-Punkte-Antrag hat der Rat die Verwaltung nun beauftragt, eine optische Abschottung des Bahngeländes zu verhindern.