Oberhausen. Die Bagger könnten schon in wenigen Wochen anrollen. Das Katholische Klinikum Oberhausen nimmtMillionen-Investition ins Visier: Ein Reha-Zentrum soll das St. Marien-Hospital ergänzen.
Nach der Markthalle gibt es bei einer weiteren „Problem-Immobilie“ in der Stadt Bewegung: Schon in wenigen Wochen könnten Bagger anrollen, um das seit Jahren leerstehende Osterfelder Hallenbad abzureißen. Auf der freiwerdenden Fläche an der Westfälischen Straße will das Katholische Klinikum Oberhausen ein Reha-Zentrum für Orthopädie-Patienten bauen, zudem sollen etwa 40 Wohnungen entstehen, möglicherweise auch Arztpraxen. Auch für Grünflächen soll Platz bleiben.
Für Orthopädie-Patienten
Auf das Areal rund um das Hallenbad haben die Katholischen Kliniken KKO, zu denen das dortige St. Marien-Hospital gehört, schon länger ein Auge geworfen. „Wir wollen Einfluss nehmen darauf, was dort passiert“, sagt Wilhelm Hausmann. Der örtliche CDU-Parteichef ist designierter Aufsichtsratsvorsitzender des neuen KKO, das aus dem Zusammenschluss der Katholischen Kliniken mit dem Sterkrader St. Clemens-Hospital entsteht. Aus den Reihen des noch zu konstituierenden KKO-Aufsichtsrates habe es grünes Licht für das Projekt gegeben. „Wir wollen den Gesundheitsstandort Osterfeld stärken.“
Läuft alles wie geplant, könnte das neue Musculo-Skelettale-Zentrum, in dem etwa Orthopädie-Patienten des Marienhospitals in ambulanter Behandlung nach einer Hüftoperation wieder das Laufen lernen sollen, Ende 2014 eröffnen, sagt KKO-Geschäftsführer Michael Boos. Insgesamt sollen auf dem Gelände Gebäude mit rund 4000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen, ein Viertel davon würde das Reha-Zentrum beanspruchen. Die Investitionssumme würde bis zu sieben Millionen Euro betragen.
Katholisches Klinikum Oberhausen
Drei Krankenhäuser bilden den Kern des Katholischen Klinikums Oberhausen (KKO): das St. Josef-Hospital, das St. Marien-Hospital und das St. Clemens Hospital. Hinzu kommen das Reha-Zentrum Oberhausen am St. Clemens, das Hospiz St. Vinzenz Palotti, der Ambulante Pflegedient St. Clemens sowie die Seniorenzentren St. Clemens, Bischof-Ketteler-Haus und das Pflegezentrum am St. Josef-Hospital.
Insgesamt steht das KKO für 820 Betten, rund 2200 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro.
„Wir sind in Gesprächen mit mehreren Investoren als Partner“, sagt Boos. Gesteuert werden soll die Realisierung über einen Projektmanager. Die Fläche gehört jeweils in Teilen KKO, Stadt und städtischer Dienstleistungstochter OGM.
Bürokratischen Hürden durch Änderungen in der Gesellschafterstruktur
Die Pläne für das Reha-Zentrum hatten zuletzt wegen der Krankenhaus-Fusion geruht. „Jetzt wollen wir das schnell vorantreiben“, sagt Boos. Zuvor muss allerdings die Fusion unter Dach und Fach sein. Sie stockte aufgrund von bürokratischen Hürden durch Änderungen in der Gesellschafterstruktur.
Die OGM betont, dass Verträge über den Verkauf von zwei dortigen Grundstücken durch Stadt und OGM erst gemacht werden können, wenn der Rechtsstatus des neuen KKO geklärt ist. Erst anschließend könne der Abriss des Hallenbades beginnen. Boos und Hausmann erwarten, dass die Verschmelzung der Krankenhaus-Gesellschaften bis August vollzogen ist.
Das Sportbad Osterfeld war im Dezember 2009 im Zuge der Sparmaßnahmen der klammen Stadt geschlossen worden. Mittlerweile sei es „ein städtebaulicher Schandfleck“, sagt Architekt Hausmann.