Oberhausen. . Algen wuchern in dem städtischen Gewässer. Zuletzt ließ es die Stadt vor vier Jahren reinigen. Angler schlugen Alarm. Am Montag rückt ein Spezialboot an – rechtzeitig zum Brückenfest am 22. Juni

Als die ersten Fische bäuchlings an der Wasseroberfläche schwammen, schlug der Angelverein Stadtwerke Oberhausen AG Alarm: In dem Teich an der St.-Antony-Hütte, Keimzelle der Stahlindustrie im Revier, wuchern Algen seit über vier Jahre so massiv, dass das Gleichgewicht des Gewässers bedroht ist.

Die Angler, die den Teich von der Stadt gepachtet haben, machten immer wieder Druck im Rathaus – am Montag nun rückt ein spezielles Mäh-Baggerboot an, das gegen den Wildwuchs angehen wird. Rechtzeitig zum Brückenfest, mit dem sechs Vereine am Samstag, 22. Juni, zum siebten Mal die Klosterhardter zusammenbringen wollen.

Reinigung könnte zehn Stunden dauern

„Der Teich drohte umzukippen“, sagt Klaus Rußwurm, 1. Vorsitzender des Anglervereins. 2009 wurde das rund einen halben Hektar große Gewässer zuletzt im Auftrag der Stadt mit einem Boot gereinigt. Seitdem hatten die Angler vom Ufer oder Boot aus versucht, die Algen von Hand mit einer Sense zu mähen. „Das ging irgendwann aber nicht mehr“, sagt Rußwurm. Die Algen wucherten, der Sauerstoffgehalt im Wasser wurde so gering, dass immer mehr Fische starben.

Bis zu zehn Stunden wird am Montag die Reinigung des knapp einen halben Hektar großen Teichs in Anspruch nehmen. Das angeforderte 5,20 Meter lange Mäh-Boot wird dazu mit einem Autokran in den Antonieteich gehoben. Gemähte Algen werden ans Ufer gehoben. Mitarbeiter der städtischen Tochterfirma Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) bringen sie zum Kompost. Rund 6000 Euro hatten diese Arbeiten 2009 gekostet.

Angler können nicht mehr von Hand mähen

Dass die Stadt vier Jahre zwischen den Reinigungsintervallen verstreichen ließ, kritisiert der Osterfelder CDU-Stadtverordnete Denis Osmann: „Die Angler haben immer wieder Druck gemacht, trotzdem ist über Jahre nichts passiert.“

OGM-Sprecher Alexander Höfer weist das zurück: „Solche Reinigungen werden alle drei bis fünf Jahre durchgeführt. Wir sind im Zeitplan.“ Bei den Arbeiten handle es sich um eine Sonderleistung der OGM; die Stadt müsse dazu den Auftrag geben.

Problem: Die Angler, die sich seit 1978 um den Teich kümmerten, gehören längst dem älteren Semester an. „Von Hand zu mähen, das sind Arbeiten, die wir nicht mehr machen können“, sagt Rußwurm.

Brückenfest mit Informationsangebot

Beim Brückenfest am Samstag jedenfalls können Kinder auf dem dann gereinigten Teich wieder Boot fahren. Seit 2007 organisieren die CDU Osterfeld, der Schützenverein Klosterhardt 1925, die Kolpingfamilie St. Antonius Klosterhardt, die KAB St. Franziskus, der KFD St. Franziskus und die Angler dieses Zusammenkommen. Dort werden sie über ihre Arbeit informieren, auch wird das Wohnprojekt auf dem Gelände des Schacht IV vorgestellt.

Beim Brückenfest vor vier Jahren hatten Unbekannte den Bierwagen aufgebrochen und einen Schaden in Höhe von 4000 Euro angerichtet – ein großer Verlust für die Vereine, die das Minus weiterhin abstottern.

Auf viele Besucher hoffen sie am Samstag, 22. Juni. Von 12-22 Uhr findet das Fest mit Grill, Getränke- und Infoständen statt.