Oberhausen. Van den Mond mahnt Kritiker zur Selbstbesinnung. Probleme sah er in den 90er Jahren voraus

Der ehemalige Oberbürgermeister Friedhelm van den Mond mahnt Sterkrader Bürger, Kaufleute und Politiker zur Selbstbesinnung in der Debatte um die Frage, ob die Fußgängerzone in Teilen wieder für Autofahrer geöffnet werden soll.

Van den Mond war bis 1997 Oberbürgermeister in dieser Stadt, unter seiner Amtsführung war die Sterkrader Innenstadt zur Fußgängerzone umgewandelt worden. In einem Schreiben des 80-Jährigen an die Redaktion heißt es: „Manche der heutigen Gegner dieser jetzigen Situation waren auch damals aktiv.“ Sie sollten sich, so wird in van den Monds Schreiben zwischen den Zeilen deutlich, an ihre damaligen Positionen für die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt erinnern.

Problematik bereits in den 90er Jahren gesehen

Die Problematik der Fußgängerzone hatte Friedhelm van den Mond bereits in den 90er Jahren gesehen: „Mich wundert nur, dass es so lange gedauert hat“, bis „die Wogen in Sterkrade wegen der Fußläufigkeit [so] hoch wie selten“ gehen.

Van den Mond erinnert sich an Auseinandersetzungen in den 90er Jahren: „Als während meiner Zeit die neue Verkehrsführung einschließlich ÖPNV-Führung und Fußläufigkeit anstand, hatte die Bezirksvertretung Sterkrade zu einer Bürgeranhörung geladen. Als Ergebnis wurde mir die jetzige Situation vorgestellt.“

"Jungs, ihr habt getrickst"

Für ihn sei dies unglaublich gewesen. „Ich war der Meinung, wegen der großen Zahl von Ärzten und Einzelhändlern müsse zumindest der Busverkehr von Oberhausen kommend über die Steinbrinkstraße die Innenstadt anfahren.“ Er habe dem damaligen Bezirksvorsteher Reinhold Zahlten (SPD) gesagt: „Jungs, ihr habt getrickst. Das will ich selber hören.“

Also habe er selbst zu einem Bürgergespräch in die Gaststätte Neifer eingeladen. Diese Versammlung sei mehr als gut besucht gewesen, allerdings: „Ich habe an diesem Abend für meine Meinung Prügel bezogen wie ein Jagdhund.“ Das Ergebnis war – „trotz aller Warnungen von mir“ – die heutige Situation. „Ich habe zwar darauf gedrängt, den Straßenausbau so vorzunehmen, dass Busse die Steinbrinkstraße in Richtung Großer Markt befahren konnten, aber dies war sinnlos, als die Sterkrader sich entschlossen, auf der Kreuzung Steinbrink-/ und Bahnhofstraße das jetzige Bauwerk [den Center-Point] zu errichten.“

Stadtteilrundgang Sterkrade

Die alte Kantine der GHHFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Die alte Kantine der GHHFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Schmaler Bürgersteig an der SteinbrinkstraßeFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Schmaler Bürgersteig an der SteinbrinkstraßeFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Der Center Point auf der BahnhofstraßeFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Der Center Point auf der BahnhofstraßeFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Leerstand und Center PointFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Leerstand und Center PointFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Rundgang durch Oberhausen Sterkrade mit Manfred Assmacher - schöne und häßliche Seiten des Ortsteils werden gezeigt.  Foto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Rundgang durch Oberhausen Sterkrade mit Manfred Assmacher - schöne und häßliche Seiten des Ortsteils werden gezeigt. Foto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Leerstände sind ein großes Problem - hier war früher KIKFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Leerstände sind ein großes Problem - hier war früher KIKFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
St. Clemens HospitaleFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
St. Clemens HospitaleFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Leerstände sind ein großes Problem - das Reformhaus gibt es seit über 10 Jahren nicht mehr.Foto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Leerstände sind ein großes Problem - das Reformhaus gibt es seit über 10 Jahren nicht mehr.Foto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Leerstände sind ein großes Problem - hier die alte SparkasseFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Leerstände sind ein großes Problem - hier die alte SparkasseFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Die neue Apostolische KircheFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Die neue Apostolische KircheFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Restaurant Vier Jahreszeiten im Gebäude der Neuapostolische KircheFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Restaurant Vier Jahreszeiten im Gebäude der Neuapostolische KircheFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
St. Clemens HospitaleFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
St. Clemens HospitaleFoto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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