Oberhausen. Fast 100 Jahre hat das Gebäude an der Hartmannschule auf dem Buckel. Lange steht es aber leer. Stadt entscheidet im Herbst über Zukunft der Immobilie.

Im Herbst will die Stadt Oberhausen über die Zukunft des seit Jahren leer stehenden ehemaligen Lehrerhauses an der Hartmannschule in Königshardt entscheiden. Geprüft wird, ob die Immobilie abgerissen oder umgebaut wird, damit sie künftig von den Grundschulkindern genutzt werden kann - und was das kosten darf.

Angestoßen hatte diese Diskussion der neue Leiter der Hartmannschule, Lutz Kruska. Kaum hatte er seine Stelle in Königshardt angetreten, hatten ihn Kollegen und Eltern auf das leer stehende Haus angesprochen. Das Gebäude samt Grundstück gehört der Stadt Oberhausen.

Errichtet im Jahr 1914

Errichtet wurde es nach Angaben der Stadt im Jahr 1914, fast vier Jahrzehnte nach Eröffnung der Hartmannschule. Die Königshardter Grundschule gibt es seit Juli 1877. 1907 entstand ein Neubau mit zwei Klassenräumen, 1938 kam ein Anbau hinzu, in dem heute noch unterrichtet wird und in dem die Schulverwaltung untergebracht ist.

Während die beiden zur Straße gelegenen Klassenzimmer nach einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg abgerissen werden mussten, blieb das Lehrerhaus unbeschädigt.

Rektor war letzter Bewohner

Lange Zeit diente es Lehrern als Heim, die an der Hartmannschule und an Schulen der Umgebung unterrichteten. Heimatforscher Karl Lange erinnert sich: „Der letzte Bewohner des Hauses war damals der Rektor der ehemaligen Pestalozzi-Hauptschule, der etwa 30 Jahre lang dort wohnte.“

Friedrich Jobs, bis 2012 Leiter der Hartmannschule, berichtet, dass es sich beim Lehrerhaus um den ältesten noch stehenden Gebäudeteil der Grundschule handelt. „Dort haben Lehrer gewohnt, bis es aufgrund baulicher Mängel vor Jahren freigezogen wurde.“

„Dafür haben wir kein Geld“

Während seiner Dienstzeit habe er immer wieder Versuche unternommen, das Gebäude für die Schule nutzbar zu machen: „Ich hatte sehr oft Vertreter der Stadt und der Politik da, aber ich habe immer nur gehört: Dafür haben wir kein Geld.“ Auch die Denkmalpflege brachte keine Unterstützung: „Das Haus wurde als nicht denkmalwürdig eingestuft,“ sagt Jobs.

Vor allem seit der Offene Ganztag auch in der Hartmannschule Einzug gehalten hat, sei Platzmangel ein großes Thema geworden: „Es wurde deshalb ein alter Pavillon abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Aber auch der platzte bald aus allen Nähten.“

Etwa die Hälfte aller Schüler würden im Offenen Ganztag betreut, sagt Jobs: „Ich hatte immer die Hoffnung, dass das alte Gebäude entkernt und von innen grundsaniert werden könnte.“