Oberhausen. .

40 Jahre lang war das Gelände südlich der Neuen Mitte zwischen Bahndamm, Winkelried- und Wilhelm-Tell-Straße ein verschwiegener, verwachsener Ort: Einige Hobbygärtner und -taubenzüchter hatten sich auf diesem Grundstück von Thyssen-Krupp eingerichtet, ungestört und mit sehr günstigen Pachtverträgen.

Nun sind 9095 Quadratmeter davon an die Deutsche Gartenland übergegangen: „Es wird die Neue Grüne Mitte“, kündigt der Geschäftsführer Nils Hardorp an.

Den Kleingartenstatus erhalten

Was genau dort entsteht, hängt zu einem großen Teil von den zukünftigen Besitzern ab. Denn die Gartenland parzelliert das Grundstück in 32 Einheiten, die zwischen 98 und 472 qm groß sind, richtet Wege ein, und verkauft sie anschließend für etwa 19 Euro pro Quadratmeter. Für die Bepflanzug und eventuelle Bebauung, für die Erschließung mit Strom und Wasser sind die Besitzer selbst zuständig, oder sie müssen dafür extra bezahlen.

Aus der verwachsenen Brachfläche wird so ein Produkt. „Wir sichern sie damit als Grünfläche, indem wir ihren Kleingartenstatus erhalten“, betont Hardorp, der sein Unternehmen wegen des Aufkaufs von solchen Flächen und anschließend teurem Verkauf immer wieder bei früheren Pächtern und in der Öffentlichkeit in der Kritik sah (wir berichteten): „Man muss aber sehen, dass die Flächen ansonsten jederzeit hätten überbaut werden können“, entgegnet Hardorp, „dann wären diese Grünflächen verloren. Der Käufer hat im Gegensatz zum Pächter nun eine Planungssicherheit, dass sein Garten erhalten bleibt.“

Alles schon verkauft

5680 Euro zahlt man etwa für eine Grundstücksfläche von ca. 284 m². Ein stolzer Preis, den manche Kritiker aus Reihen der Kleingartenvereinen für überteuert hält. Der Gartenland-Chef glaubt jedoch, dass der Grundstückswert durch die Entwicklung der Anlage künftig steigen werde. Abgehalten hat der Kaufpreis offenbar die wenigsten: Alle Parzellen des Geländes seien inzwischen verkauft, vermeldet die Gartenland.

Noch ist wenig Veränderung an der Wilhelm-Tell-Straße zu erkennen, vieles hinter Hecken wirkt verwachsen, einige hohe Bäume verschatten dort die Fläche und hier und da liegen ehemalige Bretterlauben zerstört herum. „Wir sind an dieser Stelle erst am Beginn der Arbeiten und die Gartensaison fängt langsam an“, glaubt Niels Hardorp jedoch an „blühende Landschaften“, die dort bald schon entstehen sollen.