Stefan Zimkeit wird fraktionsübergreifend zum Bezirksbürgermeister gewählt. In Osterfeld will er sich in den Streit um die Baustelle am Marktplatz einschalten

Der Abriss des verfallenen Hallenbads, die Lösung an der Dauerbaustelle am Marktplatz und das Doppelärgernis Gartendom und Trickfilmstudio HDO an der Vestischen Straße: Stefan Zimkeit (SPD) will als neuer Bezirksbürgermeister in Osterfeld zuerst an den bekannten Problemstellen im Stadtbezirk ansetzen. „Es gibt einiges, das angepackt werden muss“, sagte er nach seiner Wahl am Dienstagabend.

Der 49-Jährige betonte zugleich: „Osterfeld hat Stärken und Chancen, die es zu nutzen gilt.“ Als Beispiel nannte er die kulturelle Vielfalt im Stadtteil.

Die Wahl fiel erwartungsgemäß deutlich auf Zimkeit: Bei drei Nein-Stimmen von 14 Mitgliedern der Bezirksvertretung wurde er fraktionsübergreifend zum Nachfolger des im Mai verunglückten Karl-Heinz Pflugbeil verpflichtet. Gegenkandidaten aus den eigenen Reihen oder der Opposition hatte es nicht gegeben. Das Amt des Osterfelder Bezirksbürgermeisters will der Landtagsabgeordnete Zimkeit auch nur für ein Jahr übergangsweise übernehmen.

Zimkeit nannte als wichtige Ankerpunkte in der Entwicklung Osterfelds die Bereiche Wohnen, Gewerbe und Sport. So wolle er sich dafür einsetzen, dass die Ruine des Hallenbads an der Westfälischen Straße bald verschwindet. Das neugegründete „Katholische Klinikum Oberhausen“ (KKO) will das Grundstück kaufen, das Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) soll zuvor das seit 2009 ungenutzte Bad abreißen. „Auch wenn es keine Lösung mit dem KKO gibt, wird das Bad abgerissen. Wir müssen verhindern, dass an dieser Stelle der gleiche Verfall passiert wie am Gartendom“, sagte Zimkeit, der auch Chef des Aufsichtsrats der OGM ist.

Er wolle sich persönlich dafür einsetzen, dass am Osterfelder Marktplatz der stillstehende Neubau von barrierefreien Wohnungen vorangehe, sagte Zimkeit weiter. Dazu sollen Investor und Nachbarn, die als zerstritten gelten, an einen Verhandlungstisch geholt werden. „Alternativ muss eine Zwischenlösung im Rahmen des Baurechts her, damit diese Lücke geschlossen wird.“

Nein zum Kaufpark in Heide

Auf einer Linie zeigte sich Zimkeit mit seinem Vorgänger Pflugbeil beim Thema Einzelhandel: Der Abriss des Bunkers an der Bottroper Straße mit dem geplanten Neubau einer Kaufpark-Filiale (Rewe-Gruppe) sei zu begrüßen.

Widerstand kündigte der neue Bezirksbürgermeister beim 1200-Quadratmeter großen Kaufpark an der Fahnhorst­straße in Osterfeld-Heide an, den der Autohaus-Besitzer Kai Brandenburg auf seinem Betriebshof plant.

Zimkeit sagte am Dienstag: „Die Fahnhorststraße ist kein geeigneter Ort für einen Großmarkt.“