Zu Gast bei Proben des Udo-Jürgens-Musicals in Oberhausen
•
Lesezeit: 3 Minuten
Oberhausen. . Die Proben für die neue Show „Ich war noch niemals in New York“ im Metronom Theater in Oberhausen laufen. Zehn Stunden am Tag üben die Akteure im alten Fitness-Studio am Centro zu den Hits von Udo Jürgens. Ein erster Einblick weckt bereits große Erwartungen.
Im Flur liegt eine Darstellerin in Sportkleidung und macht Dehnübungen. Ist bestimmt auch besser, fit zu sein, wenn sie gleich in Seenot gerät – mitten in Oberhausen in einem ehemaligen Fitness-Studio am Centro. Keine Sorge, der Rhein-Herne-Kanal ist nicht dabei, über die Ufer zu treten.
Aber die Proben für die Show „Ich war noch niemals in York“ laufen gerade auf Hochtouren in dem Ex-Fitness-Studio, weil die Bühne des Metronom Theaters noch den Bühnentechnikern gehört. Und wen wundert es, dass Darsteller bei all den Udo Jürgens Hits gerade mit viel Galgenhumor singen: „Wir haben alles im Griff auf dem sinkenden Schiff – volle Kraft voraus auf das nächstbeste Riff“.
Hartnäckiger Ohrwurm
Die Akteure rackern sich hier ab. Zehn Stunden pro Tag. Da muss jeder Tanzschritt, jede kleinste Geste sitzen. So viele fitte Leute hat die Muckibude bestimmt noch nie gesehen. Wenn Wände jubeln könnten, bekämen die Akteure bestimmt schon Applaus. Dabei mahnt Regisseurin Carline Brouwer die Zuschauer: „Es ist wirklich nur eine Probe, es ist noch nicht so, wie es sein soll.“ Schließlich arbeiteten sie erst zwei Wochen.
Und oh je, wenn man älter, aber fit ist wie ein Turnschuh, ist es nicht einfach, die Gebrechlichen zu mimen. Das merkten die Darsteller Gisela Kraft, die die Maria Wartberg spielt und Ernst Wilhelm Lenik, der in die Rolle des Otto Staudach schlüpft. „Wie schaffen wir es, dass ihr beide alt seid“, fragte Brouwer, und gab Otto den Tipp: „Wenn du hier sitzt, sei nicht zu aktiv.“
Udo Jürgens in Oberhausen
1/22
Um das Pärchen rankt sich übrigens die ganze Geschichte. Die beiden sitzen in einem Altenheim, verlieben sich, schmieden schließlich den Plan, nach New York auszureißen, um unter der Freiheitsstatue zu heiraten. Klar, dass Maria während der Proben auch diesen hartnäckigsten aller hartnäckigen Ohrwürmer „Ich war noch niemals in New York“ anstimmt.
Kurze Pause für die Senioren. In der nächsten Szene besuchen sie ein Reisebüro. Mit dem Schiff wollen sie der Stadt, die niemals schläft, entgegenschippern. Kaum haben sie die Tour gebucht, gibt es fürs Publikum einen ersten Vorgeschmack auf die Stadt mit Broadway-Show- oder Streetlife-Szenen. Dabei geht es richtig ab. Die klischeehafte Darstellung der Metropole lässt einen schmunzeln. Was sich auf und rund ums Schiff wohl sonst noch so abspielt? Ob Maria und Otto ihr Glück, ihre Freiheit in New York finden? Bis zur Premiere am 5. Dezember dürften die Darsteller wohl auch die Antworten auf diese und viele weitere Fragen einstudiert haben für eine perfekte Show auf einem seefesten Musical-Schiff ganz ohne Riff.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.