Oberhausen. . „Die Trabanten“ übersetzen das bekannte Märchen in die Neuzeit. 17 Nachwuchsschauspieler, die auch hinter der Bühne zusammenhalten
Ihr Anliegen ist kein geringes: Mut, sagt Gerda Veerbeck, Mut wolle sie ihren Kindern mitgeben und das Wissen, dass sie ihre Träume und Ziele erreichen können. „Auch wenn man nur ein Küchenjunge ist.“
Märchen von Dornröschen
Denn immerhin sei es eben ein solch auf den ersten Blick vielleicht einfacher Küchenjunge, der im neuen Stück von Veerbecks Kinder- und Jugendtheatergruppe „Die Trabanten“ gleich einen ganzen Hofstaat mitsamt Prinzessin aus dem verwunschenen Schlaf erweckt, und den Fluch der mächtigen Fee bricht. Klingt bekannt? Kein Wunder! Denn diesmal haben sich die Jüngsten des Sterkrader Amateurtheaters „Kleinstädter Bühne“ das Märchen von Dornröschen vorgenommen – und es in die Neuzeit übersetzt.
Überraschende Figuren
Eine überraschende und quirlige Geschichte erwartet die Zuschauer, wenn die Trabanten diesmal mit Lichtertanz, Musik und einer abenteuerliche Geschichte aufwarten: So eilt der Küchenjunge durch einen dunklen Wald voll aufgekratzter Waldgeister, nur der Mond kann ihn retten – ist er doch der Bruder der bösen Nachtfee, die das Dornröschen verhext hat.
17 junge Menschen im Alter von neun bis 19 Jahren gehören zu dem Ensemble, das auf vielen langjährigen und einigen neuen Mitglieder beruht. Jeder steht fast immer auf der Bühne, jeder bekommt Textzeilen – auch die Jüngsten.
Gruppe aus der Zeitung
Tabea zum Beispiel. Die Neunjährige ist neu im Ensemble. Bei einer Probe, zu der die Trabanten einluden, verrät Tabea, dass ihre Mutter hatte in dieser Zeitung von der Gruppe gelesen habe. Dass Tabea als Rose, der Achillesferse der bösen Nachtfee, auf der Bühne steht, findet sie aufregend: „Meine ganze Familie kommt zur Premiere. Aber ich bin ja nicht allein auf der Bühne, wir stehen da alle. “
So gehe es bei den Trabanten auch nicht nur ums Theater: Wenn sie nicht konzentriert arbeiten, dann scherzen die Jugendlichen miteinander, regelrechte Freundschaften seien sogar entstanden, sagt Robin. Nach drei Jahren bei den Trabanten hat der 17-Jährige seine erste Hauptrolle ergattert – er spielt den Küchenjungen und meint: „Auf der Bühne zu stehen, das baut auf, man wird selbstbewusster.“ Gerda Veerbeck, von den Trabanten „Gerda“ genannt, unterstütze sie darüber hinaus: Mit Problemen, so verraten einige, könne man zu ihr kommen.
Zweite Generation von Trabanten
So lässt sich erklären, dass die zweite Generation von Trabanten heranwächst. Ihre Mutter habe bei der Gruppe schon mitgemacht, sagt Jolina (9). Und warum ist sie dabei? „In eine andere Rolle zu schlüpfen, dass ist wie ein zweites Leben“, sagt sie gerade heraus, gesteht aber: „Ich habe immer Lampenfieber, bis die Leute klatschen.“ Und dann? „Muss ich lachen.“