Oberhausen. . Ein Biefanger Bürger sieht an der Dienststraße Gefahren für Verkehrsteilnehmer: Ein Denkmal geschütztes Haus steht im Weg. Die Stadt hält das Gebäude für schützenswert.

Die Dienststraße birgt Gefahren, vor allem für die Schüler der Königschule. Dieser Ansicht ist Albert Brucks, der als Anwohner in Biefang die Situation so beschreibt: „Dort treffen in einem Abschnitt von 50 bis 60 Metern die Kinder des Kindergartens, die Schüler der Königschule, Fußgänger an einer Ampel und Nutzer einer Bushaltestelle aufeinander. Außerdem sind dort Einmündungen der Kolkmann- und Beerenstraße sowie die Ausfahrt eines Parkplatzes.“

Zu viel, meint Brucks, zumal die Straße in Schlangenlinien verlaufe und so an Übersichtlichkeit verliere: „Das habe ich wieder am Wochenende gesehen, als sich dort zwei Autos begegneten.“

Begradigung notwendig

Das größte Problem, beklagt er, sei ein unter Denkmalschutz stehendes Eckhaus, in Biefang auch „Knusperhäuschen“ genannt: „Dieses Haus steht meiner Meinung nach im Weg und verhindert seit Jahren eine Begradigung der Straße.“ Eine solche Begradigung sei allerdings notwendig, um Gefahrenquellen zu beseitigen. Er habe bereits beobachtet, so Brucks, dass Fahrzeuge der Feuerwehr Probleme hatten, durchzukommen.

Das kann Wolfgang Tingler, Chef der Oberhausener Wehr, nicht bestätigen: „Ein Mitarbeiter des vorbeugenden Brandschutzes ist extra durch die Straße gefahren und hat festgestellt: Es gibt keine Schwierigkeiten für unsere Einsatzfahrzeuge.“ Auch die Polizei winkt ab. Sprecherin Monika Friske: „Auf der Dienststraße werden regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt; zuletzt beim Lasermess-Marathon. Da wurde in einer Stunde ein zu schneller Autofahrer gemessen. Im September waren es allerdings 30.“ Insgesamt sei die Straße kein Unfallschwerpunkt.

Haus entstand anno 1732

Ein Abriss des Denkmalschutzhauses komme auch nicht in Frage, sagt die Stadt. Erzählungen zufolge wurde das Haus als Kotten, als Wohnstallhaus, von den Vorfahren der ehemaligen Besitzerin anno 1732 aus selbst gebrannten Ziegeln erbaut. „Dieser ehemalige Kotten steht als Dokument der vorindustriellen Epoche“, begründet die Stadtverwaltung den Denkmalschutz, „der Seltenheitswert verpflichtet, diese an Zahl geringe Architektur vor dem Untergang zu bewahren.“

Ein Abriss wäre, so Stadtsprecher Martin Berger, möglich, wenn es seine Denkmaleigenschaften verloren hätte oder andere öffentliche Belange dem Erhalt entgegenstünden. Beides sei nicht der Fall.